Ukraine-News Selenskyj optimistisch: "Wir sind dem Frieden näher, als wir denken"
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24. September 2024, 18:50 Uhr
Diese Ukraine-News vom Dienstag, 24. September 2024 sind beendet.
Ukraine-News vom Dienstag, 24. September 2024
- Massive russische Angriffe auf Saporischschja
- Medienberichte: Russisches Militär nimmt Dorf ein
- Selenskyj erwartet Kriegsende im nächsten Jahr durch verstärkte Zusammenarbeit mit den USA
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
18:50 Uhr | Ministerium: Ukraine lehnt vorübergehende russische Besetzung bei Suche nach Friedenslösung ab
Die Ukraine lehnt bei der Suche nach einer Friedenslösung alle Gedankenspiele ab, eine vorübergehende Besetzung von Gebieten durch Russland zu akzeptieren. Das teilte das Außenministerium in Kiew mit. Der vollständige Abzug aus dem Hoheitsgebiet der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen sei "einer der obligatorischen Punkte der Friedensformel des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj". Russland hält etwa ein Fünftel des Nachbarlandes besetzt und beansprucht mindestens fünf Verwaltungsgebiete im Südosten des Landes sowie die bereits 2014 annektierte Halbinsel Krim.
17:00 Uhr | Biden: Dürfen Unterstützung für Ukraine nicht aufgeben
US-Präsident Joe Biden hat die Weltgemeinschaft dazu aufgerufen, die Unterstützung für die Ukraine nicht aufzugeben. "Wir dürfen nicht müde werden", sagte Biden bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. Die gute Nachricht sei, Putin sei gescheitert, sein Ziel zu erreichen. "Er hat sich vorgenommen, die Ukraine zu zerstören, aber die Ukraine ist immer noch frei", sagte Biden.
Nun aber habe die Welt eine weitere Entscheidung zu treffen. "Werden wir unsere Unterstützung aufrechterhalten, um der Ukraine zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen und ihre Freiheit zu bewahren, oder lassen wir zu, dass die Aggression erneut aufflammt und eine Nation zerstört wird?", fragte Biden.
15:45 Uhr | Tote nach Gleitbombeneinschlägen im ostukrainischen Charkiw
Durch den Einschlag mehrerer russischer Gleitbomben in der ostukrainischen Großstadt Charkiw hat es zivile Opfer gegeben. "Die Zahl der Toten hat sich auf drei erhöht", schrieb Gouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram. Mehr als ein Dutzend Menschen seien verletzt worden. Den Angaben nach ist eine Gleitbombe direkt in einem Hochhaus eingeschlagen. Bürgermeister Ihor Terechow hatte zuvor ebenso bei Telegram von Bombeneinschlägen in vier Stadtvierteln und zwei beschädigten Hochhäusern geschrieben.
13:40 Uhr | Kriegsexperten sehen kein Interesse Moskaus an Verhandlungen
Russland ist nach Einschätzung von Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) weiterhin nicht an Verhandlungen für eine Beendigung des Konflikts in der Ukraine interessiert.
Die Analysten gehen davon aus, dass der Kreml nur in dem Krieg verhandeln werde, um den Westen dazu zu bringen, die Ukraine zu Zugeständnissen in Bezug auf ihre Souveränität und ihre territoriale Integrität zu drängen. Kiew lehnt Gebietsabtretungen kategorisch ab.
13:30 Uhr | Kreml: Krieg endet erst bei Erreichen aller Ziele
Moskau hält trotz Kiews Streben nach Verhandlungen an den Kriegszielen in der Ukraine fest. "Sobald diese Ziele auf die eine oder andere Weise erreicht worden sind, wird die spezielle Militäroperation abgeschlossen sein", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Er reagierte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der während seiner US-Reise erklärte, dass ein Kriegsende näher sei, als von vielen erwartet.
10:20 Uhr | Selenskyj wirbt in den USA um Hilfe für Energieinfrastruktur
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seinem Besuch in den USA vor Wirtschaftsvertretern für Investitionen in den angeschlagenen Energiesektor geworben. "Die Hauptaufmerksamkeit galt der Vorbereitung des ukrainischen Energiesystems auf den Winter", schrieb der Staatschef in sozialen Netzwerken. Das Land befürchtet als Folge der von Russland verursachten Kriegsschäden auch in diesem Winter wieder Stromausfälle.
10:00 Uhr | Massive russische Angriffe auf Saporischschja
Bei russischen Angriffen auf die südukrainische Stadt Saporischschja sind nach Behördenangaben ein Mensch getötet und sechs weitere Menschen verletzt worden. Innerhalb von zwei Stunden sei das Gebiet am späten Montagabend von "massiven Luftangriffen" getroffen worden, teilte der staatliche Zivilschutz am Dienstag mit.
Zudem seien eine Infrastruktureinrichtung sowie Wohngebäude in Brand geraten. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden in der Nacht 66 Angriffsdrohnen abgewehrt. Insgesamt habe Russland mit 81 Drohnen angegriffen, die hauptsächlich auf den Norden und das Zentrum des Landes abzielten, hieß es in Onlinemedien.
09:32 Uhr | Medienberichte: Russisches Militär nimmt Dorf ein
Russische Truppen haben staatlichen Medien und Bloggern zufolge mit der Einnahme des ostukrainischen Orts Wuhledar begonnen. "Russische Einheiten sind in Wuhledar einmarschiert", schrieb etwa der in der Ukraine geborene prorussische Militärblogger Juri Podoljaka. Weitere prorussische Kriegsblogger berichten ebenfalls über den Angriff.
Staatliche russische Medien melden, dass die in der Region Donezk gelegene Stadt in die Zange genommen worden sei und dass im Osten der Siedlung Kämpfe im Gange seien. Wuhledar gilt als Festung des Widerstands gegen die russischen Invasoren.
Der ukrainische Generalstab teilte mit, Russland habe Versuche unternommen, ukrainische Stellungen in der Nähe von Pawliwka und Wuhledar einzunehmen. Details werden nicht genannt. Vom russischen Verteidigungsministerium liegt zunächst keine Stellungnahme vor.
07:33 Uhr | Drohnenbeschuss auf beiden Seiten
Die Ukraine ist nach Angaben ihrer Luftwaffe in der Nacht von Russland mit 81 Drohnen und vier Raketen angegriffen worden. 66 Drohnen seien abgeschossen worden. Angaben zu möglichen Opfern oder Schäden liegen zunächst nicht vor.
Auch auf der russischen Seite wurden Angriffe abgewehrt. Die russische Luftabwehr schoss staatlichen Angaben zufolge in der Nacht 13 ukrainische Drohnen ab. Je sechs davon seien über den Regionen Belgorod und Kursk abgefangen worden und eine über der Region Brjansk, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.
04:24 Uhr | G7-Außenminister beraten über weiterreichende Raketen für die Ukraine
Die Außenminister der G7-Staaten diskutieren am Montag über mögliche Lieferungen von Raketen mit längerer Reichweite an die Ukraine, die auch russisches Territorium erreichen könnten. Das erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Diese Beratungen finden vor dem Hintergrund statt, dass Russland offenbar neue Waffenlieferungen, darunter Raketen aus dem Iran, erhalten hat. Teheran hat solche Lieferungen wiederholt bestritten, doch Borrell betonte die Dringlichkeit, die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf weiter zu unterstützen.
03:40 Uhr | Russische Luftangriffe auf das ukrainische Hinterland
Neben Bodenoffensiven hat Russland weitere Luftangriffe auf das ukrainische Hinterland durchgeführt. In mehreren Regionen des Landes wurde Luftalarm ausgelöst. Im südukrainischen Gebiet Saporischschja trafen russische Angriffe eine kritische Infrastruktur und ein Wohnhaus, wobei eine Person getötet und zwei weitere verletzt wurden.
03:30 Uhr | Ukrainisches Militär im Osten des Landes weiter unter Druck
Das ukrainische Militär sieht sich im Osten des Landes weiterhin intensivem russischen Druck ausgesetzt. Besonders in den Gebieten Pokrowsk und Kurachowe bleibt die Lage laut dem Generalstab in Kiew angespannt. Mehr als 50 der 125 russischen Angriffe entlang der Front konzentrierten sich auf diesen Abschnitt. Die Hauptanstrengungen der russischen Truppen seien auf Pokrowsk gerichtet, doch laut unabhängigen Beobachtern ist es den Ukrainern gelungen, den russischen Vormarsch auf diese strategisch wichtige Stadt abzubremsen.
Auch in der Umgebung von Kurachowe bleibt die Lage für die ukrainischen Verteidiger gefährlich, insbesondere durch Vorstöße russischer Truppen nahe der Bergarbeiterstadt Hirnyk. Hier droht mehreren ukrainischen Einheiten die Einkesselung. Eine ähnliche Umgehung der Verteidigungsstellungen deutet sich weiter südlich nahe der Stadt Wuhledar an, wo die Russen wiederholt vergeblich versucht haben, die Stadt durch Sturmangriffe zu erobern.
02:37 Uhr | Selenskyj: Entschlossene US-Maßnahmen könnten russische Aggression 2025 beenden
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht eine Chance, dass der Krieg gegen Russland im kommenden Jahr beendet werden kann. Nach einem Treffen mit einer überparteilichen Delegation des US-Kongresses betonte Selenskyj auf der Plattform X, dass entschlossenes Handeln jetzt den Konflikt beschleunigt beenden könnte. Zuvor hatte sich Selenskyj bereits in einem Interview mit dem US-Sender ABC News optimistisch über ein baldiges Ende des Krieges mit Russland geäußert. Selenskyj sagte, "Ich denke, wir sind dem Frieden näher, als wir denken."
Der Präsident hält sich in den USA auf, um an der UN-Generalversammlung teilzunehmen und der US-Regierung seinen Plan für ein Kriegsende zu präsentieren. Laut einem Bericht der "The Times" enthält dieser die Forderung nach westlichen Sicherheitsgarantien ähnlich denen einer Nato-Mitgliedschaft. Zudem baut Selenskyj auf weitere militärische und finanzielle Unterstützung.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 24. September 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 24. September 2024 | 06:00 Uhr