Konsumstudie Weihnachten 2022: An Geschenken wird nicht gespart

04. November 2022, 11:07 Uhr

Die Kosten fürs Einkaufen explodieren, man schluckt schwer beim Anblick des Kassenbons im Supermarkt. Und dann steht Weihnachten ins Haus. Wie wirkt sich die Finanzlage auf die Schenkfreude aus? Eine Studie verrät es.

Unterm Weihnachtsbaum droht 2022 offenbar keine Ebbe. Eine Studie des ifes Institut für Empirie & Statistik zeigt: Bei sechs von zehn Befragten wirken sich die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise nicht auf den Kauf von Weihnachtsgeschenken aus. Unsichere Jobperspektiven und verteuertes Benzin beeinflussen die Menschen offenbar nicht, wenn es darum geht Geschenke zu kaufen. Lediglich acht Prozent der Befragten sagten, sie würden aus Sorge um die berufliche Zukunft weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben. 21 Prozent der Befragten sagten, die hohen Benzinpreise sorgten dafür, dass sie sich beim Geschenkekauf einschränken würden. Studienleiter Professor Dr. Oliver Gansser verblüfft das Ergebnis: "Wir hätten erwartet, dass sich die aktuellen Krisen und Herausforderungen stärker auf die Kauflaune der Deutschen auswirken." Was begründet denn dann die ungebrochene Schenkfreude? "Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass mit dem Weihnachtsfest der Wunsch nach Tradition und einem ritualisierten Familienerlebnis einhergeht."

Was wird hauptsächlich verschenkt?

ein rotes Weihnachtspäckchen vor grünem Hintergrund
Und was steckt nun in der Kiste? Bildrechte: colourbox

Und was landet nun unterm Weihnachtsbaum 2022: Der Studie zufolge Bücher (49 Prozent), Kleidung, Schuhe und Accessoires (46 Prozent) sowie Kosmetika und Parfum (45 Prozent). Allerdings wird dafür nicht ganz so tief in die Tasche gegriffen wie für diese Geschenke: Ganz vorne auf der Liste rangieren Smartphones (138 Euro), Geldgeschenke (129 Euro), Reisen und Freizeitaktivitäten (123 Euro) sowie weitere elektronische Geräte (122 Euro).

Wann geht der Run auf die Geschenke los? 34 Prozent aller Befragten antworteten, sie planten die Einkäufe für die erste Dezemberwoche. 16 Prozent der Frauen erledigen das schon zwischen Oktober und November, 14 Prozent der Männer in der letzten Woche vor Heiligabend. Da hat übrigens das analoge Shoppen immer noch die Nase vorn, wenn auch knapp: 65 Prozent der Befragten bevorzugen den Einkauf im Laden vor Ort, 63 Prozent wollen Weihnachtsgeschenke online bestellen.

Wie wurde das untersucht?

Für die Studie wurden 35.316 Menschen im Alter ab 12 Jahren zu ihren Geschenkeplänen für das diesjährige Weihnachtsfest befragt, im Zeitraum 15.09.2022 bis 02.11.2022 und zwar mithilfe standardisierter Fragebögen.

Links/Studien

Die Studie zum Konsumverhalten lesen Sie hier im Original.

lfw

7 Kommentare

Germinator aus dem schoenen Erzgebirge am 04.11.2022

"Nein, jeder soll sich zulegen was er oder sie möchte und will, sollte sich dem aber bitte auch dessen bewusst sein, was er sich leisten kann und dementsprechend freuen"

Da stimme ich ihnen sogar mal zu 😉

☝️

Germinator aus dem schoenen Erzgebirge am 04.11.2022

"was aber auch wieder die These widerlegt, dass Deutschland total verarmt seit dem Ausbruch des Krieges und den beschlossenen Sanktionen."

Nur weil es mir gut geht, muss es doch nicht auf andere zutreffen. Das ist unlogisch.

☝️

forsa am 04.11.2022

Sei Ihnen ja auch gegönnt, was aber auch wieder die These widerlegt, dass Deutschland total verarmt seit dem Ausbruch des Krieges und den beschlossenen Sanktionen.
Wahr ist, dass diese Zeit eine große Belastung für die Bevölkerung ist und sein wird, wahr ist aber auch, dass Deutschland nicht zu Grunde gehen wird daran.
Ich persönlich, finde es sogar gut, dass bei uns in der Familie der Konsumgedanke zurückgefahren wurde und sich mehr auf die nichtmateriellen Werte besonnen wird - Familie, Freundschaft und vor Allem Zeit miteinander zu verbringen. Und, bevor man mich wieder falsch verstehen will, sag ich nicht aus, dass man sich überhaupt nichts mehr gönnen soll. Nein, jeder soll sich zulegen was er oder sie möchte und will, sollte sich dem aber bitte auch dessen bewusst sein, was er sich leisten kann und dementsprechend freuen. :)