Waldzustandsbericht Zwölf Prozent aller Bäume im Wald stark geschädigt

Forstminister Sven Schulze hat am Mittwoch den neuen Waldzustandsbericht vorgestellt. Dabei wurde klar: Der Wald ist in schlechtem Zustand. Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer zerstören Bäume. Die Regierung sagt, sie wolle strategisch aufforsten und auf klimaresistente Arten setzen.

Abgestorbene Fichten stehen auf auf einer Forstfläche.
Fichten sind besonders häufig geschädigt. Sie machen einen großen Teil des Harzes aus. (Archivbild) Bildrechte: dpa

Der Wald in Sachsen-Anhalt ist auch 2022 in schlechtem Zustand. Das teilte Forstminister Sven Schulze (CDU) MDR SACHSEN-ANHALT mit. Der am Mittwoch vorgestellte Waldzustandsbericht zeige unter anderem, dass die Baumkronen lichter werden: Man habe mit 27 Prozent Kronenverlichtung einen neuen Höchstwert bei allen Baumarten und Altersgruppen verzeichnet, sagte Schulze. Der Durchschnittswert für den Zeitraum 1991 bis 2022 lag demnach bei 3,6 Prozent.

Hälfte aller Fichten "stark beschädigt"

Zudem seien zwölf Prozent aller Bäume stark beschädigt. 2019 war mit 12,1 Prozent der bisherige Höchstwert erreicht worden – mit nur 0,1 Prozent mehr als in diesem Jahr. Besonders betroffen sei die Fichte, deren Bestand zu sogar zu 50 Prozent starke Schäden aufweist. In einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung des Forstministeriums heißt es: "Insgesamt ist die Situation der Fichte durch die Abfolge von Stürmen, extremen Trockenjahren und daraus folgenden Borkenkäfermassenvermehrungen in den vergangenen fünf Jahren als sehr alarmierend zu bezeichnen."

Der hohe Anteil stark geschädigter Bäume hat dem Bericht zufolge wiederum negative Auswirkungen auf die Widerstandskraft der Bestände, da sie sich schlechter mit Wasser und Nährstoffen versorgen können.

Kiefer sorgt für positive Impulse

Die Kiefer macht nach Angaben des Ministeriums knapp 60 Prozent der Waldfläche in Sachsen-Anhalt aus. Sie beeinflusse die Ergebnisse der Waldzustandserhebung positiv, da sie die niedrigsten Kronenverlichtungswerte aufweist. Zudem wurden vergleichsweise niedrige 3,4 Prozent der Kiefern als stark geschädigt erfasst.

Die folgende Karte zeigt den Anteil stark geschädigter Bäume in Sachsen-Anhalt mit Werten aus dem Waldzustandsbericht 2021.

Aufforstung mit Blick auf Klima geplant

Schulze sagte: "Wir haben ein sehr trockenes Jahr mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen gehabt, was auch vielen Bäumen sehr zugesetzt hat." Auch Stürme und der Borkenkäfer hätten Schäden verursacht. Schulze sagte, dem Wald gehe es auch in diesem Jahr "nicht gut".

Dem Wald in Sachsen-Anhalt geht es auch im Jahr 2022 nicht gut.

Sven Schulze, CDU Forstminister in Sachsen-Anhalt

Der Forstminister sagte, es würden Strategien zur Aufforstung entwickelt. Dabei werde berücksichtigt, welche Baumarten über Jahre und Jahrzehnte hinweg klimaresistent sind.

Mehr zum Thema: Wald

dpa, MDR (Jochen Müller, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. November 2022 | 06:30 Uhr

2 Kommentare

steka vor 19 Wochen

Tja wenns um Gas oder Öl geht, da ist der Erfindergeist groß, Wie schnell werden da terminals und Leitungen aus dem Boden gestampft. Aber wieviele Meerwasserentsalzungsanlagen und Wasserleitungen gibt es inzwischen hierzulande um der Austrocknung entgegenzuwirken ?

wer auch immer vor 19 Wochen

Jaja, der Mensch, ein Unikum.
Schädigt auch selber nur weil er meint Dies und Das haben zu müssen damit es ihm gut geht.
Dabei übersieht er die Dinge die das ermöglichen, nein, nicht das "Liebe Geld", die Natur die uns etwas anderes zeigt. Nur eben nicht auf YouTube, Instergram und alle anderen "muss man haben" Kanäle.
Einen schönen Tag für Alle.

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