Martinstag Rabimmel, rabammel: Laternenumzüge für Kinder schon am Wochenende

10. November 2024, 06:00 Uhr

Mit Lampionumzügen und Andachten erinnern katholische und evangelische Kirchgemeinden überall in Sachsen am Montag an den Heiligen Martin. Weil der Martinstag auf den Wochenanfang fällt, ziehen Kinder mancherorts schon am Wochenende mit ihren Laternen durch die Straßen. Bereits am Sonntag wird in der Schloßkirche Chemnitz das Martinsfest mit einer Andacht (16 Uhr) gefeiert. Danach soll es einen Umzug um die Schloßkirche geben. Auch in der Kirche St. Annen in Annaberg-Buchholz finden das Martinsspiel und ein Umzug bereits am Sonntag 16:30 Uhr statt.

Kinder ziehen beim Sankt-Martins-Umzug 2011 mit Laternen durch die Straßen
Für die Kinder sind Martinsfeste im November ein Höhepunkt, bei dem sie ihre Laternen bei Umzügen tragen können. Oft werden die Züge von einem Darsteller des Heiligen Martin angeführt, der auf einem Pferd reitet. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance / dpa | Britta Pedersen

Das zeigt das Martinshörnchen: Solidarität mit Ausgegrenzten

Der Legende nach soll der spätere Bischof von Tours als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben. Daran erinnert das Teilen von Martinshörnchen bei den Festen auch in Sachsen. Die Geschichte habe Menschen zu allen Zeiten berührt, sagte der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers. "Er steht für Werte, die es verdienen, gerade heute wieder besonders in den Blick gerückt zu werden: die Solidarität mit den Armen und Ausgegrenzten, Teilen und Helfen."

Martinsgans-Brauch und Gänsezucht

Ein weiterer Brauch, der in Sachsen weniger verbreitet ist als in Thüringen und westlichen Bundesländern, ist der Festschmaus der Martinsgans - hierzulande meist in Gaststätten und Restaurants offeriert. Früher war Anfang November auf dem Land das Wirtschaftsjahr abgeschlossen und die Knechte und Mägde bekamen ihren Lohn. Das bedeutete aber auch, dass Pacht und Zinsen fällig wurden. Diese Abgaben bezahlten die Bauern teilweise in Naturalien, auch in Gänsen.

Zudem beginnt am 11. November laut Statistischem Landesamt des Freistaats Sachsen auch die Hauptsaison der Gänseschlachtungen für Weihnachten. Die meisten Gänseküken in Deutschland kommen laut Statistik aus sächsischen Brütereien. In diesem Jahr wurden rund 590.400 Gänseeier in die Brutapparate eingelegt, teilten die Statistiker in Kamenz mit. Aus diesen schlüpften 390.200 Gänseküken, sogenannte Gössel. Das waren im Vergleich zu 2023 rund 29.500 Jungtiere weniger (minus sieben Prozent).

MDR (kk)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 07. November 2024 | 16:30 Uhr

1 Kommentar

dimehl vor 3 Wochen

Der Heilige Martin hatte einen Mantel und fror nicht.
Der Bettler hatte keinen Mantel und fror.
Der Heilige Martin teilte seinen Mantel und gab die eine Hälfte dem Bettler.
Hier ist die Geschichte immer zu Ende.
Wie es weiterging?
Nun froren alle Beide, da ein halber Mantel zum warmbleiben nicht reicht ...

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