#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 24. März

24. März 2023, 05:00 Uhr

2017: Bundestag beschließt Pkw-Maut

Am 24. März 2017 beschließt der Bundestag die Pkw-Maut. Nur zwei Jahre später erklärt der Europäische Gerichtshof diese Pläne für rechtswidrig. Das gescheiterte Projekt kostete den Bund bis dahin 53,6 Millionen Euro. Noch vor dem endgültigen Gerichtsurteil zur Pkw-Maut hatte der damalige Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) Verträge dazu abgeschlossen.

2016: Radovan Karadžić verurteilt

Am 24. März 2016 verurteilt der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag den früheren Serbenführer Radovan Karadžić in erster Instanz zu 40 Jahren Haft. Vier Jahre später erhöht das Kriegsverbrechertribunal der Vereinten Nationen das Strafmaß auf lebenslang. Karadžić wird für die Kriegsverbrechen während des Balkan-Krieges zur Verantwortung gezogen. Er ist verantwortlich für die Belagerung der bosnischen Stadt Sarajevo und für den Völkermord in Srebrenica. Im Juli 1995 ermordeten serbische Milizen im Ort Srebrenica mehr als 8.000 Muslime, das Massaker gilt in Europa als eines der größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit 1945.

2015: Germanwings-Flug stürzt ab

Am 24. März 2015 zerschellt eine Germanwings-Maschine vom Typ Airbus 320 an den südfranzösischen Alpen. Alle 150 Insassen sterben, darunter 16 Schüler und zwei Lehrerinnen aus Nordrhein-Westfalen. Später stellt sich heraus, dass der Co-Pilot unter Depressionen litt. Er brachte das Flugzeug absichtlich zum Absturz, nachdem er den Piloten aus dem Cockpit aussperrte.
Die französische und die deutsche Justiz stellen die Verfahren wegen fahrlässiger Tötung ein. Auch die Klagen der Angehörigen auf Schmerzensgeld werden in mehreren Instanzen abgewiesen. Nach dem Absturz haben mehrere Fluggesellschaften in Europa ihre Cockpit-Regeln verschärft: Zu jedem Zeitpunkt sollen sich immer zwei Crew-Mitglieder in der Pilotenkabine aufhalten.

Die Ausschnittvergroesserung zeigt die Deutsche Flagge auf einem Wrackteil an der Germanwings Maschine 4U9525 auf dem Weg von Barcelona nach Duesseldorf bei Barcelonette in Frankreich.
Die Vergrößerung zeigt die Deutsche Flagge auf einem Wrackteil an der Germanwings-Maschine 4U9525, die auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf zum Absturz gebracht wurde. Bildrechte: imago/photothek

1999: Nato greift in Kosovo-Krieg ein

Am 24. März 1999 fliegt die NATO Luftangriffe auf Jugoslawien. Damit greift das Verteidigungsbündnis erstmals in den Kosovo-Krieg ein, der im Februar 1998 begonnen hatte. Der strategische Luftkrieg der NATO auf militärische und zivile Ziele dauert 78 Tage. Dabei wird auch die historische Donau-Brücke in der nordserbischen Stadt Novi Sad zerstört. Ob der Angriff der NATO gerechtfertigt war, ist bis heute umstritten.

Nato-Flugzeuge haben bei Luftangriffen am 1.4.1999 die historische Donau-Brücke in der nordserbischen Stadt Novi Sad zerstört.
Bei einer Bombardierung durch die NATO am 1. April 1999 wird die historische Donau-Brücke in der nordserbischen Stadt Novi Sad zerstört. Bildrechte: Verfügbar für Kunden mit Rechnungsadresse in Deutschland. | epa Victor Vasenin

1921: Erste Olympische Frauenspiele eröffnet

Am 24. März 1921 werden die ersten Olympischen Spiele für Frauen in Monte Carlo eröffnet. Mehr als einhundert Athletinnen aus Frankreich, Italien, der Schweiz, Großbritannien und Norwegen gehen in Monaco an den Start. Sie treten vor allem in den Leichtathletik-Disziplinen an. Initiiert werden die Olympischen Spiele für Frauen vom International Sporting Club de Monaco. Zuvor hatte der Leichtathletik-Weltverband IAAF die Teilnahme von Frauen an den Olympischen Spielen 1924 abgelehnt.

Kugelstoßen Olympische Spiele Frauen 1921
Eine Kugelstoßerin tritt bei den ersten Olympischen Spielen für Frauen in Monaco 1921 an. Bildrechte: IMAGO / United Archives International

1882: Robert Koch gibt Entdeckung des Tuberkulose-Erregers bekannt

Am 24. März 1882 verkündet Robert Koch während eines Vortrags zur "Ätiologie der Tuberkulose" in Berlin, dass er den Erreger der Tuberkulose entdeckt hat. Koch ist es gelungen mit einem speziellen Nährboden Tuberkelbazillen aufzuspüren, die die damals oft tödliche Tuberkulose-Krankheit verursachen. Für seine Entdeckung erhält Koch 1905 den Nobelpreis für Medizin. Jahre zuvor hatte er außerdem den Milzbrand-Erreger identifizieren können und 1884 das Bakterium, das Cholera auslöst. Kochs Forschung hilft entscheidend dabei, Todesfälle und Epidemien dieser Krankheiten in Europa einzudämmen. Von 1891 bis 1904 leitet er das später nach ihm benannte Robert-Koch-Institut.

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