Folgen der Inflation Einzelhandel in Sachsen-Anhalt leidet unter Kaufzurückhaltung

09. Oktober 2022, 11:25 Uhr

Wegen der steigenden Preise halten sich Verbraucher bei Käufen zunehmend zurück. Darunter leidet vor allem der Lebensmittel- und Textileinzelhandel in Sachsen-Anhalt. Der Handelsverband rechnet damit, dass diese Entwicklung noch bis 2023 anhalten wird.

Der Handelsverband Sachsen-Anhalt sieht die steigende Inflation mit Sorge. Landesgeschäftsführer Knut Bernsen sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die jüngsten Entwicklungen ließen kaum auf Besserung in den kommenden Wochen hoffen. Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher mache dem Einzelhandel immer mehr zu schaffen.

Bernsen verwies in diesem Zusammenhang auf das Stimmungsbild für Oktober. Demnach erreicht das Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) ein Allzeittief. Diese Entwicklung zeige sich auch in Sachsen-Anhalt. "Wir rechnen in den kommenden Wochen mit einem weiteren Abwärtstrend. Das wird sich negativ aus den privaten Konsum auswirken."

Negative Entwicklung wohl bis 2023

Laut dem Handelsverband dämpfen die steigenden Lebenshaltungs- und Energiepreise die Konsumlaune erheblich. Die Verbraucher rechneten sogar mit einer Verschlechterung der Lage. Nach Angaben des Verbandes sinkt vor allem der Umsatz im Lebensmittelhandel. Rückgänge gebe es auch in den Bereichen Textilien, Schuhe, Haushaltsgeräte und Baubedarf. Das mache selbst vor dem Online-Handel nicht halt, so Bernsen. "Die negative Entwicklung wird vermutlich bis ins Frühjahr 2023 andauern."

Hinzukommen nach Angaben von Bernsen die Preissteigerungen für Gas und Strom für die Unternehmen. Auch hier leide der Lebensmitteleinzelhandel massiv. "Er kann aufgrund des harten Wettbewerbs die exorbitant steigenden Energiekosten nicht einfach an die Verbraucher weitergeben." Der Einzelhandelsverband begrüße aber den von der Bundesregierung vorgestellten Abwehrschirm. Allerdings bleibe viel Raum für Konkretisierungen, insbesondere bei der Höhe der Gas- und Strompreise, ab der die Preisbremsen wirken sollen.

MDR (Lucas Riemer)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Oktober 2022 | 21:00 Uhr

3 Kommentare

Reuter4774 am 09.10.2022

Das hält noch bis mindestens 2025 an. Nächstes Jahr werden die Energiepreise und -abschläge hoch sein und genauso nach der Betriebskostenabrechnung Anfang 2024. Demzufolge auch 2024 ( mindestens) noch hohe Abschlagszahlungen und Mieterhöhung wegen Nebenkosten. Man kann das Geld nur einmal ausgeben. Das wird noch mehr Bereiche/ Branchen treffen, die zu ( unnötigem) Luxus werden.

hilflos am 09.10.2022

Der Einzelhandel hat doch auch mächtig an der Preisschraube gedreht. Jetzt muss man nicht jammern. Ich kann mir sicher das Stück Butter für 3€+ leisten, aber ich will es nicht. Ich bin jetzt da, wo meine Eltern und Großeltern waren, ich kann verzichten.
Das zunehmend an Wert verlieren Bargeld wird in Feingold angelegt und gut ist

Steffen 1978 am 09.10.2022

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