"Bilderstürmer unter den Filmemachern" Regisseur Jean-Luc Godard gestorben
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Mit Filmen wie "Außer Atem" oder "Die Verachtung" schrieb er Filmgeschichte: Jean-Luc Godard ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Als Vertreter der "Nouvelle Vague" beeinflusste er Generationen von Filmemachern.

Der französisch-schweizerische Filmregisseur Jean-Luc Godard ist tot. Er starb am Dienstag in der Schweiz, wie seine Familie mitteilte. Der 91-Jährige galt als einer der einflussreichsten Filmregisseure und als führender Vertreter der sogenannten "Nouvelle Vague" des französischen Films. Zu seinen bekanntesten Filmen zählt "Außer Atem" mit Jean-Paul Belmondo.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte Godard als einen "nationalen Schatz". Macron schrieb auf Twitter: "Jean-Luc Godard, der größte Bilderstürmer unter den Filmemachern der Nouvelle Vague, hat eine äußerst moderne und sehr freie Kunst erschaffen". Er veröffentlichte dazu ein Foto, das Godard mit seiner typischen Hornbrille und mit Kamera zeigt.
Wie ein Berater der Familie Godards mitteilte, erhielt Godard wegen seiner zahlreichen Krankheiten Beihilfe zum Suizid. Godard habe die in der Schweiz legale Hilfe zu einem freiwilligen Abschied in Anspruch genommen.
Godard produzierte im Laufe seines Filmschaffens mehr als 40 Spielfilme, zahlreiche Kurzfilme, experimentelle Dokumentarfilme, hochintellektuelle Essayfilme und Musikvideos, einige auch als Drehbuchautor oder Co-Regisseur. Mit formal innovativen und inhaltlich gesellschaftskritischen Filmen wie "Außer Atem", "Die Verachtung" und "Elf Uhr nachts" prägte er das Kino der 1960er-Jahre. 2010 erhielt er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
Nur wenige Filme Godards waren Kassenhits. Doch das kommerzielle Kino interessierte Godard nie. Für ihn waren Filme wie "Star Wars" oder "Matrix" einfach nur "zu dumm und zu hässlich".
dpa/AFP(ala)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 13. September 2022 | 12:00 Uhr