Lexikon zum Kirchentag evangelisch

20. April 2011, 16:07 Uhr

In einer Zeit, in der vor allem Dogmen und Traditionen das kirchliche Leben bestimmten und der Zugang zur Heiligen Schrift dem Klerus vorbehalten war, wollten Martin Luther und die Reformatoren ab dem frühen 16. Jahrhundert Fehlentwicklungen in der Kirche beenden und die Kirche auf die Ursprünge des Christentums zurückführen.

Erneuerungsbewegung führte zu Abspaltung

Sie wollten evangelisch sein, allein auf das Wort und die Gnade Gottes vertrauen und das Evangelium als die gute Nachricht von Jesus Christus wieder in den Mittelpunkt ihres Glaubens setzen. Um die Worte der Bibel allen Menschen zugänglich zu machen, übersetzte sie Luther ins Deutsche. Was anfangs als Erneuerungsbewegung innerhalb der katholischen Kirche begann, führte schließlich zur Abspaltung und der Entstehung einer eigenen Bekenntnisgemeinschaft, der evangelischen Kirche.

Mehrere evangelische Kirchen

Es gibt unterschiedliche evangelische Kirchen. Die evangelisch-lutherische Kirche ist im Zuge der Wittenberger Reformation, die von Martin Luther begonnen und entscheidend geprägt worden war, entstanden. Aus der Bewegung der Schweizer Reformatoren Huldrych Zwingli in Zürich und Jean Calvin in Genf sind die evangelisch-reformierten Kirchen hervorgegangen. In Deutschland sind viele evangelisch-reformierte Gemeinden nach der Aufnahme der in Frankreich verfolgten Hugenotten entstanden. In evangelisch-unierten Kirchen sind beide Bekenntnisrichtungen - die lutherische und die reformierte - vereinigt. Die evangelisch-methodistische Kirche kommt aus England und geht auf den Prediger John Wesley zurück.

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