Neuseeland Knochen von menschengroßem Pinguin entdeckt

15. August 2019, 15:34 Uhr

Forscher haben in Neuseeland die Knochen eines riesigen Pinguins entdeckt. Mit 1,60 Meter Höhe und 80 Kilo Gewicht hatte er die Maße eines Menschen. Übrigens nicht der erste Riesenvogel, der in Neuseeland gefunden wurde.

Screenshot aus einer 3D-Animation zeigt ein lebensgroßes Modell eines Riesenpinguin Crossvallia waiparensis
Der Screenshot aus einer 3D-Animation zeigt ein lebensgroßes Modell des Riesenpinguins Crossvallia waiparensis. Bildrechte: Canterbury Museum

In Neuseeland haben Forscher die Millionen Jahre alten Überreste eines menschengroßen Pinguins entdeckt. Wie das Canterbury Museum in Christchurch mitteilte, war der riesige Vogel zu Lebzeiten etwa 1,60 Meter groß und brachte rund 80 Kilogramm auf die Waage. Zum Vergleich: Der Kaiserpinguin als heute größte Pinguinart wird etwa 1,20 Meter groß.

56 Millionen Jahre alte Knochen

Ein Hobby-Paläontologe hatte die Überreste des Riesenpinguins bereits 2018 auf der Südinsel von Neuseeland entdeckt. Forscher des Canterbury Museums und des Senckenberg Naturmuseums in Frankfurt am Main untersuchten daraufhin die Knochen. Wie sie im Fachblatt "Alcheringa: An Australasian Journal of Palaeontology" einschätzten, lebte der Vogel der bislang unbekannten Art Crossvallia waiparensis vor mehr als 56 Millionen Jahren.

Nicht der einzige Riesenvogel

Der nun entdeckte Riesenpinguin ist übrigens nicht der einzige Vogel in Übergröße, der in früheren Zeiten auf Neuseeland beheimatet war. Bereits 2017 hatten Wissenschaftler in Neuseeland die Knochen eines anderen Riesenpinguins entdeckt. Mit einer Körpergröße von 1,70 Meter und etwa 100 Kilogramm Gewicht war dieser "Monster"-Pinguin sogar noch größer als die jetzt entdeckte Art.

Dinornisskelette in einer Illustration von 1868
Neuseeland war einst das Land der Vogel-Giganten: Skelette Von Moas der Gattung Dinornis im Canterbury Museum 1868. Bildrechte: imago images / Artokoloro

Auch weitere Riesenpinguine, ein gigantischer Adler und der größte Papagei aller Zeiten gehörten zur einstigen Tierwelt der Inseln im Südpazifik. Die Entdeckung des weltgrößten Papageis hatte das Canterbury Museum erst eine Woche zuvor publik gemacht. Der ein Meter große und sieben Kilogramm schwere Vogel namens Heracles unfectatus lebte demnach vor 19 Millionen Jahren auf Neuseeland.

Gigantische Vögel bis in die Neuzeit

Selbst bis zur Mitte des vorigen Jahrtausends lebten auf Neuseeland noch gigantische Vogel-Arten. Zu ihnen gehörten der Haastadler Harpagornis moorei, der mit bis zu 18 Kilogramm Gewicht und drei Metern Flügelspanne größte Greifvogel der Neuzeit.

Auch die bis zu 270 Kilogramm schweren Moas der Gattung Dinornis lebten bis zur Mitte des vorigen Jahrtausends auf Neuseeland. Sie wurden nach der Besiedlung der Südpazifik-Inseln durch die Vorfahren der heutigen Maoris sukzessive ausgerottet. Mit ihnen starb auch ihr einziger natürlicher Feind Harpagornis aus.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 05. August 2019 | 19:50 Uhr