Rotes Meer US-Streitkräfte greifen erneut Huthi-Rebellen im Jemen an

13. Januar 2024, 11:04 Uhr

In der Nacht zum Samstag haben die USA und Verbündete erneut Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Dem US-Militär zufolge galt der Luftschlag einer Radaranlage. US-Präsident Joe Biden spricht von einem militärischen Erfolg. Zahlreiche westliche Länder unterstützen die Militäroperation im Roten Meer. Russland und der Iran verurteilten die Angriffe. Die EU-Außenminister wollen am 22. Januar über eine mögliche militärische Beteiligung an der US-Initiative beraten.

Die USA und Großbritannien haben in der Nacht zum Samstag erneut Stellungen der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen. Wie das US-Militär mitteilte, galt der Luftschlag einer Radaranlage der Huthi. Demnach feuerte das US-Kriegsschiff "USS Canrey" mehrere Marschflugkörper vom Typ Tomahawk ab.

Der Angriff sei eine Nachfolge-Aktion der Bombardements von der Nacht zuvor gewesen und habe sich gegen "ein konkretes militärisches Ziel" gerichtet, erklärte die für die Region zuständige Kommandozentrale U.S. Central Command. Zuvor hatten US-Medien und der von den Huthis betriebene Fernsehsender Al-Masirah über den erneuten Angriff berichtet. Dabei sei mindestens ein Ziel in der Hauptstadt Sanaa getroffen worden.

Angriffe auf den internationalen Schiffsverkehr: Sorgen in der Wirtschaft

Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. Die USA und Großbritannien hatten bereits am Freitag Huthi-Stellungen angegriffen. Mit dem umfangreichen Militärschlag wollen die Verbündeten die schiitischen Huthi an weiteren Angriffen auf den internationalen Schiffsverkehr im Roten Meer hindern.

Laut dem Verantwortlichen der Militäroperation im Pentagon, US-Generalleutnant Douglas Sims, sind bei dem Schlag in der Nacht zum Freitag knapp 30 militärische Standorte der Huthi angegriffen wurden. Die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen. Er wisse aber, dass die Fähigkeiten der Rebellen für weitere Angriffe geschwächt worden seien. Die Huthis drohten mit Vergeltung.

Die Huthi-Rebellen hatten seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer angegriffen. Deshalb meiden große Reedereien die wichtige Handelsroute zunehmend und leiten ihre Frachter über Afrika um – mit großen Auswirkungen auf die internationale Wirtschaft.

Internationale Reaktionen

In zahlreichen westlichen Ländern wird der Angriff der USA und Großbritanniens gegen Militäranlagen der Huthi-Rebellen unterstützt. Deutschland erklärte gemeinsam mit anderen Ländern, das Recht auf Selbstverteidigung sei gegeben, weil die Huthis ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer fortgesetzt hätten. Unterzeichner sind unter anderem Dänemark, die Niederlande, Kanada, Neuseeland, Australien, Südkorea und Bahrain.

Die EU-Außenminister wollen am 22. Januar über eine mögliche militärische Beteiligung an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer beraten.

Russland hingegen verurteilte derweil vor dem UN-Sicherheitsrat den Militärschlag auf Dutzende Stellungen der Rebellen vom Vortag und warnte vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs. Das Außenministerium in Moskau sprach von einer "völligen Missachtung internationalen Rechts". Die USA und Großbritannien ließen die Lage in der Region eskalieren. 

Teheran verurteilte die Angriffe ebenfalls. Der Iran gilt als größter Unterstützer der Huthi-Miliz. UN-Generalsekretär Guterres hatte zuvor beide Seiten dazu aufgerufen, die Angriffe einzustellen.

dpa/AFP (lmb)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 13. Januar 2024 | 08:05 Uhr

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