Weidenkorb mit frisch gepflückten, leckeren Birnen von einer Streuobstwiese.
Knackige Birnen von einem nicht befallenen Birnbaum. Bildrechte: IMAGO / Countrypixel

Projekt FeuResBir Forschung aus Sachsen soll Birnen vor Feuerbrand schützen

09. März 2022, 13:33 Uhr

Auch Birnbäume erkranken oft an Feuerbrand. Auslöser für die Baumkrankheit ist das Bakterium Erwinia amylovora. Das Dresdner Julius-Kühn-Institut will herausfinden, wie Birnen resistent werden könnten.

Der Birnenanbau in Deutschland hat einen kleinen, aber mächtigen Gegenspieler: Das Bakterium Erwinia amylovora, bekannt als Feuerbrand. Ein Dresdner Forschungsprojekt will nun die genetischen Ressourcen von Birne und Birnen-Wildarten darauf untersuchen, ob sie vielleicht Resistenzen in sich tragen, welche Gene an der Krankheitsabwehr beteiligt sind und wie diese vererbt werden. Diese Erkenntnisse könnten dann in die Sortenzüchtung einfließen, hoffen die Forscher.

Hoffnung auf neue Birnen-Sorten

Was wird getan? Birnenplantagen und benachbarte Wirtspflanzen werden regelmäßig auf Feuerbrand kontrolliert. Werden Feuerbrand-Erreger entdeckt, müssen die Bäume entfernt oder radikal zurück geschnitten werden. Das ist momentan die einzige Möglichkeit, den Erreger in Schach zu halten. Dr. Andreas Peil arbeitet als Züchter am Julius-Kühn-Institut für Züchungsforschung in Dresden-Pillnitz. Er sagt: "Da die Krankheit nicht oder nur sehr unzureichend mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden kann, setzen die Anbauer große Hoffnung auf neue Sorten."

Ein Mann steht in einem Haufen abgeschnittener Äste und Zweige. Ein Bagger schiebt diese zusammen. Feuer lodert und Rauch steigt auf.
2013 in einer Obstplantage im Mansfelder Land: 600 Hektar waren betroffen, gefallene Pflanzen wurden verbrannt. Bildrechte: IMAGO / Steffen Schellhorn

Für den Apfel werden in verschiedenen Züchtungsprogrammen die Resistenzmechanismen gegen das Feuerbrandbakterium intensiv erforscht, weiß der Wissenschaftler. Bei Birnen seien die internationalen Bemühungen dagegen sehr eingeschränkt. Das ändert sich nun mit dem so genannten FeuResBir-Projekt, an dem in Dresden geforscht und das vom Julgearbeitet wird. Auch Partnerprojekte in Bayern und am Bodensee sowie in Spanien und Neuseeland sind darin beteiligt. Zusammen wollen anhand der genetischen Ressourcen von Birne und Pyrus-Wildarten herausfinden, ob sie Resistenzen in sich tragen, welche Gene an der Krankheitsabwehr beteiligt sind und wie diese vererbt werden. Die Erkenntnisse sollen dann für die Sortenforschung genutzt werden.

Daran erkennen Sie Feuerbrand

Feuerbrand ist eine gefährliche, durch das Bakterium Erwinia amylovora verursachte Pflanzenkrankheit. Sie befällt vor allem Kernobstgewächse
Die Blätter verkümmern, die Adern laufen dunkel an. Bildrechte: IMAGO / Steffen Schellhorn

Feuerbrand befällt vor allem Kernobst-Bäume. Man erkennt einen Befall an den meist dunkelbraun bis schwarz gefärbten Stielen der abgestorbenen Blüten und Blätter an erkrankten Zweigen. Auch die Hauptadern der Blätter sind meist auffallend dunkel gefärbt. Infizierte Blüten und Triebe vertrocknen. An den Blättern erkennt man das, wenn sich die jungen Triebspitzen hakenförmig nach unten krümmen. Ihnen fehlt nämlich das Wasser. Bei feucht-warmer Witterung tropft aus erkrankten Stellen eine Art klebriger, anfangs milchig-weißer Bakterienschleim. Der verfärbt sich er bräunlich und trocknet mit der Zeit ein. Wind, Regen, Insekten, Kleinsäugetiere, Vögel und Menschen verbreiten den Bakterienschleim. Die Bakterien überwintern in erkrankten Rindenteilen befallener Bäume oder Sträucher.

(lfw)

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