Schlafforschung Schlecht geschlafen? Könnte am "Blauen Kern" liegen!

25. November 2024, 15:10 Uhr

Die Hirnzellstruktur "Locus coeruleus", auch blauer Kern genannt, steuert die Schlafphasen von Menschen. Das haben Forschende der Universität Lausanne herausgefunden. Mit den Erkenntnissen könnte man nun unter anderem die Behandlung von Schlafproblemen verbessern.

Er steuert uns wie eine Uhr: Die Gehirnregion "Locus coeruleus" (Blauer Kern) dirigiert die verschiedenen Schlafphasen. Das hat ein Forschungsteam der Universität Lausanne herausgefunden. Sie kontrolliert den Zyklus zwischen der traumintensiven REM-Phase (Rapid-Eye-Movement) und dem NREM-Schlaf (Non-Rapid-Eye-Movement), der die Einschlaf-, Schlaf- und Tiefschlafphase beinhaltet. Der blaue Kern schüttet dabei den Botenstoff Noradrenalin aus, der das Gehirn in einen aktiven Zustand versetzt.

Die Forschenden stellten zudem fest, dass der blaue Kern bei übermäßigem Stress am Tag seiner Regulierungsfunktion in der Nacht nicht nachgehen und damit ein Mitverursacher für schlechten Schlaf sein kann. Bisher war der Blaue Kern nicht mit Schlaf in Verbindung gebracht wurden, sondern als Reizschärfer während des Wachseins.

Mit den gewonnenen Erkenntnissen über die Schlafsteuerung könnte man nun in Zukunft auch präziser therapieren. Den Forschenden zufolge könne man den Blauen Kern nun als Biomarker verwenden, um Schlafzyklen zu beobachten und zu korrigieren.

Links/Studien

Die Studie "Infraslow noradrenergic locus coeruleus activity fluctuations are gatekeepers of the NREM–REM sleep cycle" können Sie hier lesen.

sh

Dieses Thema im Programm: MDR S-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 07. November 2024 | 19:00 Uhr

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