Wissen-News Walschutzgebiet im Südatlantik knapp gescheitert, aber EU-Resolution zu Walfangverbot
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27. September 2024, 16:42 Uhr
Bei der Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Lima ist die Einrichtung eines neuen Walschutzgebiets im Südatlantik knapp gescheitert. Der von Argentinien, Brasilien und Uruguay eingebrachte Vorschlag verfehlte die erforderliche Dreiviertelmehrheit bei dem Treffen in der peruanischen Hauptstadt um eine Stimme. Die Walschutzorganisation Ocean Care verwies auf die zwanzig Jahre andauernden Bemühungen, ein Wahlschutzgebiet einzurichten. Noch nie sei der Ausgang einer Abstimmung darüber so knapp gewesen sei.
Vorschläge der Walfang-Lobby zur Aufhebung des seit 1986 geltenden Walfang-Moratoriums und zur Anerkennung des aus ihrer Sicht wichtigen Beitrags des Walfangs zur Ernährungssicherheit wurden mangels Unterstützung zurückgezogen. Die von der Europäischen Union eingebrachte Resolution zur Stärkung des Walfangverbots wurde hingegen angenommen. Derzeit betreiben nur Japan, Norwegen und Island noch kommerziellen Walfang.
Die Umweltschutzorganisationen Pro Wildlife und Greenpeace begrüßten die Resolution. Es sei eine wichtige und gute Nachricht, dass die IWC das Moratorium für kommerziellen Walfang mit einer breiten Mehrheit bestärkt habe, hieß es von Seiten Greenpeace. Gleichzeitig sei es mühselig, längst Beschlossenes immer wieder verteidigen zu müssen, während Wale und Meere heute insgesamt einer wachsenden Bedrohung ausgesetzt seien. So würden Wale eine zentrale Rolle für marine Ökosysteme spielen und müssten dringend besser geschützt werden. Dabei gehe es nicht nur um kommerzielle Jagd, sondern auch um Schutz vor Beifang, der Klimakrise oder dem möglichen Start von Tiefseebergbau.
dpa
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 27. September 2024 | 06:45 Uhr