Budissa feiert mit Laola
Die Bautzner sind gerade nochmal zur Tribüne gezogen und haben mit ihren Fans per Laola gefeiert. Diese Überraschung ist es ja auch wert. Bei Lok muss man sich fragen, ob die Rotation richtig war.
Sonnabend | 09.10.2021 | 13:00 Uhr
Fußball Sachsenpokal
1:0 Hentsch (80.)
2:0 Hagemann (85.)
Gorzelanski - Rülicke, Patka, Käppler, Weska - Hentschel, Kloß (46. Sarelo) - Hentsch, Jockusch (80. C. Noack), Baudisch (16. Schröder) - Hagemann
Tasche - Berger, Eglseder, Urban, Salewski - Heynke (46. Pfeffer) - Voufack (61. Sirch), Abderrahmane, Piplica, Ogbidi - Nattermann (46. Ziane)
550
Kloß (Bautzen)
Eglseder (Lok/58./hartes Einsteigen)
Die Bautzner sind gerade nochmal zur Tribüne gezogen und haben mit ihren Fans per Laola gefeiert. Diese Überraschung ist es ja auch wert. Bei Lok muss man sich fragen, ob die Rotation richtig war.
Oberliga-Aufsteiger Budissa Bautzen eliminiert den 1. FC Lok Leipzig aus dem Sachsenpokal. Mit einem späten Doppelschlag in Überzahl bezwingt der Außenseiter aus der Oberlausitz den klaren Favoriten. Es ist eine echte Sensation.
Sarelo
Bautzen hat viel Ballbesitz, dadurch kommt Lok nicht viel nach vorn.
Es fehlen nur noch wenige Sekunden, dann ist die Sensation perfekt. Haut Budissa Titelverteidiger Lok raus? Alles spricht in Überzahl und bei zwei Toren Vorsprung dafür.
Abderrahmane zielt bei einem Freistoß knapps über kurze Eck.
Gorzelanski kratzt einen Ziane-Kopfball raus, das Ding ist hier noch nicht durch.
Da ist der Doppelschlag! Bei einem Konter wird Hagemann rechts freigespielt und haut das Ding volles Karacho ins kurze Eck. Keine Abwehrchance für Tasche!
Die Müllerwiese geht in die Luft! Riesen-Spielzug der Budissen: Schröder schiebt im Strafraum auf Hagemann, der legt nochmal quer zu Hentsch und der schiebt ganz allein flach ein zur verdienten 1:0-Führung!
Den hat die Hälfte der Zuschauer schon drin gesehen. Hentsch erobert den Ball am Strafraum und dribbelt sich frei, sein Schuss dreht sich Zentimeter um den rechten Pfosten.
Christian Noack für Jockusch
Im Moment wirkt es so, als wenn Budissa hinten wackelt, wenn Lok ernst macht und das Tempo anzieht. Das war bisher aber zu selten der Fall.
Und plötzlich kommt Lok wieder zu einer guten Tormöglichkeit, der ersten im zweiten Durchgang. Pfeffer und Piplica spielen Ziane im Strafraum frei. Bautzen hält zu viel Abstand, geht nicht ran. Doch Zianes Geschoss aus zwölf Metern ist zu unplatziert, Gorzelanski hält.
Nach dem Chancenregen um die 60. Minute hat Lok jetzt wieder mehr Ballkontrolle und das Spielgeschehen beruhigt. Es ist alles offen hier.
Sirch für Voufack
Mit Jockusch geht schon wieder ein Budisse zielstrebig Richtung Lok-Tor, sein Schuss kullert am Tor vorbei. Die Gastgeber sind jetzt klar am Drücker.
Hentsch schießt den fälligen Freistoß nach dem Platzverweis und Tasche muss abprallen lassen. Der Kopfball im Nachsetzen geht aber drüber.
Gerade hatte Sarelo erst für Bautzen aus spitzem Winkel über die Kiste geknallt. Jetzt wird es in Unterzahl noch schwerer für Lok.
Eglseder muss früh Duschen gehen. Er steigt mit hohem Bein in den Gegenspieler ein. Die Budissa-Fans fordern sofort den Platzverweis und Schiri Paul Werrmann zögert nicht lange, sondern holt den Karton aus der Hosentasche.
Sarelo für den gelb verwarnten Kloß
Almedin Civa setzt mit seinen Wechseln in der Pause ein klares Zeichen: Er ist natürlich nicht zufrieden und will mehr Offensive. Von Nattermann war gar nichts zu sehen, ihn ersetzt der letztjährige Pokalheld Ziane.
Pfeffer für Heynke
Ziane für Nattermann
Verdiente Nullnummer zur Pause. Voufack nach schönem Steckpass (7.), Urban aus Kurzdistanz (44.) und ein Berger-Solo (45. +2) waren die drei einzigen nennenswerten Lok-Chancen. Gesamt ist das zu wenig für ein Regionalliga-Topteam. Budissa macht es für seine Verhältnisse besser. Der Fünftligist hatte durch Hentsch (30.) die größte Chance.
Tolles Dribbling von Berger, der am Ende knapp über das Budissa-Tor zirkelt. Lok wird wieder aktiver, es fehlen aber die großen Ideen im Angriff.
Schöner Fernschuss von Hentsch, der knapp auf dem Außennetz des Lok-Kastens aufschlägt.
Und aus dem Nichts fällt Lok- Verteidiger Urban die Kugel zehn Meter vorm Tor vor die Füße, er ist aber selbst zu überrascht und Budissa-Keeper Gorzelanski wehrt den Ball ab.
Die Lok tufft hier gerade nur im Notbetrieb, das ist nach vorn einfach zu wenig. So dürfte es schwer werden.
Kloß sieht Gelb wegen eines als taktisch gewerteten Fouls im Mittelfeld.
War das frech! Tasche steht weit vorm Tor und Bautzens Hagemann versucht ihn vom Mittelfeldkreis über ihn zu heben. Der Ball fliegt über die Kiste. Links war ein weiterer Budisse ganz frei, das wäre wohl die bessere Wahl gewesen. Lok läuft die Kontrolle so langsam weg.
Der Ball wäre wohl neben das Tor gegangen. Aber Loks Ersatzkeeper Tasche will heute ja zeigen, was er drauf hat und schmeißt sich zur Show in hohem Bogen durch die Luft, um den Ball sicher aufzunehmen.
Bislang ist hier kein Team groß überlegen. Auch wenn Lok mehr in die Offensive geht, kontert Bautzen jederzeit gefährlich. Ein Klassenunterschied ist jedenfalls nicht zu erkennen, was ein spannendes Spiel erwarten lässt.
Hentsch ist links auf und davon, geht auf Tasche zu, kriegt den Ball aber nicht vorbei. Was für eine Mega- Möglichkeit zur Bautzner Führung.
Nach einer kurz ausgeführten Ecke zieht Urban mit angezogener Handbremse vom Strafraum ab - der Lok-Verteidiger stellt den Budissa- Hüter damit vor keine große Aufgabe.
Hagemann war gerade auf Rechtsaußen freigespielt und durchgebrochen, schießt aus vollem Lauf aber mitten auf Keeper Tasche.
Nichtsdestotrotz gilt erstmal, dass Lok mittlerweile ohnehin dominanter wird.
Der frühe verletzungsbedingte Wechsel ist für Außenseiter Bautzen eine erhebliche Schwächung. Linksaußen Baudisch erzielte schon vier Saisontore und zuletzt einen Doppelpack gegen Inter Leipzig (5:3).
Schröder für Baudisch
Baudisch ist nach einem Zusammenprall aus dem Sprint heraus liegengeblieben. Scheinbar hat er etwas an der Schulter. Es sind zwei Sanitäter auf dem Feld, die Partie wird wohl noch ein bis zwei Minuten unterbrochen sein.
FCL-Coach Almedin Civa hat vier Leistungsträger auf der Bank gelassen: Pfeffer, Ziane, Sirch und Stammkeeper Sievers. Dagegen dürfen sich heute Salewski, Nattermann, Urban und Ersatzhüter Tasche beweisen. Zu viel Risiko oder genau richtig? Das wird sich hier zeigen!
Plötzlich ist da doch die große Chance für den FCL: Heynke steckt Voufack mustergültig durch. Der Linksaußen scheitert aber am herausstürmenden Heimkeeper.
Bautzen kann den Ball bisher ganz gut halten, das Spiel verschiebt sich so oft in die Leipziger Hälfte.
Jetzt geht's bei super Herbstwetter los.
Alles in allem muss man hier sagen. Trotz der klaren Favoritenlage erscheint hier eine Überraschung drin. Macht Lok nicht gleich ernst und trifft, dürfte Bautzen in der Lage sein, vorn selbst in Front zu gehen. Igelt sich der Außenseiter dann mit aller Kraft hinten ein, wird es eine enge Kiste.
Darauf könnte es ankommen: Lok hat mit Torjäger Djamal Ziane einen echten Frühstarter an Bord. Der Stürmer traf schon dreimal innerhalb der ersten sieben Spielminuten. So ein Tor ist für einen Underdog natürlich tödlich. Kann Bautzen ihn stoppen?
Doch trotz der tollen Angriffsleistung ist der Oberliga- Aufsteiger hinten sehr anfällig. 17 Gegentore in acht Ligaspielen sind keine Bilanz für einen direkten Regionalliga-Durchmarsch. Zuletzt feierte Bautzen ein 5:3-Torfestival gegen Inter Leipzig. Lok sollte versuchen, gleich Druck zu machen und Budissa defensiv zu beschäftigen.
Bautzens Stärke ist ganz klar die Offensive. Kapitän Tom Hagemann ist mit sechs Toren der gefährlichste Mann bei Budissa. Der Spielmacher wurde bei Dynamo ausgebildet und kam 2019 vom damaligen Regionalligist Bischofswerda. Lok muss defensiv auf jeden Fall auf der Hut sein, sonst könnte es hier schnell einschlagen.
Schaut man in die Historie, wird allein deutlich, dass dieses Duell kein Selbstläufer ist. In 15 Spielen zwischen beiden Klubs gewann Lok nur zweimal. Bautzen holte fünf Siege, darunter der 3:0-Triumph im Sachsenpokal-Achtelfinale 2017/18 im Bruno-Plache-Stadion. Auch interessant: Es gab bereits fünf Nullnummern, viele Vergleiche verliefen torarm.
So eine schöne Woche wie diese hat es für Lok in den letzten Jahren nicht ständig gegeben. Durch die am Donnerstag vollendete Fusion mit dem VfB Leipzig winkt dem Traditionsklub ein Meisterstern auf dem Trikot. Der VfB war erster Deutscher Meister, holte gesamt dreimal den Titel und nach Mitgliederbeschluss ist Lok nun offizieller Nachfolgeverein.
Unter der Woche haben die Leipziger noch einen ganz wichtigen 1:0-Erfolg in Auerbach eingefahren. Lok ist damit aufgrund der Nachholspiele noch immer in Schlagdistanz zur Regionalliga-Tabellenspitze. Natürlich ist der FCL nach vier Liga- Siegen in Folge hier klarer Favorit, aber Bautzen ist kein klassischer und ewiger Fünftligist.
Es ist durchaus einer der echten Hits in dieser Runde des Sachsenpokals. Denn für Lok sollte das heute kein einfacher Spaziergang werden. Ex- Regionalligist Bautzen ist wohl gerade erst in die Oberliga aufgestiegen, mischt aber gleich als ärgster Erfurt-Konkurrent wieder ganz vorn mit. Die Bilanz: 6 Siege in acht Spielen, starke 27 geschossene Tore.
Das ist der Liveticker zum Sachsenpokal-Drittrundenspiel zwischen Budissa Bautzen und Lok Leipzig.