Clemens Fandrich
Oberliga statt 2. Liga: Clemens Fandrich (hier im Trikot von Erzgebirge Aue) spielt künftig in Krieschow. Bildrechte: IMAGO / Philipp Szyza

Fußball | Oberliga Transfercoup: Ex-Auer Fandrich wechselt in die Oberliga Süd

17. Oktober 2023, 08:18 Uhr

213 Mal stand Clemens Fandrich in der 2. Bundesliga auf dem Platz, spielte u.a. für Erzgebirge Aue und RB Leipzig. Nachdem im Sommer bei Rot-Weiss Essen Schluss war, heuert der 32-Jährige nun beim ambitionierten VfB Krieschow an.

Fußball-Oberligist VfB Krieschow hat sich einen prominenten Ex-Profi geangelt. Der 32-jährige Clemens Fandrich läuft ab sofort für die Lausitzer auf und soll helfen, den Aufstieg in die Regionalliga Nordost zu schaffen.

"Clemens ist ein Vorzeigeprofi"

"Clemens ist ein Cottbuser Junge, sehr gut ausgebildet, ein Vorzeigeprofi. Aus der sportlichen Sicht ein absoluter Zugewinn für den VfB Krieschow", sagte Sportvorstand Christof Lehmann. Nach sehr guten Gesprächen mit der sportlichen Leitung sei man davon überzeugt, dass Clemens "ganz viel Lust und Spaß mitbringt, das Team voranzubringen". Krieschow ist schwer aus den Startlöchern gekommen und aktuell nur Fünfter mit sieben Punkten Rückstand auf die U23 des 1. FC Magdeburg. Mit Fandrich soll die Aufholjagd gestartet werden.

Der technisch versierte Mittelfeldspieler bringt ganz viel Erfahrung mit und ist nicht der einzige Ex-Profi, der auf dem Krieschower Sportplatz kickt. Bis Sommer war der Ex-Cottbuser Dimitar Rangelov am Ball, dazu steht mit Daniel Stanese sogar ein Ex-Nationalspieler unter Vertrag. Der 29-Jährige bestritt ein Länderspiel für die kanadische Nationalmannschaft. Seit 2013 tingelt er durch Deutschland, spielte beim FC Augsburg II, in Aalen, Cottbus, Jena und seit Saisonbeginn in Krieschow (4 Spiele, 2 Tore).

Trainer Toni Lempke VfB Krieschow Stadion der Freundschaft
Toni Lempke soll den VfB Krieschow in die Regionalliga führen. Das Team ist mit Talenten aus der Schmiede von Energie Cottbus und nun auch mit Ex-Profi Fandrich bestens besetzt. Bildrechte: IMAGO/Fotostand

185 Spiele für Erzgebirge Aue

Mit Fandrich bekommt Innenverteidiger Stanese einen spielstarken Fußballer an seine Seite. Der gebürtige Berliner lief in seiner bisherigen Karriere 213 Mal im deutschen Unterhaus auf. Nach seiner Zeit bei seinem Ausbildungsverein Energie Cottbus, spielte Fandrich für RB Leipzig in der 2. und 3. Liga und sieben Jahre beim FC Erzgebirge Aue (185 Spiele).

DFB-Bundesgericht verkürzte Sperre stark

Für Schlagzeilen sorgte er in der Saison 2021/22. Weil Fandrich den Schiedsrichter-Assistent Roman Potemkin in der 89. Minute des Zweitligaspiels gegen den FC Ingolstadt am 22. Oktober 2021 auf das rechte Auge gespuckt haben soll, verhängte das DFB-Sportgericht eine Sperre von sieben Monaten. Fandrich bestritt den Vorwurf, Aue legt fristgerecht Berufung ein und hatte Erfolg: Aus sieben Monaten wurden sieben Meisterschaftsspiele, weil nie bewiesen werden konnte, dass Fandrich absichtlich gespuckt hatte. "Ich habe so etwas noch nie erlebt und zum ersten Mal mitgemacht. So was braucht man im Leben nicht so häufig. Der große Schock ist erstmal weg von diesen sieben Monaten, die im Raum standen", sagte Fandrich nach dem Urteil.

Fandrichs Vater war Trainer in Krieschow

In Aue hatte er nach der Saison keine Zukunft und entschied sich für einen Wechsel nach Essen. Dort war nach nur einer Saison wieder Schluss, Fandrichs Vertrag wurde aufgelöst. Seit Sommer war er vereinslos und fand nun mit Krieschow, wo sein Vater Holger bis 2012 Cheftrainer war, eine neue sportliche Heimat.

Sanny Stephan

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Sportblock | 17. Oktober 2023 | 08:40 Uhr

2 Kommentare

ExilSch8er vor 27 Wochen

"und entschied sich für einen Wechsel zu Regionalligist Essen. Nach dem Aufstieg plante Essen nicht mehr mit dem Mittelfeldspieler, die Verträge wurden aufgelöst."

Der Ballverschlepper spielte bereits letzte Saison mehr oder weniger dritte Liga in Essen, da der Verein im Jahr zuvor aufgestiegen war. Diese Aussage ist somit de facto falsch.

AufmerksamerBeobachter vor 27 Wochen

ein weiiit überschätzter Mittelfeldspieler, … wird durch Krankengeld und Reha keinen Mehrwert für den ambitionierten Club liefern.