Kuscheln trotz Corona Neugeborene brauchen Körperkontakt
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22. März 2021, 11:46 Uhr
Babys brauchen Streicheleinheiten, Frühgeborene ganz besonders. Darüber sind sich Experten schon lange einig. Doch was ist, wenn Mama Corona hat? Trotzdem unbedingt kuscheln, das empfehlen die World Health Organisation (WHO) und die Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin.
Die Angst vor Corona-Infektionen macht auch vor Geburtsstationen nicht halt. Oft werden deshalb Neugeborene von ihren Müttern getrennt, wenn bei diesen das SARS-CoV-2-Virus nachgewiesen oder vermutet wurde. Das ergab eine internationale Umfrage mit Daten aus 62 Ländern. Doch der Körperkontakt ist für alle Babys, besonders aber für Frühchen, für sehr leichte oder erkrankte Neugeborene wichtig. So spüren sie die Nähe der Mutter, fühlen sich sicher und geborgen.
Studien haben gezeigt, dass sanfte Berührungen und die Körpernähe dazu beitragen, dass sich besonders Frühgeborene durch die vermehrte Ausschüttung von Wachstumshormonen schneller entwickeln, seltener an schweren Infektionen leiden, weniger schreien und auch ruhiger schlafen. Außerdem wirken sich die Zärtlichkeit und Nähe, die Babys erfahren, positiv auf die Entwicklung des Nervensystems aus, das Gehirn reift schneller. Das belegt eine Studie der Vanderbilt University in Nashville.
Kuschelentzug ist für Babys gefährlicher als eine Coronainfektion
Eine Modellrechnung mit Daten aus 127 Ländern zeigt, dass die Trennung der Babys von ihren Müttern ein 65-mal höheres Sterberisiko birgt als bei einer Infektion mit dem Coronavirus. Deshalb empfehlen die WHO und auch die deutsche Fachgesellschaft, selbst coronainfizierte Mütter und ihre Neugeborenen nicht zu trennen.
Links zu den Studien
Die Untersuchung Small and sick newborn care during the COVID-19 pandemic erschien in BMJ Global Health.
Die Studie der Vanderbilt University in Nashville "The Dual Nature of Early-Life Experience on Somatosensory Processing in the Human Infant Brain" erschien in "Current Biology".
Die Modellrechnung Preterm care during the COVID-19 pandemic erschien in EClinical Medicine.
krm