Schwimmen | WM Wellbrock und Co. im Kampf um die Olympia-Tickets

01. Februar 2024, 12:30 Uhr

Am Freitag beginnt die Schwimm-WM in Katar. Für die deutschen Asse, angeführt von Florian Wellbrock aus Magdeburg, geht es dabei weniger um Medaillen, als um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris.

In Katar geht es nur ein halbes Jahr nach den Titelkämpfen im japanischen Fukuoka vom 2. bis 18. Februar wieder um WM-Medaillen. Als Spätfolge der Corona-Pandemie ist das Programm eng getaktet, in Doha wird nun die ursprünglich für das vergangene Jahr geplante Weltmeisterschaft ausgetragen. Dabei werfen die Olympischen Spiele im Sommer in Paris ihre Schatten bereits voraus: Viele Stars verzichten auf den Start in der Wüste. Ganz unbedeutend sind die Wettkämpfe jedoch nicht, in Katar kann sich das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) weitere Olympia-Tickets sichern.

Florian Wellbrock DSV gewinnt die 800m Freistil Männer, hier nach dem Rennen 25.Internationale Deutsche Kurzbahnmeisterschaften im Schwimmen Berlin 2019
Für Florian Wellbrock gibt's nur ein Ziel: Paris. Bildrechte: imago images/Bernd König

Fokus liegt auf Paris

Auch Deutschlands Schwimmstar Florian Wellbrock ist mit von der Partie. "Das große Ziel, worauf alles hinausläuft, ist einfach Paris", betonte der 26-Jährige vom SC Magdeburg. Wellbrocks Trainingspartnerin Isabel Gose richtet den Blick ebenfalls Richtung französische Hauptstadt. "Olympia spielt jetzt schon eine große Rolle, alles ist darauf ausgelegt", erklärte die Freistil-Europameisterin.

Wellbrock: "Platz vier und dabei schnellster Deutscher sein"

Vor allem Wellbrock will nach dem Debakel von Fukuoka das Thema am liebsten frühzeitig abschließen. Bei der WM in Japan vor einem halben Jahr war der Magdeburger nach dem Doppel-Gold im Freiwasser völlig überraschend in den Vorläufen über 800 und 1.500 Meter Freistil gescheitert und damit weit davon entfernt, sich für Paris zu empfehlen. Doch diese "emotionale Achterbahn" spiele so kurz vor der nächsten WM "überhaupt keine Rolle mehr", sagte Wellbrock. Das Ziel in Katar: "Platz vier und dabei schnellster Deutscher" zu sein, um sich eines der Olympia-Tickets zu sichern.

Isabel Gose
Isabel Gose holte 2022 über 400 Meter Freisitil den EM-Titel. Bildrechte: imago images / Insidefoto

Quotenplätze im Wasserspringen

Während die Beckenschwimmer sich jedoch auch nach Doha noch qualifizieren können, ist es für viele DSV-Athleten die letzte Gelegenheit. Wichtig seien vor allem die Quotenplätze im Wasserspringen, betonte DSV-Sportdirektor Christian Hansmann: "Fünf haben wir, die restlichen sieben wollen wir noch erringen, um in Paris in allen Disziplinen vertreten zu sein."

Es gibt immer "noch regulär die Chance"

Für die Beckenschwimmer sieht Hansmann in Katar vor allem "die Möglichkeit, vielleicht an einer Medaille zu kratzen und sich unter den Top Vier schon das erste Olympia-Ticket zu sichern". Denn durch den vollgepackten Terminkalender lassen einige Topstars wie beispielsweise die australische Olympiasiegerin Ariarne Titmus die Wettkämpfe aus. Doch auch "wenn alle Stricke reißen", wie Wellbrock sagt, gebe es immer "noch regulär die Chance" sich im Frühjahr zu qualifizieren. Druck verspüre er deshalb nicht. Das dürfte in Doha nicht für alle gelten.


jmd/dpa/sid

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 02. Februar 2024 | 19:30 Uhr

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