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Der Harz - früher Inbegriff von schattigem Wald, heute stellenweise trockene Wüstenei. Die Wanderwege sind befestigten Forstwegen gewichen, betonhart, um schwere Holztransporter tragen zu können. "Als ich vor drei Jahren mit der Familie hier war, war das alles Fichtenwald," erinnert sich Marco Matthes. Nun ist fast alles weg. 80 Prozent des Fichtenwaldes sind abgestorben, überall. Experten rechnen: Noch zwei Jahre, dann sind es 100 Prozent. "Das hat doch niemand für möglich gehalten," so Matthes. Er muss es wissen. Er ist Biologe, genauer: Hydrobiologe. Ein Mann des Wassers. Matthes arbeitet an einem geheimnisvollen Ort: blauschimmernd, kalt und dunkel, kritische Infrastruktur. Er ist Chef des Wasserwerks Wienrode. Ein beeindruckendes Mosaik im Stile des sozialistischen Realismus ziert die Eingangshalle und erinnert an die Anfangszeiten.
Wienrode, ein paar Kilometer unterhalb der abgestorbenen Wälder gelegen, macht das Trinkwasser für Millionen Menschen in Mitteldeutschland. Es ist sehr gutes Wasser. Manche sagen: das beste in Deutschland. Doch Matthes hat ein Problem: Im Ostharz, dem größten Trinkwassereinzugsgebiet Deutschlands, sterben die Wälder, erodieren die Böden. 2007, nach Sturm Kyrill, wurden Huminstoffe, Rest organischen Materials, ins Wasserwerk gespült. Im Sommer 2017 war es noch schlimmer, erinnert sich Mikrobiologin Dr. Kathleen Seipel: Nach einer Sommerflut wurde eine regelrechte Schlammwelle an der Vorsperre Königshütte in die Rappbode-Talsperre gespült. Die Aufbereitung im Wasserwerk Wienrode wird immer komplizierter - jetzt, wo der Wald weg ist, das Ökosystem, das einst wie ein biologischer Schwamm wirkte.
Der Kampf ums Wasser, unser wertvollstes Lebensmittel, wird härter. Und das in Zeiten, in denen unten, im Flachland, das Trinkwasser in Gefahr ist wie nie, wo ganze Flüsse austrocknen und Grundwasserspiegel sinken. "Toter Wald. Blaues Gold" erzählt vom Kampf der Wasserwerker um unser Trinkwasser, aus einer der wertvollsten Quellen Deutschlands.
Wienrode, ein paar Kilometer unterhalb der abgestorbenen Wälder gelegen, macht das Trinkwasser für Millionen Menschen in Mitteldeutschland. Es ist sehr gutes Wasser. Manche sagen: das beste in Deutschland. Doch Matthes hat ein Problem: Im Ostharz, dem größten Trinkwassereinzugsgebiet Deutschlands, sterben die Wälder, erodieren die Böden. 2007, nach Sturm Kyrill, wurden Huminstoffe, Rest organischen Materials, ins Wasserwerk gespült. Im Sommer 2017 war es noch schlimmer, erinnert sich Mikrobiologin Dr. Kathleen Seipel: Nach einer Sommerflut wurde eine regelrechte Schlammwelle an der Vorsperre Königshütte in die Rappbode-Talsperre gespült. Die Aufbereitung im Wasserwerk Wienrode wird immer komplizierter - jetzt, wo der Wald weg ist, das Ökosystem, das einst wie ein biologischer Schwamm wirkte.
Der Kampf ums Wasser, unser wertvollstes Lebensmittel, wird härter. Und das in Zeiten, in denen unten, im Flachland, das Trinkwasser in Gefahr ist wie nie, wo ganze Flüsse austrocknen und Grundwasserspiegel sinken. "Toter Wald. Blaues Gold" erzählt vom Kampf der Wasserwerker um unser Trinkwasser, aus einer der wertvollsten Quellen Deutschlands.
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