Hinweisschild vor einem Krankenhaus mit den Richtungsangaben zur Notfallaufnahme, Krankenhaus und Altenpflegeheim.
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Steigende Kosten Krankenhäuser bangen um Finanzierung: Defizituhr zeigt 230 Millionen Euro Minus

03. Februar 2024, 18:42 Uhr

Die Kliniken in Sachsen-Anhalt sind laut Defizituhr 230 Millionen Euro im Minus. Daher fordert die Krankenhausgesellschaft einen neuen Krankenhausplan für das Land und mehr Investitionen.

Die Krankenhäuser und Kliniken in Sachsen-Anhalt sind 230 Millionen Euro im Minus. Das zeigt die "Defizituhr", welche die Krankenhausgesellschaft auf ihrer Website veröffentlicht hat. Grund dafür seien die Inflation und die gestiegener Energie- und Personalkosten. Die Kliniken stünden finanziell zum Teil erheblich unter Druck. Das sagt Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt.

Wann kommt der neue Plan für Sachsen-Anhalts Krankenhäuser?

"Das System ist nicht krisenfest", sagt Heelemann. Ein Grund, warum auch die Bundesregierung die Krankenhauslandschaft reformieren will. Eine Reform, an der sich auch Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) orientiert. Sie will den neuen Krankenhausplan für Sachsen-Anhalt erst nach der angekündigten Reform des Bundes vorlegen.

Das System ist nicht krisenfest.

Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt

Doch bis dahin könne eine noch größere Minuszahl auf der Defizituhr stehen. Wenn sich die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) weiter verzögerten, müsse der Prozess im Land parallel zum Bund angeschoben werden, so Heelemann. Man dürfe nicht noch mehr Zeit verlieren.

Denn die Krankenhäuser rechnen damit, dass ihre Kosten deutlich stärker steigen als die Erlöse, die sie für die Behandlung von Patienten von den Krankenkassen erhalten. Außerdem sind die Fallzahlen im Vergleich mit der Zeit vor der Corona-Pandemie gesunken und damit auch die Einnahmen der Kliniken.

Land soll in Krankenhäuser investieren

Die Krankenhausgesellschaft fordert, dass das Land hier stärker tätig wird. Bis zum Jahr 2031 seien mindestens 700 Millionen Euro für Investitionen nötig, sagte Heelemann. Insgesamt ist den Angaben der Krankenhausgesellschaft zufolge ein Investitionsstau von rund 1,5 Milliarden Euro aufgelaufen.

dpa, MDR (Cynthia Seidel)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 03. Februar 2024 | 09:00 Uhr

2 Kommentare

ElBuffo vor 14 Wochen

Was wären denn die geeignetsten Investitionen um die Fallzahlen wieder zu erhöhen? Ein Teil der größten Kundengruppe hat den Versuch dem Körper eine Chance zu geben relativ kurzfristig abbrechen müssen und wird auch zukünftig nicht mehr als Kunde zurückzugewinnen sein.

pwsksk vor 14 Wochen

"Das System ist nicht krisenfest".
Woran das wohl liegt.
Wie sieht's in der Bildung, Infrastruktur, Wohnungsmarkt, bei der Rente aus?

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