ARD-Programmwerkstatt 2021I Werkstatt 3 DIVERSITY

07. Oktober 2021, 10:59 Uhr

Inhalte der Werkstatt

Diversität bezieht sich auf die Wertschätzung und Teilhabe aller Menschen unabhängig von ihrer ethnischen, regionalen und sozialen Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung und Identität oder entsprechende Zuschreibungen. Diversität umfasst Merkmale wie Alter, Lebensphasen, Familienstatus, Bildungsgrad, Religion, Einwanderungsgeschichte, physische oder psychische Fähigkeiten ebenso wie unsichtbare Unterschiede, die mit dem Begriff „Diversity of minds“ beschrieben werden können; hierzu zählen unterschiedliche Weltanschauungen, Sichtweisen, Einstellungen, Überzeugungen, Mei­nungen, Themen und Inhalte.

Ein Kern des öffentlich-rechtlichen Auftrags ist es, Programm für ALLE Menschen zu machen. Diversität ist also für den produzierenden und redaktionellen Alltag in mehrfacher Hinsicht relevant. Es geht um Zielgruppen von Programmen und Formaten, um Programminhalte und Themensetzung, Rollenbesetzung, Protagonist/innen, Moderator/innen etc.. Denn schon mit der Wahl von Protagonistinnen und Protagonisten, von Expertinnen und Experten werden wichtige Akzente und Weichen für eine Produktion gestellt. Doch nur wer ein Bewusstsein für die Thematik hat, kann Weichen so stellen, dass Programme noch vielfältiger werden und hinterfragt möglicherweise erste schnelle Entscheidungen oder bricht alte Denkmuster auf und gewinnt so neue möglicherweise auch neue Qualitätsmerkmale.

In der Werkstatt wollen wir klären:

  • Welche Verantwortung tragen Filmschaffende und Redaktionen?
  • Welche Möglichkeiten haben sie, mit bewussten Entscheidungen unsere Programme zu einem noch realistischeren Spiegel der Wirklichkeit werden zu lassen?
  • Welche Chancen gibt es, für noch mehr Menschen noch mehr Identifikationsangebote in den dokumentarischen Programmen der ARD zu bieten?
  • Welche andere Perspektiven können eine Geschichte noch stärker, noch besser, noch spannender machen und wie finde ich als Programmmachende oder Programmmachender diese neuen Perspektiven?
  • Wie erkenne und überwinde ich (eigene) Vorurteile und Klischees?
  • Wie sensibel sind wir für andere Sitten und Gebräuchen weltweit – aber auch für „andere“ kulturelle Prägungen in Deutschland?
  • Kann es „zu viel Diversity“ geben? Kann sie möglicherweise zu Lasten der Qualität gehen?
  • Was ist mit denen, die Diversität für überbewertet halten? Welche Argumente haben diese Menschen?

Kurz: Wie schaffen wir es, ein Programm für alle Menschen zu machen? Welche Erwartungen gibt es – von den Rundfunkanstalten, den Produzierenden, vor allem aber den Zuschauerinnen und Zuschauern?