Belgrad Das größte illegale Flüchtlingslager Europas

Flüchtlinge in Belgrad
Das Lager befindet sich unmittelbar an dem in Serbien umstrittenen Megabauprojekt "Belgrade Waterfront". In Zusammenarbeit mit Partnern aus den Arabischen Emiraten soll am rechten Ufer der Save ein luxuriöser Wohn- und Geschäftskomplex  entstehen. Serbische Behörden haben Flüchtlinge aus den Parks in Bahnhofsnähe vertrieben. Man will sie fern von der Öffentlichkeit halten. Bildrechte: Andrej Ivanji
Flüchtlingslager in Belgrad
Hinter dem Belgrader Bahnhof, im Zentrum der serbischen Metropole, befindet sich in verlassenen Lagerhallen und Baracken das größte illegale Flüchtlingslager Europas. Laut serbischem Flüchtlingskommissariat sollen rund 1.700 Flüchtlinge hier steckengeblieben sein, manche seit Monaten. Es sind ausschließlich junge Männer, die keine Chance haben, legal weiterzukommen oder ihren Status in Serbien zu legalisieren. Die meisten von ihnen kommen aus Afghanistan und Pakistan und besitzen keine validen Dokumente. Die Grenzen nach Westeuropa sind für sie geschlossen. Bildrechte: Andrej Ivanji
Flüchtlinge in Belgrad
Das Lager befindet sich unmittelbar an dem in Serbien umstrittenen Megabauprojekt "Belgrade Waterfront". In Zusammenarbeit mit Partnern aus den Arabischen Emiraten soll am rechten Ufer der Save ein luxuriöser Wohn- und Geschäftskomplex  entstehen. Serbische Behörden haben Flüchtlinge aus den Parks in Bahnhofsnähe vertrieben. Man will sie fern von der Öffentlichkeit halten. Bildrechte: Andrej Ivanji
Flüchtling aus Afghanistan in Belgrad
In Belgrad ist es im Winter eiskalt. So sind im Januar Temperaturen um -10 Grad durchaus normal. Amit aus Afghanistan wärmt sich an einem provisorischen Heizkörper - einem Kessel, gefüllt mit Wasser, unter dem er ein Feuerchen macht.
Wer von den Flüchtlingen kann, versucht Verbindung mit Schleppern aufzunehmen. Die meisten Flüchtlinge haben aber kein Geld mehr, um die Schlepper bezahlen zu können. Nun stecken die Flüchtlinge in Serbien fest. Hilfsorganisationen berichten von illegalen Abschiebungen, die sämtliche Staaten auf der Balkanroute nach Absprache mit Österreich und Ungarn heimlich vornehmen. 
Bildrechte: Andrej Ivanji
Belgrad, Flüchtlingslager: Junger Mann kocht Essen im Müll
Frühstück im Belgrader Flüchtlingslager. Seit November 2016 wird an illegale Flüchtlinge von serbischen Stellen keine Nahrung mehr verteilt. Die Kapazitäten seien erschöpft, heißt es. Denn die fünf legalen Flüchtlingslager und alle Aufnahmezentren in Serbien sind voll. Offiziell sollen sich im Land etwa 6.000 Flüchtlinge aufhalten, ihre Anzahl wird von Hilfsorganisationen aber auf rund 10.000 geschätzt. Bildrechte: Andrej Ivanji
Lange Schlange an der Essensausgabe in BElgrad, Flüchtlingslager
Obwohl Hilfsorganisationen in Serbien illegale Flüchtlinge offiziell nicht mehr mit Nahrung versorgen dürfen, wird die NGO "Hot Food Idomeni" von den Behörden im illegalen Flüchtlingslager in Belgrad geduldet. Jeden Tag um 13 Uhr verteilt sie zwischen 800 und 1.000 Mahlzeiten: Ein Teller warmer Brühe und zwei Stückchen Brot. Für die meisten Lagerinsassen ist das die einzige Mahlzeit am Tag. Bildrechte: Andrej Ivanji
Kind im Flüchtlingslager, Belgrad
Ein neunjähriger Junge wartet in einer Schlange auf Essen. Nach Serbien kommen täglich rund 100 Flüchtlinge, davon sind etwa 25 Prozent Kinder, erklärt Tatjana Ristic von der internationalen Hilfsorganisation "Save the Children". Im Schnitt reise jedes zehnte Kind allein, also ohne Eltern, ohne Betreuung Erwachsener. Die Kinder schlössen sich oft Männergruppen an, deshalb sei es schwer, sie zu identifizieren. Im illegalen Flüchtlingslager in Belgrad befänden sich, so Tatjana Ristic, eine große Anzahl allein flüchtender Kinder. Bildrechte: Andrej Ivanji
Belgrad, Flüchtlingslager: Junge Männer an Wasserleitung
Die Wasserstelle des Lagers – ein Schlauch, aus dem Wasser tröpfelt. Auf dem Lagergelände gibt es keinen Strom, keine Heizung, keine Toilette und lediglich diese eine Wasserstelle. Bildrechte: Andrej Ivanji
Wasserstelle im Flüchtlingslager Belgrad
Bis vor kurzem wurden auch illegale Flüchtlinge in Belgrad mit Kleidung und Schuhen versorgt. Damit ist nun Schluss. Wie in ganz Europa versuchen auch die serbischen Behörden, Flüchtlinge davon abzubringen, ins Land zu kommen. Man setzt darauf, dass sich über Smartphones die Nachricht verbreitet, dass es in Serbien nicht mehr ganz so "gemütlich" sei, wie früher einmal. Bildrechte: Andrej Ivanji
Halle im Flüchtlingslager Belgrad
Auf dem Gelände hinter dem Belgrader Hauptbahnhof gibt es ein Dutzend verfallener Lagerhallen. In jeder von ihnen hausen Hunderte Flüchtlinge. Sie wärmen sich an offenen Feuern, dicker Rauch steht in der Luft. Viele Flüchtlinge sind krank, fast alle haben Läuse. Medizinische Versorgung gibt es nicht. Bildrechte: Andrej Ivanji
Flüchtlinge wärmen sich an Feuer im Flüchtlingslager Belgrad
Diese jungen Männer behaupten, aus Syrien geflüchtet zu sein. Manche Flüchtlinge harren seit Monaten in dieser Halle aus. Alle fragen, ob die Grenze nach Ungarn immer noch geschlossen sei. Alle wollen nach Deutschland. Bildrechte: Andrej Ivanji
Junge Flüchtlinge unter Decken in Lagerhalle
Nachtlager in einer der Lagerhallen. Manche Flüchtlinge stehen gar nicht mehr auf oder schlafen den ganzen Tag lang. Vertreter von Hilforganisationen sprechen davon, dass Depressionen unter den Flüchtlingen weit verbreitet seien. Bildrechte: Andrej Ivanji
Zelt in Flüchtlingslager Belgrad
Wegen des beißenden Gestanks in den Lagerhallen schlafen einige Flüchtlinge auch bei Minustemperaturen lieber im Freien. Bildrechte: Andrej Ivanji
Afghanischer Flüchtling in Belgrad
Ein junger Afghane im Lager. Er will auf keine Frage eine Antwort geben, hat aber nichts dagegen, fotografiert zu werden. Seine Kameraden erklären, dass der Junge allein reise und "sehr schweigsam" sei.
Kein Flüchtling will in sein Heimatland zurückkehren.
In Serbien weiß niemand, wie es mit den illegalen, im Land steckengebliebenen Flüchtlingen weiter gehen soll.
Wer von den Flüchtlingen noch Geld hat, hofft auf Schlepper, die sie über die Grenzen nach Westeuropa schleusen würden.
Bildrechte: Andrej Ivanji
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