Zwei Kinder pflücken Erdbeeren.
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Regionale Landwirtschaft Stabile Preise bei Erdbeeren – Bauern hoffen auf Selbstpflücker

05. Juni 2022, 11:32 Uhr

Die Preise für Erdbeeren aus der Region sollen in diesem Jahr stabil bleiben – trotz gestiegener Ausgaben der Landwirte für Dünger, Personal, Pestizide und Treibstoff. Trotzdem spüren die Erdbeerbauern in ihren Hofläden eine deutliche Kaufzurückhaltung der Kunden. Nun ruhen die Hoffnungen auf den Selbsternte-Feldern. Diese öffnen zum Pfingstwochenende.

Die Erdbeerbauern in Sachsen und Sachsen-Anhalt hoffen auf eine gute Ernte in diesem Jahr. Bislang spiele das Wetter mit, heißt es vom Branchenverband Sächsisches Obst e.V., der Bauern in Sachsen und Sachsen-Anhalt vertritt. Es sei warm genug, dennoch seien die Nächte ausreichend kühl, sagt Verbandsgeschäftsführer Udo Jentzsch. "Wir haben gute Qualität und aromatische Früchte. Die Leute sollten jetzt kaufen."

Vor einer Woche hat die Ernte begonnen. Die Erdbeer-Bauern in Sachsen und Sachsen-Anhalt hoffen auf einen höheren Absatz als im Vorjahr. Aber in den Hofläden zeigt sich bislang eine Zurückhaltung der Käufer. Diese liege bei 20 bis 40 Prozent, berichtet Jentzsch. Die Hoffnung ruht nun auf den Selbstpflücker-Feldern, die am Pfingstwochenende öffnen. Der größte Teil der hiesigen Erdbeer-Ernte wird über diese Felder oder im Direktvertrieb an Obstständen an die Kunden verkauft. Der Vertrieb an Supermärkte und Einzelhändler mache nur etwa 30 Prozent aus.

Verband: Erdbeer-Preis ist etwa auf Niveau des Vorjahres

Nach Verbandsangaben bewegen sich die Preise für Erdbeeren auf dem Niveau des Vorjahres, teilweise sinken sie wegen der Zurückhaltung der Kunden sogar. Dabei leiden die Erdbeer-Bauern unter gestiegenen Kosten für Düngemittel, Pestizide und Treibstoffe. Die Folge sei, dass die Erlösspanne bei den Landwirten zurückgehe. "Das Geld fehlt dann für Investitionen." Ein weiterer Kostentreiber sei der Mindestlohn in der Branche.

Erdbeer-Bauern klagen über gestiegene Kosten

Dass Bauern ihre Ernte vernichten würden, weil sich der Anbau nicht mehr lohnt, das sei in der Region noch nicht vorgekommen, sagt Jentzsch. In Nordrhein-Westfalen hatten mehrere Landwirte die Früchte auf ihren Feldern in diesem Frühjahr öffentlichkeitswirksam umgepflügt. Damit wollten sie gegen gestiegene Kosten und schlechte Preise protestieren. Verbandssprecher Jentzsch sagt dazu: "Bei uns geschieht das schleichend. Es werden einfach weniger Erdbeer-Felder bepflanzt." Demnach sei zum Beispiel mit der Einführung des Mindestlohns die Anbaufläche für Erdbeeren zurückgegangen. Derzeit werden in Sachsen auf etwa 400 Hektar Erdbeeren angebaut, in Sachsen-Anhalt auf etwa 100 Hektar. Bundesweit beträgt die Anbaufläche für Erdbeeren rund 12.000 Hektar.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 02. Juni 2022 | 19:00 Uhr

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