Riten der katholischen Kirche 14 Dinge, die Sie über eine Kirchweihe wissen sollten

Was ein Kirchengebäude zum Kirchengebäude macht und wie die Messfeier begangen wird - das alles erfahren Sie hier: Von B wie Bischof bis W wie Weihwasser.

Kerze wird in einer Kirche angezündet
Bildrechte: colourbox.com

"Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen", sagt Jesus Christus im Matthäus-Evangelium (Mt 18,20). Daher sind Christinnen und Christen für ihre Gottesdienste an keinen bestimmten Ort gebunden. Sie können sich überall versammeln, um zu beten, das Wort Gottes aus der Bibel zu hören und die Eucharistie zu feiern. Entscheidend ist nicht wo, sondern dass sie sich versammeln.

Seit dem dritten Jahrhundert ist es üblich, zur Versammlung in einem bestimmten Gebäude, der Kirche, zusammen zu kommen. Das Kirchengebäude ist nicht durch sich ein besonderer Ort, sondern erlangt seine Würde "durch das darin versammelte Gottesvolk und seine im Gottesdienst erfahrene Begegnung mit Gott" (Rupert Berger). Problematisch ist es, von der Kirche als Wohnstätte Gottes zu sprechen, denn nach christlichem Verständnis will Gott an jedem Ort und zu jeder Zeit den Menschen nahe sein.

Bei der Kirchweihe wird eine Kirche ihrer Bestimmung als Versammlungsort der Gemeinde übergeben. Die Kirchweihe leitet in der Regel der Ortsbischof.

1 | Bischof
griech. epískopos = "Aufseher"; in der kath. Kirche Vorsteher einer Ortskirche, auch Bistum oder Diözese genannt.

Durch die Bischofsweihe steht er unmittelbar in der Nachfolge der Apostel (Apostolische Sukzession) und besitzt die oberste Weihe-, Verwaltungs- und Gerichtsgewalt in seinem Bistum. Deshalb wird der Bischof auch als "Oberhirte", der oberste Hirte seines Bistums, bezeichnet. In seinem Auftrag üben die Priester in einer Diözese ihr Amt aus, feiern mit der Gemeinde die Heilige Messe, predigen und spenden Sakramente. Dem Bischof selbst ist die Spendung besonderer Sakramente wie die Priesterweihe und Firmung vorbehalten. Er muss in seiner Ortskirche die Einheit mit der Gesamtkirche schützen und Missbräuche v. a. in der Verkündigung des Wortes und der Feier der Sakramente verhindern. Der Bischof wird vom Papst ernannt (Bischofsernennung).

Zur Amtstracht (violette Soutane) gehören das Brustkreuz und der Bischofsring, bei feierlichen Gottesdiensten und Amtshandlungen der Bischofsstab und die Mitra. Bischöfe, die eine Diözese leiten, werden Diözesanbischöfe genannt.

Dr. Heiner Koch ist der Bischof des Bistums Dresden-Meissen und wird die neue Leipziger Propsteikirche St. Trinitatis weihen.

Die Liturgie der Kirchweihe war im Laufe der Geschichte vielfachen Einflüssen und Veränderungen unterworfen. Der heutige Kirchweihritus findet im Rahmen einer Messfeier statt und besteht aus: