Liberec/Reichenbach Nach Gondel-Absturz - Ermittlungen aufgenommen
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01. November 2021, 21:34 Uhr
Die Seilbahn auf den tschechischen Gipfel Jeschken ist eine beliebte Touristenattraktion, auch für viele deutsche Besucher. Am Sonntag stürzte eine Gondel ab, ein Mann kam ums Leben. Die Ermittlungen könnten sich nun Monate hinziehen.
Die Generalinspektion der Tschechischen Bahnen hat die Ermittlungen zum Seilbahnunglück am Berg Jested/Jeschken nach dem tschechischen Liberec/Reichenberg aufgenommen. Das berichtet Radio Prag. Am Sonntag hatte sich die talabwärts fahrende Gondel in einer Höhe von 30 Metern vom Seil gelöst und war in die Tiefe gestürzt. Der Fahrtbegleiter der Kabine starb noch am Unfallort.
Gerissenes Führungskabel
Angaben der Generalinspektion zufolge riss vor dem Sturz das Führungskabel. Doch habe das allein nicht zum Unglück führen können. Man gehe davon aus, dass die Ermittlungen bis zu einem halben Jahr dauern könnten, so die Generalinspektion.
Letzte Fahrt vor Winterpause
In einer gleichzeitig bergauf fahrenden zweiten Kabine befanden sich am Sonntag 14 Menschen. Sie konnten nach Feuerwehr-Angaben alle unverletzt aus 15 Metern Höhe mit einer Drehleiter gerettet werden. Einige erlitten einen Schock, psychologische Betreuer waren im Einsatz. Die Seilbahn hatte am Sonntag ihre letzte Betriebsfahrt vor der Winterpause. Dann wäre die Seilbahn turnusmäßig gewartet worden.
Beliebte Touristenattraktion in Nordböhmen
Die Kabinen-Seilbahn auf den über 1.000 Meter gelegenen Jeschken, die zur staatlichen tschechischen Eisenbahn Ceske drahy gehört, ist eine beliebte Touristenattraktion in Nordböhmen. Sie war 1933 in Betrieb gegangen, in den 1970er Jahren wurde sie grundlegend modernisiert.
Einen Unfall hatte es dort bisher nicht gegeben. Im Normalbetrieb kann eine Kabine 35 Personen aufnehmen. Jährlich zählt die Seilbahn rund 250.000 Fahrgäste, viele Besucher kommen aus Deutschland.
Radio Prag/MDR (amue)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 31. Oktober 2021 | 16:45 Uhr