Psychologie, Biologie und Party Die Forschung liebt die Liebe – und scheitert an ihr
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14. Februar 2025, 10:37 Uhr
Die zwischenmenschliche Anziehung ist sicher eines der Lieblingskinder der Forschungslandschaft. Und gleichsam undurchdringlich. Egal: Wir gehen den Anziehungskräften trotzdem auf den Grund. Und es gibt Musik! Tragen Sie sich schon mal den 14. Februar im Kalender ein.
Ort: Händelhalle, Halle
Betreff: Liebe
Wie Sie ja nun seit Kurzem wissen: Das mit der rosaroten Brille, Wolke Sieben und parfümierten Liebesbriefen den Damen der Schöpfung in die Schuhe zu schieben, ist wissenschaftlich untermauerter Unsinn. Stattdessen sind es die Männer, bei denen die zwischenmenschliche Anziehungskräfte einen besonders zwischenmenschlich anziehenden Dienst verrichten. Denn Frauen sind emotional in der Gesellschaft schlichtweg besser versorgt und auch bei Trennungen häufiger der impulsgebende Faktor.
Nun, die Wissenschaft hat nicht grundlos einen Narren daran gefressen, die Auswüchse der Liebe zu erörtern und vom Wesen der Anziehung zu lernen. Von Dating-App-Paaren, deren Zweisamkeit wider aller Erwartung häufiger zur Familienplanung führt. Vom lieben Alltagsstress und wie er die Wahrnehmung verzerrt. Von besonders starker Bindung durch kleine Geheimnisse. Von einem die Partnerschaft belebenden Selbstmitgefühl. Von der Sprache, die wir alle unterschiedlich sprechen – aber am besten so, wie das auserwählte Gegenüber: nämlich die Sprache der Liebe. Also … eine der fünf. Immer auf der Suche nach dem Rezept für die perfekte Beziehung.
Was ist Liebe? Weiß niemand.
Einzig allein die Frage, was diese Liebe nun genau genommen ist, können Forschende genau so schlecht beantworten wie Vater Spejbl seinem Sohn Hurvínek. Die inflationär zitierte Annahme, es handle sich nur um Chemie, einen Hormoncocktail, ist eine wenig zielführende Verallgemeinerung. Also, es gehört mindestens noch ein Gehirn dazu: Die Hormonsuppe ist die Software, das Oberstübchen die Hardware, soweit die zeitgenössische Biopsychologie. Was da nun aber genau im Hirn los ist, bleibt unklar – und vielleicht ist das auch ganz gut so.
Nicht nur, weil es die Liebe vor der Entzauberung dergleichen schützt. Sondern auch, weil wir sonst irgendwann nichts mehr zu berichten hätten. Oder sonst was zu tun. Zum Beispiel auf der Bühne: Mit einem Orchester, das geheimnisvolle Musik spielt, so geheimnisvoll wie das Rätsel um diese Liebessache. Und mittendrin ein Wissenschaftsjournalist, der im Live-Experiment seine Faszination für Anziehungskräfte aller Art auszuleben weiß. Am besten an einem Valentinstag.
Klingt verrückt? Okay, wird gemacht: Am 14.2. verschmelzen in der Händelhalle in Halle Wissenschaft und Klassik zu einem interaktiven Konzerterlebnis aus Live-Experimenten, Aha-Momenten und berührender Musik. Wissenschafts-Entertainer und Moderator Jack Pop taucht mit dem MDR-Sinfonieorchester tief ein in die Rätsel und Legenden rund um Edward Elgars berühmte Enigma-Variationen und geht dabei Anziehungskräften aller Art auf den Grund.
Was Sie jetzt noch dazu beitragen können? Na, Tickets sichern:
flo
Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | 28. Januar 2025 | 00:00 Uhr
Freies Moria vor 10 Wochen
@MDR: Wenn Primaten Trauer zeigen (und das tun nicht nur Primaten) oder Sie von komplexen Verhaltensweisen reden, dann hat man die Untersuchungen zur Liebe beim Menschen bei den Tieren nur noch nicht in gleicher Weise durchführen können.
Es bedeutet aber überhaupt nicht, dass es das bei Tieren nicht gibt.
"Treue bis in den Tod" ist übrigens ein eindeutiger Beweis dafür, das andere wichtiger sind als man selbst. Und das ist eine ganz zentrale Triebfeder der Liebe. Und es wird chemisch gesteuert. Und es dient dem Überleben der Spezies.
Wie man es nennt, ist fürchterlich egal.
Das man Grundzusammenhänge argumentfrei abtut, ist falsch, das ist das Gegenteil von Wissenschaft.
MDR-Team vor 10 Wochen
Bitte erst lesen, dann reagieren, liebe/r/s @Freies Moria. Zum einen handelt es sich um die wissenschaftliche Einordung/Differenzierung von Liebe und zum anderen gingen wird auf den Part ein, dass Liebe - nach Ihrer Aussage - nur dem Akt der Fortpflanzung dient. Wenn Sie jetzt Beziehungen zwischen Tier und Mensch ins Spiel bringen, wird es absurd.
Tiere können eindeutig emotionale Bindungen, Zuneigung und Fürsorge zeigen, die menschlicher Liebe ähneln. Diese basieren jedoch größtenteils auf biologischen und instinktiven Mechanismen. Während hochentwickelte Tiere wie Primaten, Delfine oder Elefanten sehr komplexe emotionale Verhaltensweisen zeigen, bleibt unklar, ob sie Liebe auf die gleiche bewusste, reflektierte und kulturell geprägte Weise empfinden wie Menschen.
Tiere können „lieben“, aber ihre Liebe unterscheidet sich von der menschlichen Liebe durch den Grad der Komplexität und Bewusstheit.
Liebe Grüße
Freies Moria vor 10 Wochen
@MDR-Team: Das ist falsch, und entspricht nicht dem Stand der Wissenschaft.
Die Liebe eines Hundes zu seinem Herren kann bis in den Tod gehen, und entspricht damit der Liebe aus zahllosen Gedichten über menschliche Beziehungen.
Die Löwenmutter ist sprichwörtlich und wird auf menschliches Verhalten übertragen.
Wenn so viele Wissenschaftler jahrtausendealtes Wissen ignorieren, dann kann deren Arbeit wohl keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.