Wissen-News Scrubber-Abwasser in der Ostsee verursacht Millionenschäden
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08. Mai 2024, 04:59 Uhr
Abwässer von Schiffen mit sogenannten Scrubbern verursachen große Schäden in der Ostsee. Eine neue Studie aus Schweden zeigt, dass diese Emissionen zwischen 2014 und 2022 eine Verschmutzung hervorgerufen haben, die sozioökonomische Kosten von mehr als 680 Millionen Euro verursachten.
Bei der umstrittenen Scrubber-Methode werden Abgase von schwefelhaltigen Substanzen „reingewaschen“. Das Wasser wird dann ins Meer geleitet. Dänemark hat das Ablassen in den eigenen Hoheitsgewässern bereits verboten; geht es nach den Forschern der Chalmers University of Technology, sollten weitere Staaten wie Schweden nachziehen.
Investitionen haben sich amortisiert
"Wir sehen einen klaren Interessenkonflikt, bei dem private wirtschaftliche Interessen auf Kosten der Meeresumwelt in einem der empfindlichsten Meere der Welt gehen", sagt eine der Autorinnen der Studie, Anna Lunde Hermansson. Die Wissenschaftler stellten dazu auch fest, dass sich die Umrüstung für die Reedereien auf die Scrubber-Technologie amortisiert habe und durch die Ersparnisse beim Einsatz von billigem Schweröl für die Schifffahrt rentiere.
"Aus Sicht der Industrie wird oft betont, dass die Schifffahrtsunternehmen in gutem Glauben gehandelt haben, indem sie in Technologien investierten, die das Problem des Schwefelgehalts in den Luftemissionen lösen würden, und dass sie nicht bestraft werden sollten. Unsere Berechnungen zeigen, dass sich die meisten Investitionen bereits amortisiert haben und dass dieses Argument nicht mehr stichhaltig ist", sagt Lunde Hermansson.
pm/jar
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Aktuell | 02. Mai 2024 | 10:58 Uhr