Höhere Ausgaben vorgesehen Entwurf für Haushalt beschlossen: Einstellungsstopp geplant

02. August 2023, 12:12 Uhr

Die Landesregierung hat den Entwurf für den Haushaltsplan 2024 für Sachsen-Anhalt beschlossen. Nach Angaben der Staatskanzlei sind mit 14,7 Milliarden Euro so hohe Ausgaben geplant wie noch nie. Das Land will aber auch Hunderte Millionen Euro einsparen. Die Opposition kritisiert das finanzpolitische Vorgehen der Landesregierung.

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat den Entwurf für den Haushaltsplan 2024 beschlossen. Das teilte die Staatskanzlei mit. Demnach sind insgesamt Ausgaben in Höhe von 14,7 Milliarden Euro veranschlagt. Das ist so viel wie nie zuvor in der Geschichte des Landes. Allerdings plane die Landesregierung eine sogenannte allgemeine globale Minderausgabe in Höhe von 432 Millionen Euro, die das Land einsparen soll. Das Haushaltsvolumen beträgt demnach 14,27 Milliarden Euro. Der Landtag von Sachsen-Anhalt wird sich im September mit dem Haushaltsentwurf befassen.

Globale Minderausgabe Eine globale Minderausgabe ist eine Kürzung der Ausgaben im Haushalt – in diesem Falle des Landes Sachsen-Anhalt. Dabei wird nicht im Plan festgehalten, in welchem Ressort oder an welcher Stelle genau gespart werden soll. (Quelle: Glossar des Deutschen Bundestags)

Sachsen-Anhalt stoppt Einstellungen und Nachbesetzungen in der Landesverwaltung

In den ersten fünf Monaten des kommenden Jahres will das Land den Plänen des Kabinetts zufolge auf Einstellungen und Nachbesetzungen in der Landesverwaltung verzichten. Zum Jahresende 2023 offengebliebene Stellen sollen nicht vor dem 1. Juni 2024 besetzt werden. Finanzminister Michael Richter (CDU) zufolge soll es sich um 400 bis 500 Stellen handeln. Ausgenommen seien zu übernehmende Absolventen, Lehrkräfte sowie die Polizei.

Ausgaben für Personal machen nach Angaben der Staatskanzlei mit 4,5 Milliarden Euro einen großen Teil des Landeshaushaltes aus, gefolgt von Zahlungen an Kommunen in Höhe von 4,35 Milliarden Euro. Auf Grundlage einer Schätzung aus dem Mai rechnet das Land mit Steuern und Steuern induzierten Einnahmen in Höhe von etwa 10,4 Milliarden Euro. Das seien rund 280 Millionen Euro mehr als im aktuellen Haushaltsjahr. Hinzu kämen knapp 2,5 Milliarden Euro Einnahmen von Bund und EU.

Opposition kritisiert Vorgehen der Landesregierung

Die Opposition im Landtag kritisiert den Haushaltsentwurf der Landesregierung. Insbesondere an der globalen Minderausgabe von 432 Millionen Euro stören sich AfD, Grüne und Linke. Die neue finanzpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kristin Heiß, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wenn man jetzt schon weiß, dass man das Geld nicht ausgeben wird, fragen wir uns schon: Warum kann man das jetzt nicht schon einpreisen?" AfD-Politiker Tobias Rausch sprach von einem "Taschenspielertrick". Und auch der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Olaf Meister, kritisierte in einer Pressemitteilung: "Das Vorgehen der Landesregierung ist aus unserer Sicht nicht sauber."

dpa, MDR (Maren Wilczek, Engin Haupt, Norma Düsekow)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. August 2023 | 13:00 Uhr

2 Kommentare

pwsksk vor 41 Wochen

Es wurde seit Entstehen der "Neuen Länder" in der Bundesrepublik Deutschland breit in allen politischen Medien vom größten "Personalhaushalt" aller Bundesländer geschrieben. Wenn sie also in den letzten 30 Jahren noch nicht registriert haben sollten, wie, sogar im Land insgesamt, verwaltungsmäßig gearbeitet wird, ist das ihre Sache.
Nicht die von Atze.
Und dieses "Digitalisierungsdingsbums" gibt es schon seit den 80ern im Westen und im Osten. Wurde dann umbenannt in "rechnergestützte Arbeit". Hatte ich in der Wirtschaft mit zu tun.
Aber selbst da ist es auch heute noch schwierig, frischen Wind rein zu bringen, denn die Administratoren sind für die Geschäftsführung Kostenfaktoren ohne "Nutzen" und werden somit nicht soo gut bezahlt. Also hohe Fluktuation etc. worunter letztendlich die Sicherheit leidet. Also sollten sie sich mit ihren persönlichen Behauptungen etwas zurück nehmen.

DanielSBK vor 41 Wochen

Und in welcher Verwaltung arbeiten Sie jetzt genau?? Irgendwas rumposaunen im Netz kann jeder - aber scheinbar hat es bei Ihnen nicht für einen Verwaltungsfachangestellten gerreicht, sonst könnten Sie jetzt selber im Amt für frischen Wind und Digitalisierungsdingsbums sorgen...

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