Lexikon zum Kirchentag Kirchentag, Evangelischer

20. April 2011, 19:15 Uhr

Seit 1949 feiern die evangelischen Christen in Deutschland alle zwei Jahre ein großes Fest des Glaubens - den Evangelischen Kirchentag. Er wird von der evangelischen Laienbewegung organisiert, die sich als unabhängig von der Amtskirche versteht. Eingeladen ist jeder, um über Gott, Glauben und die Welt nachzudenken und zu diskutieren. Entsprechend vielfältig und umfangreich ist das Programm der fünf Kirchentags-Tage. Neben Gottesdiensten, Gebeten und Bibelarbeiten bietet ein Kirchentag immer zahlreiche Diskussionsrunden zu sozialen, ethischen und politischen Themen. Aber auch Musik, Theater, Kabarett und Ausstellungen kommen nicht zu kurz. Evangelische Kirchentage locken inzwischen regelmäßig jedes Mal rund 100.000 Dauerteilnehmer an. 2011 in Dresden steht das Protestantentreffen unter dem Motto "... da wird auch dein Herz sein".

Fest des Glaubens und des Dialogs

Der Kirchentag soll evangelische Christen versammeln, in ihrem Glauben stärken und zur Verantwortung in der Kirche ermutigen. Immer wieder liefern Kirchentage neue Impulse für das Leben in den evangelischen Kirchengemeinden. Aber auch den offenen Dialog über Grenzen und Gegensätze hinweg hat sich der Kirchentag auf die Fahnen geschrieben, sei es mit anderen Konfessionen und Religionen oder Menschen aus aller Welt oder Akteuren der Zivilgesellschaft. Letztere erhalten mit dem Markt der Möglichkeiten ein großes Podium auf dem Kirchentag.

Auch die katholischen Christen in Deutschland kommen in der Regel alle zwei Jahre zu einem großen Fest zusammen. Den Katholikentag gibt es seit 1848. Das Treffen findet jeweils ein Jahr vor dem Evangelischen Kirchentag statt. Ein Ökumenischer Kirchentag beider Konfessionen fand bisher erst zweimal statt, 2003 in Berlin und 2010 in München - anstelle des Evangelischen Kirchentags bzw. des Katholikentags.