Persönliche Merkmale wie traumatische Erlebnisse in der Kindheit und Jugend oder die Erfahrung permanenter Ungerechtigkeit begünstigen, dass sich jemand einer extremistischen Gruppe anschließt. Das passiert vor allem, wenn gesellschaftliche Instanzen wie Familie, Schule, religiöse Gemeinden oder der Staat, bei diesen Problemen keinen Rückhalt bieten. Dann bieten extremistische Gruppierungen eine soziale Heimat, Zusammenhalt oder Sinn. Es ist der Wunsch nach Zugehörigkeit zu einer Gruppe, der extremistische Gruppen für Menschen mit schwachen Bindungen attraktiv macht. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass alle traumatisierten Menschen automatisch zu Extremisten werden und auch nicht, dass der Anschluss an eine solche Gruppe die Probleme wirklich löst. Doch die Gesellschaft, beispielsweise in Form von Schulen und Schulsozialarbeitern, sollten auf benachteiligte Kinder achten und ihnen andere Möglichkeiten bieten.