Gendermedizin Interaktiv: Warum Frauen medizinisch schlechter behandelt werden

08. März 2023, 10:00 Uhr

Entdecken Sie in unserer neuen interaktiven Scroll-Geschichte, warum Frauen in der medizinischen Versorgung ein Nachsehen haben. Und warum das auch für Männer blöd ist.

Direkt zur Scroll-Geschichte:

Herzerkrankungen, Schlaganfall, selbst Aspirin: Bei Frauen treten andere Symptome auf als bei Männern, Therapien und Medikamente sind hinsichtlich ihrer Wirkung vor allem an Männern erforscht.

Warum das ein Problem ist, wie es dazu kommen konnte und wie wir aus der Misere wieder rauskommen, erfahren Sie in unserer neuen interaktiven Scrollgeschichte unter mdr.de/gendermedizin.

Jetzt in der ARD-Mediathek:

3 Kommentare

MDR-Team am 08.03.2023

Hallo Brigitte Schmidt,
das liegt an der Entlehnung aus dem Englischen. Im Deutschen gibt es nur "das Geschlecht". Im Englischen dagegen wird das biologische Geschlecht mit "sex" bezeichnet und Geschlechter im sozial-kulturellen Kontext nennt man "gender". Die Gendermedizin befasst sich mit dem Einfluss von Geschlecht und Gender auf Gesundheit, Erkrankungen, Forschung, Therapien und Prävention. Sie hat den Anspruch, gänzlich inklusiv zu sein und bezieht folglich alle Menschen mit ein.
Freundliche Grüße aus der MDR-WISSEN-Redaktion

Gohlis am 08.03.2023

Erneut wird in einem MDR-Beitrag unter dem Neologismus Gendermedizin suggeriert, dass Frauen beim Thema Gesundheit benachteiligt sind. Nun finde ich, dass es ohnehin für unsere Gesellschaft schädlich ist, Menschen überall in Gruppen (hier Männer vs Frauen) einzuteilen. Wenn der MDR das aber nun tut, sollte man so ehrlich sein und festhalten, dass beim Thema Leben und Gesundheit die Benachteiligung vor allem bei Männern zu finden ist. Abgesehen von der Lebenserwartung geht es hier vor allem um Umfang und Recht auf Vorsorge (die meisten Mittel für Krebsvorsorge fließen in Brust- und Gebärmutterhalskrebs, Altersgrenzen für kostenlose Vorsorge sind bei Männern oft höher), Gesundheitsgefahren (Beispiel: über 96% der tödlichen Arbeitsunfälle betreffen Männer), Suicide, gewaltsamen Tod. Die ständige, absichtsvolle Ausblendung von Benachteiligungen bei Männern bei gleichzeitiger Überbetonung selbst marginaler Benachteiligungen bei Frauen ist leider schlicht Sexismus.

Brigitte Schmidt am 08.03.2023

Ich stimme dem Geschriebenen zu, es deckt sich mit meiner Erfahrung. Männer und Frauen unterscheiden sich nicht nur äußerlich sondern eben auch biologisch.
Nun aber meine ernsthafte Frage:
Warum nennt man das Gendermedizin wo doch der Grundgedanke der, ich nenne es mal Genderphilosophie, darin besteht, daß Geschlechter soziale Konstrukte sind?