Mythos oder Magie? Wie der Weihnachtsmann die Physik außer Kraft setzt

03. Dezember 2021, 15:40 Uhr

Fragen Sie sich auch, wie der Weihnachtsmann die letzte Nacht überlebt hat? Physikalisch gesehen ist es nämlich mindestens ein Wunder, dass die Rentiere nicht verglüht sind. Unser Youtuber Jack Pop hat einen Blick auf den Job des Weihnachtsmanns für Deutschland geworfen.

Und Jack Pop ist nicht der einzige, den das Thema fasziniert. Auch viele Physiker wagen sie sich in ihren besonderen Weihnachts-Vorlesungen gern in Grenzbereiche der Physik. Und wer nach ihren Berechnungen immer noch auf den Weihnachtsmann setzt, ist ein echter Gläubiger. Hier die harten Fakten.

9.7000 Mal schneller als der Schall

364 Tag frei im Jahr - hört sich nach einem Traumjob an. Ist es aber nicht. Denn der Weihnachtsmann hat dafür am 365. Tag ein straffes Pensum: 2,35 Milliarden Kinder unter 18 Jahren gibt es auf dieser Welt, schätzt die UN. Geht man davon aus, dass er von diesen nur die römisch-katholischen und die evangelischen beschenkt, sind es immer noch mindestens 500 Millionen Kinder. Nehmen wir an, dass durchschnittlich zweieinhalb Kindern pro Haushalt zu beschenken sind, dann haben wir 200 Millionen Haushalte, die er an einem Abend abklappern muss.

Wenn der Weihnachtsmann die Zeitzonen unserer Erde geschickt ausnutzt, hat er von Ost nach West 31 Stunden Zeit, die Geschenke am 24. Dezember zu verteilen. Wenn er alle Kinder auf der ganzen Welt erreichen will, muss er mit gut zehn Millionen Kilometern pro Stunde unterwegs sein, so die Berechnungen der britischen Physikerin Dr. Katy Sheen von der University of Exeter. Denn er muss eine Strecke von 325 Millionen zurücklegen.

Und das mit 500.000 Tonnen Geschenken im Gepäck. Dabei kann ein Rentier im Schnitt nur eine Last von 150 Kilogramm ziehen. Selbst wenn Santas das Zehnfache schaffen würden, wären immer noch rund 300.000 Rentiere nötig, dieses Gewicht zu ziehen.

Der Weihnachtsmann verdampft seine Rentiere!

Schneller Weihnachtsmann überholt ein Flugzeug
Bildrechte: imago/imagebroker

Apropos Rentiere: Geht man von einer Angriffsfläche von etwa 5 Quadratmetern für die Rentiere aus, nehmen die bei dieser Geschwindigkeit von 10 Millionen km/h eine Energie von 37 Trillionen Joule auf. Eine Zahl mit 18 Nullen! Das entspricht der Leistung von 25 Milliarden Kernkraftwerken. Gegen diesen Luftwiderstand müssen die Rentiere erstmal ankommen. Die Energie, die sie dafür brauchen, entspricht der Reibungsenergie, die 250 Milliarden Raumschiffe erzeugen, wenn sie gleichzeitig in die Erdatmosphäre eintreten. Mit anderen Worten: Die Rentiere würden sofort verglühen!

Der Weihnachtsmann sprengt die Gesetze der Physik!

Angenommen, die Rentiere schaffen das alles doch. Dann bleibt immer noch die Frage: Wie gelingt es dem Weihnachtsmann, nicht vom Schlitten zu fallen. In Physik: Welche Kraft benötigt Santa, um sich an seinem Schlitten festzuhalten? Weil er auf seinem wilden Ritt die Erdwölbung mitmacht, wäre er einer Zentrifugalkraft ausgesetzt, die 130.000 Mal so stark ist wie die Erdanziehung. Wenn wir das Gewicht des Weihnachtsmannes auf 150 Kilo schätzen, müsste er sich mit einer Kraft festhalten, die einem Gewicht von 20 Millionen Kilogramm entspricht. Ganz abgesehen davon, dass er mit seiner Geschwindigkeit sogar in der Lage wäre, dass Sonnensystem zu verlassen.

Also wenn es ihn wirklich gibt, sprengt er tatsächlich die Gesetze der Physik. Aber das kümmert ihn vermutlich wenig – denn er ist ja der Weihnachtsmann.

gp

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