Justiz Ehefrau mit Hammer erschlagen: Ehemann schweigt vor Landgericht Leipzig

15. Dezember 2023, 17:42 Uhr

Ein wegen Mordes angeklagter Ehemann aus Borna hat zum Prozessauftakt am Freitag geschwiegen. Die Verteidigerin sagte, ihr Mandant werde zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben zum Tatvorwurf machen. Der 66-Jährige muss sich seit Freitag wegen Mordes an seiner Ehefrau vor dem Landgericht Leipzig verantworten. Laut Anklage soll er im Juni 2023 seine schlafende Frau mit einem Hammer getötet haben.

Landgericht Leipzig
Fünf Verhandlungstage hat das Landgericht Leipzig für den Mordprozess eingeplant. Bildrechte: imago/PicturePoint

Mann erschlägt Ehefrau mit Hammer

Auch als die Frau auf dem Boden lag, soll der Mann weiter auf sie eingeschlagen haben. Insgesamt erlitt das Opfer 23 Hammerschläge auf den Kopf. Die Frau war nach den ersten Schlägen noch aus dem Bett gekommen, der Angeklagte habe aber weiter auf sie eingeschlagen. Sie starb wenig später. Zum Motiv sagte der Anklagevertreter, dass sich der Beschuldigte das Leben nehmen und seine Ehefrau nicht alleine zurücklassen wollte.

Selbstmord geplant

Nach seiner Tat gab der Mann einen Notruf bei der Feuerwehr ab. Zum Prozessauftakt am Landgericht Leipzig wurde der Mitschnitt des Notrufes abgespielt. Darin war ein schwer atmender Mann zu hören: "Ich habe meine Frau umgebracht und will mich selber umbringen." Auf Nachfrage womit er seine Frau getötet habe, antwortete der Mann im Notruf: "Mit einem Hammer, kommen sie schnell."

Als die Polizisten eintrafen, hatte sich der 66-Jährige Schnittverletzungen zugefügt. Einem Polizisten habe der Mann damals gesagt, er sei in einer depressiven Phase und sei bis vor kurzem noch in psychiatrischer Behandlung gewesen.

Ehepaar war 40 Jahre verheiratet

Warum sich der Mann etwas antun wollte, ist derzeit noch unklar. Die Prozessbeteiligten wollten sich zum Auftakt nicht dazu äußern. Das Paar war mehr als 40 Jahre lang verheiratet. Dem Angeklagten droht für den Tatbestand des heimtükischen Mordes eine lebenslange Haftstrafe. Ob sich die psychische Verfassung des Mannes auf das Strafmaß auswirkt, muss in den nächsten vier Verhandlungstagen geklärt werden.

MDR (phb/Carolin Fröhlich)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 15. Dezember 2023 | 11:30 Uhr

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