Eine ver.di Fahne ist auf der Demonstration
Im Tarifkonflikt im Groß- und Außenhandel laufen seit Freitag weitere Verhandlungen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa

Groß- und Außenhandel Tarifverhandlungen: Verdi droht mit Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft

20. Oktober 2023, 15:41 Uhr

In Sachsen-Anhalt laufen seit Freitag erneut Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel. Der Gewerkschaft Verdi reicht das bisherige Angebot der Arbeitgeber nicht aus. Sie fordern mehr Geld. Sollten die Arbeitgeber nicht darauf eingehen, droht Verdi mit Warnstreiks in der Vorweihnachtszeit.

Für die rund 18.000 Beschäftigten im Groß- und Außenhandel in Sachsen-Anhalt laufen seit Freitag weitere Tarifverhandlungen. Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, reicht ihr das bisherige Angebot der Arbeitgeber nicht aus.

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Reallohn-Verlust droht

Diese hatten zuletzt 5,1 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 700 Euro vorgeschlagen. Verdi erklärte, das würde zu Reallohn-Verlust führen und das Risiko von Altersarmut erhöhen. Die Gewerkschaft verlangt daher 13 Prozent mehr Geld, jedoch mindestens 400 Euro mehr im Monat. Auszubildende sollen den Forderungen zufolge 250 Euro mehr erhalten.

Verdi droht mit Warnstreiks in Sachsen-Anhalt im Weihnachtsgeschäft

Sollten die Arbeitgeber in der nun fünften Verhandlungsrunde nicht darauf eingehen, werde man im Vorweihnachtsgeschäft alles mobilisieren und zum Streik aufrufen, so Verdi-Verhandlungsführer Torsten Furgol.

Warnstreik in Coswig

Bereits am Montag hatte Verdi die Beschäftigten des Netto-Warenlagers in Coswig im Landkreis Wittenberg dazu aufgerufen, ihre Arbeit für mehrere Tage niederzulegen. In der vierten Verhandlungsrunde im September waren die Parteien zu keiner Einigung gelangt.

MDR (Karin Roxer, Engin Haupt, Sebastian Gall)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Oktober 2023 | 11:00 Uhr

5 Kommentare

ElBuffo vor 30 Wochen

28,4% der Mitgliedsunternehmen berichten von mehreren Beschäftigten? Das wird es also vereinzelt geben. Für den großen Rest scheint es also anders zu sein. Und wenn man schon vorhat zu kündigen, kann man auch viel erzählen.

Micha R vor 30 Wochen

@DanielSBK
"...bleibt noch die Alternative ins "Bürgergeld" ... "
Unabhängig von der Frage, ob sich ein Wechsel ins Bürgergeld für den einzelnen Beschäftigten auf Dauer wirklich rechnet oder nicht, verzeichnet die Wirtschaft bereits jetzt negative Auswirkungen durch das Bürgergeld, welches 2024 nun um rund 12% steigen soll:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/bundesrat-buergergeld-erhoehung-energieeffizienz-schwesig-100.html
Zum Beispiel Gebäudereiniger-Handwerk, immerhin das beschäftigungsstärkste Handwerk hierzulande (rund 700.000). Dank Branchenmindestlohn werden dort Löhne ab 13€ (2024: ab 13,50€) gezahlt . Deren Bundesinnung (BIV) veröffentlichte am 17.Oktober das Ergebnis einer Umfrage. Danach gaben 28,4 % der befragten Mitgliedsunternehmen an, dass bereits mehrere Beschäftigte mit konkretem Verweis auf das Bürgergeld gekündigt bzw. eine Kündigung in Aussicht gestellt haben. Weitere 40 % bestätigen diesen Trend, sprachen aber noch von Einzelfällen.

Nudel81 vor 30 Wochen

Abwarten, Weihnachten kommt schneller als man denkt und da will der Einzelhandel Kasse machen. Ich denke man wird sich bald einig. Aber die Politik hat auch die Gewerkschaften seit Schröder konsequent geschwächt.

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