Sachsen DWD: Weiter Glatteisgefahr im sächsischen Bergland

20. Dezember 2022, 14:11 Uhr

Regenwetter hatte am Montag eingesetzt und die Frostluft verdrängt. Das befürchtete große Chaos aufgrund von Glatteis ist in Sachsen zwar ausgeblieben, dennoch gab es etliche Unfälle. Der Wetterdienst sagt bis Mittwochvormittag weiter Glättegefahr vor allem im sächsischen Bergland voraus.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) kann es vor allem im sächsischen Bergland in der Nacht und bis Mittwochvormittag weiter Glättegefahr geben. Danach soll sich die Situation beruhigen.

Das befürchtete flächendeckende Verkehrschaos aufgrund von Glatteis war am Montag und Dienstag in Sachsen ausgeblieben. Dennoch gab es in den vergangenen Stunden etliche Unfälle. So nahm die Polizeidirektion Dresden von Montagnacht bis Dienstagmittag 49 Unfälle auf. Sie ereigneten sich vor allem im Umland. Vier Menschen wurden verletzt.

In Leipzig war am Montagnachmittag eine 88-Jährige von einem Auto erfasst worden. Die Frau und ihr 86 Jahre alter Mann seien auf dem Gehweg gestürzt, teilte die Polizei mit. Während der 86-Jährige auf dem Bürgersteig landete, fiel die Frau auf die Straße. Dort wurde sie von dem Wagen eines 83 Jahre alten Autofahrers angefahren und schwer verletzt. Gegen den Autofahrer werde wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Linienbus kippt bei Bautzen um

Wegen der Wetterlage hatte der Regionalbusverkehr (RBO) in den Landkreisen Bautzen und Görlitz am Montag zeitweise den Verkehr eingestellt. Wie die Polizei mitteilte, war besonders die B6 zwischen Bautzen und Löbau ein Unfallschwerpunkt. Mehrere Fahrzeuge waren dort wegen der schwierigen Straßenverhältnisse liegen geblieben. Autofahrer mussten zum Teil Stunden warten, bis die Straße wieder eisfrei war.

Bei Kubschütz in der Nähe von Bautzen war ein Linienbus mit Fahrgästen von der Fahrbahn gerutscht und umgekippt. Die Fahrgäste blieben unverletzt. Der Fahrer erlitt einen Schock. Bei Großhartau stellte sich ein Lkw quer, als der nachfolgende Verkehr bremste, fuhren drei Autos ineinander. Insgesamt zählte die Polizei zwölf Glätte-Unfälle in der Oberlausitz.

Feuerwehr hilft Rettungsdienst

Wegen spiegelglatter Straße musste in der Nacht zum Dienstag der Rettungsdienst vor einem Pflegeheim in Kleinwelka Unterstützung durch die Feuerwehr anfordern. Die Sanitäter konnten die Patientin nicht sicher zum rund 200 Meter entfernten Krankenwagen transportieren. Die Kameraden der Feuerwehr legten die Patientin in eine Schleifkorbtrage und schoben sie bis zum Rettungswagen.

Auch in der Sächsischen Schweiz war es am Montagnachmittag und am Abend im Linienverkehr zu Behinderungen und Ausfällen gekommen. Der Stadtverkehr in Sebnitz musste eingestellt werden, wie der Regionalverkehrsverband RVSOE mitteilte.

In Dresden blockierte ein Linienbus der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) eine Nebenstraße. Der Bus war in Richtung Justizvollzugsanstalt unterwegs, als es wegen der rutschigen Straße plötzlich nicht mehr weiterging. Der Winterdienst rückte an und streute Salz.

Anlieger müssen Schnee räumen und streuen

Am Dienstag ist der Dresdner Winterdienst seit 2 Uhr unterwegs, um das Hauptstraßennetz frei zu halten. Schwerpunkte sind Buslinien, Höhenlagen und Fußwege. Einige Straßen sind jedoch wegen Glätte gesperrt, darunter die Serpentinen in Dölzschen und der Veilchenweg am Elbhang, teilte die Stadt mit. Die Verwaltung weist noch einmal auch alle Anlieger auf ihre Räum- und Streupflichten bei Schnee und Eis hin.

Marienberg-Kühnhaide war Sonntag Kältekammer: Minus 27,5 Grad

In der Nacht zum Sonntag war es laut DWD in Sachsen noch einmal knackig kalt. In Marienberg-Kühnhaide war es mit minus 27,5 Grad Celsius wieder mal extrem kalt. Minus 18,7 Grad Celsius wurden in Dippoldiswalde südlich von Dresden gemessen, in Plauen im Vogtland sanken die Werte auf minus 15 Grad Celsius. Und auch im Tiefland in Leipzig gab es mit minus 12 Grad Celsius noch einmal strengen Frost.

Nach der Glatteisgefahr in ganz Deutschland am Montag warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) auch am Dienstag vor gefrierendem Regen in Sachsen. Vom Vogtland bis in die Oberlausitz sei auf den Straßen Vorsicht geboten. Bis Mittwochvormittag kann es vor allem im sächsischen Bergland glatt sein. Danach wird es mit dem winterlichen Wetter erstmal wieder vorbei sein. Die Meteorologen sagen bis Weihnachten deutliche Plusgrade voraus. Dazu kann es immer wieder regnen.

MDR (dkö/ama/lam/kav)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 19. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

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