#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 7. August

07. August 2022, 05:00 Uhr

1886: Erster Deutscher Skat-Kongress in Altenburg

1886 beginnt der erste Deutsche Skatkongress im thüringischen Altenburg. Auf dem zweitägigen Kongress beschließen die ungefähr 1.000 Teilnehmer die "Allgemeine Deutsche Skatordnung". Damit erhält das beliebte Kartenspiel erstmals allgemeingültige Regeln. Demnach muss es drei Spieler und 32 Spielkarten geben. Karten, die abgelegt werden, nennt man Stock oder Skat.

Historisches Foto zeigt ein Werbeplakat der Skat-Stadt Altenburg
Altenburg gilt als Geburtsstadt des Skatspiels, es entwickelt sich hier in der Zeit der napoleonischen Kriege um 1810. Bildrechte: IMAGO / Horst Rudel

Uneinig sind sich die Spieler allerdings noch in der Frage, ob mit deutschem oder französischem Blatt und mit Zahlen- oder Farbenreizen gespielt wird. Zumindest die letzte Frage wird im Verlauf des Ersten Weltkrieges beantwortet. Skat wird ein beliebter Zeitvertreib unter Soldaten, von denen die meisten mit Zahlenreizen spielen.

Bis heute ist Skat eines der meist verbreiteten Kartenspiele in Deutschland. Die deutsche UNESCO-Kommission nimmt es 2016 in sein Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes auf.

1941: Josef Stalin wird Oberbefehlshaber der Roten Armee

Am 7. August 1941 ernennt sich Josef Stalin selbst zum Oberbefehlshaber der Roten Armee der Sowjetunion. Damit vereint Stalin als Regierungschef der UdSSR nicht nur die politische, sondern auch die militärische Macht auf sich. Wegen der politischen Säuberungen, die Stalin in den 1930er-Jahren veranlasst hatte, sind viele erfahrene Generäle nicht mehr am Leben und das sowjetische Militär in einem desolaten Zustand. Zu dieser Zeit ist der Angriff Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion bereits in vollem Gange. Bereits am 30. Juli 1941 hatte Stalin ein neues Staatliches Verteidigungskomittee bilden lassen, das tiefgreifende Neuerungen der Roten Armee vorsieht. So wird die gesamte Front der Roten Armee auf drei Oberkommandos aufgeteilt.

Wie erfolgreich Stalin als Kriegsführer war, darüber gehen die Meinungen der Historiker bis heute auseinander. Einige bemängeln, dass Stalin über keinerlei professionelle militärische Erfahrung verfügt habe. Andere schreiben ihm gute strategische Fähigkeiten und die notwendige Autorität zu. Am 27. Juni 1945 wird Stalin der Titel "Generalissimus der Sowjetunion" verliehen.

Joseph Stalin
Ab 1941 nicht nur Staatschef, sondern auch Oberbefehlshaber der Roten Armee: Josef Stalin. Bildrechte: imago/United Archives International

1961: Grenzschließung beschlossen

"Der Beginn der vorgesehenen Maßnahmen zur Kontrolle erfolgt in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag auf Grund eines Beschlusses des Ministerrates", heißt es aus dem Protokoll der Sitzung des SED-Politbüros am 7. August 1961. Die Schließung der Sektorengrenze in der Nacht vom 12. auf den 13. August ist damit beschlossene Sache. Bereits am 3. August hatte UdSSR-Staatschef Nikita Chruschtschow Walter Ulbricht die Genehmigung für den Mauerbau erteilt.

Am 12. August wird der Beschluss des Politbüros planmäßig in die Tat umgesetzt: Grenztruppen riegeln die Sektorengrenze nach West-Berlin mit Stacheldraht ab, in der Nacht vom 17. bis 18. August beginnt der eigentliche Bau der Mauer. Die innerdeutsche Grenze zur Bundesrepublik hatte die DDR-Regierung bereits am 26. Mai 1952 schließen lassen.

1991: Notsicherung in Erfurt

In Folge eines Bürgerbegehrens kann am 7. August 1991 die Notsicherung von großen Teilen der Erfurter Altstadt eingeleitet werden. Bund und Länder hatten Geld aus dem Solidaritätszuschlag bereitstellen können, mit dessen Hilfe insgesamt 177 Häuser vor dem Abriss gerettet werden können. Noch heute zeugt eine Goldmedaille neben der Tür des Erfurter Rathauses von der Rettung denkmalgeschützter Häuser durch die Notsicherung.

Ähnlich verfallen sind die meisten anderen Altstädte in der ehemaligen DDR. Die DDR-Führung hatte kaum Altbauten modernisiert, wegen geringer Mieteinnahmen lohnen sich die Investitionen meist nicht. In vielen Städten, wie in Leipzig, verfallen deshalb ganze Straßenzüge. Nach 1989 werden viele Altbauten abgerissen.

2020: Tod von "Bummi"-Erfindern Ursula Böhnke-Kuckhoff

Im Alter von 93 Jahren stirbt 2020 die Kinderbuchautorin Ursula Böhnke-Kuckhoff. Bekannt wird sie als Erfinderin der Kinderzeitschrift "Bummi". Die Idee für den gelben Bären "Bummi" hat sie 1956. Dieser wird Namensgeber für ein Magazin für Vorschulkinder, das der Verlag Junge Welt ab 1957 herausgibt. In der DDR erreicht "Bummi" eine Höchstauflage von 736.300 Exemplaren. Nach der Wende ist sie eine der wenigen Zeitschriften, die weiterhin erscheinen. Böhnke-Kuckhoff schreibt auch Bücher über den gelben Bären, für dessen Geschichten sie sich vom Alltagsleben der Kinder inspirieren lässt.