Obst, Gemüse und ein Stetoskop auf einem Holztisch.
Eine Ernährung vornehmlich mit Obst, Gemüse und Vollkorn hat viele positive Effekte - auch auf das Krebsrisiko. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Über die Ernährung So lassen sich die Risiken für Darmkrebs und Herzerkrankungen verringern

30. November 2022, 10:33 Uhr

Der positive Einfluss einer ausgewogenen Nahrung auf die Gesundheit ist bekannt. Doch auch hier steckt der Teufel im Detail: Laut zweier aktueller US-Studien sinkt die Gefahr für Darmkrebs bei Männern und Herzkrankheiten bei beiden Geschlechtern bei der Einnahme ganz bestimmter Kost.

Bei der ersten Untersuchung wurden die Ergebnisse aus einer Befragung zu den Ernährungsgewohnheiten von mehr als 180.000 US-Amerikanern mit ihren Gesundheitsdaten verknüpft. Dabei zeigte sich, dass bei den männlichen Befragten das Risiko für Darmkrebs um 22 Prozent zurückging, wenn sie sich auf eine möglichst gesunde Art pflanzlich ernähren. Dazu zählen die Studienautoren Vollkorn, Obst und Gemüse. Eine weniger gesunde pflanzliche Ernährung, also verarbeitetes Getreide, Fruchtsäfte und Zuckerzusätze, hatte dagegen keinen positiven Einfluss auf das Krebsrisiko – ebenso wie die Art der Ernährung bei den weiblichen Befragten.

Antioxidantien wohl entscheidender Nahrungsbestandteil

"Wir vermuten, dass die in Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse und Vollkorn enthaltenen Antioxidantien dazu beitragen, dass Risiko für Darmkrebs zu verringern, indem sie chronische Entzündungen unterdrücken, die häufig zu Krebs führen", erläutert der Studienautor Jihye Kim. Da Männer insgesamt stärker von Darmkrebs bedroht sind, könnte dies auch den deutlich stärkeren Einfluss der pflanzlichen Ernährung bei ihnen im Vergleich zu Frauen erklären, so Kim.

Die Forschenden betonen, dass sie nur eine zeitliche Korrelation, aber keine Kausalität belegt haben. Zudem wurden andere mögliche Nahrungsmittel wie Fisch und Milchprodukte nicht in der Untersuchung mit berücksichtigt. Und auch genetische sowie Umwelteinflüsse auf das Darmkrebsrisiko müssten künftige Studien näher in den Blick nehmen, so die Wissenschaftler.

Öfter mal den Salzstreuer weglassen

Bei einer zweiten aktuellen Untersuchung ging es um Wirkung von Salz in der Nahrung auf die Gefahr für Herzerkrankungen bei einer prinzipiellen Ernährung mit der DASH-Methode (Obst und Gemüse, fettarme Milchprodukte, Fisch, Geflügel, Nüsse, pflanzliche Öle und Vollkornprodukte). Hierfür wurden die Daten von mehr als 170.000 Menschen aus der UK Biobank genutzt, einer großen medizinischen Langzeitstudie aus Großbritannien. Außerdem flossen ebenfalls die Antworten aus einem Fragebogen zu Ernährungsgewohnheiten mit ein.

Das Ergebnis: Auf zusätzliches Salz zu verzichten, hat einen positiven Effekt auf die Herzgesundheit. Dies ist eine bedeutsame Erkenntnis, weil viele verarbeitete Produkte schon relativ große Mengen Salz enthalten und man dieses nur schwerlich reduzieren kann – auf den ergänzenden Salzstreuer verzichten kann man dagegen schon.

"Menschen, die nur wenig zusätzliches Salz auf ihr Essen streuen, haben ein geringeres Risiko für Herzerkrankungen", erklärt Dr. Lu Qi von der Tulane University in New Orleans. Ein noch stärkerer Effekt durch den Salzverzicht zeigte sich in der Studie bei einer Kombination mit der DASH-Ernährung, die, wie der englische Name (Dietary Approaches to Stop Hypertension) verrät, erdacht wurde, um das Risiko für Bluthochdruck zu senken. Während frühere Studien schon einen verringernden Einfluss der DASH-Methode auf die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ergeben hatten, konnte nun auch noch der Effekt von zusätzlichem Salz miteinbezogen werden.

cdi

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