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MDR WISSEN Adventskalender Kosmische Kollision

15. Dezember 2021, 00:00 Uhr

Der Stern von Bethlehem führte die Menschen zur Krippe – entweder dank göttlicher Vorsehung oder dank astrophysikalischer Grundgesetze. Denn höchstwahrscheinlich handelte sich es sich damals um eine Supernova, das letzte Lebenszeichen eines sterbenden Sternes.

Wenn ein Stern im Weltall explodiert, kann es hunderte von Jahren dauern, bis wir das sehen. Denn weil viele Sterne im All sehr weit von uns entfernt sind, erreicht ihr Licht uns mit einer großen Verzögerung. Wir sehen sie noch, wenn sie längst "gestorben" sind.

Und das alleine ist ein spektakulärer Vorgang: Wenn dem Stern in seinem Inneren das Brennmaterial zum weiteren Fortbestehen ausgeht, fällt er in sich zusammen. Die Materie des Sterns verdichtet sich. Dabei entstehen Druckwellen, die letztendlich zur Explosion des Sterns führen. Bei diesem letzten "Aufflammen" wird der Stern noch einmal gleißend hell. Man spricht von einer Supernova.

Zweites Todesszenario: Die Kollision

Und dann gibt es noch ein zweites Todesszenario für Sterne: Wenn besonders massereiche Neutronensterne aufeinandertreffen, beginnt ein spektakulärer Todesreigen. Anhand von Beobachtungsdaten konnten Forscherinnen und Forscher rekonstruieren, wie zwei Sterne sich in einer 480 Millionen Lichtjahre von uns entfernten Galaxie begegnet sind.

Nachdem sich die Sterne eine Weile eng umkreisten, explodierte einer der Sterne und störte die Kernfusion seines Gegenübers, das daraufhin ebenfalls als helle Supernova explodierte. Eine solche Kollision kann den Tod eines Sternes also womöglich vorwegnehmen – auch wenn er sonst noch viele Lichtjahre friedlicher Existenz vor sich gehabt hätte.

Link zur Studie

Wie genau wir den Todesreigen zweier Sterne im All nachvollziehen können, veröffentlichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im September 2021 im Magazin "Science".

iz

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