Kulturtipps für Kinder Museen für Kinder in Sachsen-Anhalt – von Magdeburg bis Wernigerode
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Museen können für Kinder langweilig sein. Doch in Sachsen-Anhalt gibt es genügend Häuser, auf die das nicht zutrifft. Wir haben Museen in Magdeburg, Stendal, Wernigerode, Wittenberg, Bad Kösen und Nebra herausgesucht, die sich für Kinder und Familien besonders eignen.

Magdeburg: Jahrtausendturm im Elbauenpark
Der 60 Meter hohe Jahrtausendturm sieht nicht nur spektakulär aus, er hält auch zahlreiche spannende Ausstellungsstücke zu 6.000 Jahren Menschheits- und Technikgeschichte bereit. Auf fünf Etagen werden wissenschaftliche Entdeckungen und Erkenntnisse so präsentiert, dass schon Kinder sie verstehen und zum Teil auch ausprobieren können. So gibt es dort ein ägyptisches Schiff, ein römisches Bürgerhaus mit Fußbodenheizung, ein Planetarium aus der frühen Neuzeit und ein gigantisches Foucaultsches Pendel, das für jeden sichtbar die Erdrotation beweist. Seine Lage im weitläufigen Elbauenpark macht den Jahrtausendturm zum idealen Familienausflugsziel. Der Park hat zahllose Spielplätze, Riesenrutschen, Hüpfkissen und eine Sommerrodelbahn.
Die Sonderausstellung 2023 heißt "Der Traum vom Fliegen".
Informationen für den Besuch
- Jahrtausendturm im Elbauenpark Magdeburg, Tessenowstraße 7, 39114 Magdeburg
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie an Ferien- und Feiertagen
- März: 10 bis 18 Uhr; April: 9 bis 18 Uhr; Mai bis August: 9 bis 19 Uhr; September und Oktober: 9 bis 18 Uhr; November bis Februar: 10 bis 16 Uhr
- Eintritt / Tagesticket für Parkbesuch inklusive Jahrtausendturm, Schmetterlingshaus und Fahrten mit dem Elbauen-EXPRESS:
- Freier Eintritt bis 6 Jahre, 8 Euro für Erwachsene, 5 Euro ermäßigt für Schüler, Studenten, Schwerbehinderte, 18 Euro für eine Große Familienkarte (2 Erwachsene und bis zu drei Kinder bzw. Enkelkinder bis 17 Jahre) 10 Euro für Kleine Familienkarte ( 1 Erwachsener und bis zu drei Kinder bzw. Enkelkinder bis 17 Jahre)
Wernigerode: Bürger- und Miniaturenpark
Die größte Attraktion des Parkes ist die Miniaturenwelt "Kleiner Harz". Auf rund 1,5 Hektar wurden etwa 60 Sehenswürdigkeiten des Harzes im Maßstab 1:25 nachgebaut, darunter der Halberstädter Dom oder das Rathaus Wernigerode. Außerdem gibt es im Bürgerpark mehr als 60 Themengärten, eine Mineralienschlucht sowie zahlreiche Biotope und Teiche, an denen man die Natur beobachten kann.
Informationen für den Besuch
- Bürger- und Miniaturenpark Wernigerode | Dornbergsweg 27 | 38855 Wernigerode
- Öffnungszeiten: 9. April bis 6. November 2022 täglich geöffnet
- April: 9 bis 16 Uhr; Mai bis August: 9 bis 19 Uhr; September und Oktober: 9 bis 18 Uhr; November: 9 bis 16 Uhr
- Eintritt: 9 Euro für Erwachsene, ermäßigt 5 Euro, Familienkarte für 20 Euro (2 Erwachsene, bis zu 4 Kinder), für HarzCard-Inhaber*innen ist die Tageskarte inklusive
Stendal: Winckelmann-Museum
Das Museum in der Altmark widmet sich dem Leben und Werk des Archäologen Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), der aus Stendal stammte und später in ganz Europa berühmt wurde. In einem eigenen "Familienmuseum" können Kinder spielerisch viel über Archäologie lernen: Etwa, indem sie eine beim Vesuv-Ausbruch verschüttete römische Villa entdecken oder auf das Trojanische Pferd klettern. Außerdem stehen Spiele zur Verfügung, mit denen schon Kinder in der Antike Spaß hatten, es gibt ein Labyrinth und Verkleidungen als Römer oder Grieche. Zudem bietet das Museum immer wieder besondere Aktionen für Kinder an.
Informationen für den Besuch
- Winckelmann-Museum, Winckelmannstr. 36–38, 39576 Stendal
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
- Eintritt: 7 Euro für Erwachsene, ermäßigt 5 Euro, Familienkarte für 12 Euro (2 Erwachsene, 2 Kinder, jedes weitere Kind 2,50 Euro), Diverse Gruppentarife
Bad Kösen: Romanisches Haus
Eigentlich wollte die am 17. September 1883 unter dem bürgerlichen Namen Katharina Simon geborene Käthe Kruse Schauspielerin werden. Doch das Zusammentreffen mit ihrem späteren Ehemann Max Kruse änderte ihre Pläne: Da der Bildhauer nicht bereit war, für die gemeinsamen Kinder Puppen zu kaufen, begann Käthe Kruse 1905 mit der eigenen Herstellung von Spielpuppen.
Mit der Ausstellung "Spielzeug aus eigener Hand" 1910 in Berlin wurden ihre Puppen über Nacht berühmt. Als zwei Jahre später eines der vier Kinder erkrankt, führt der Weg Kruse in die Kurstadt Bad Kösen. Hier baute sie ihre erste Puppenwerkstatt auf, in der sie mehr als 15 verschiedene Puppentypen fertigte, von kleinen Puppenstubenfiguren bis zu beweglichen Schaufensterfiguren. Heute erinnert eine Dauerausstellung im Romanischen Haus an die wohl bedeutendste Bürgerin der Kurstadt, die insgesamt 38 Jahre ihres Lebens hier verbrachte.
Informationen für den Besuch
- Romanisches Haus | Am Kunstgestänge, 06628 Bad Kösen
- Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr
- Das Museum zeigt außerdem Ausstellungen zur Geschichte Bad Kösens, zum Kloster Pforta sowie zur Salinetechnik.
- Eintritt: Frei bis 18 Jahre und Schulklassen, 4 Euro für Erwachsene, ermäßigt 3 Euro
Lutherstadt Wittenberg: Melanchthonhaus
Das im Stil der Renaissance erbaute Melanchthonhaus gilt als eines der schönsten Bürgerhäuser der Lutherstadt Wittenberg. Seit 1996 zählt es zum UNESCO Welterbe. Die Dauerausstellung zeigt Handschriften, Drucke, Gemälde und Büsten, die von der Bedeutung Melanchthons für die Reformation und für die Entwicklung des Protestantismus erzählen.
Die Ausstellung beinhaltet Elemente, die speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt wurden. So erhalten die Kinder einen gusseisernen Schlüssel, der ihnen Zugang zu Truhen, Schränken und versteckten Spielen gewährt. Melanchthons zehnjährige Tochter Magdalena führt die Kinder visuell und auditiv durch die Reformationsgeschichte und durch den Alltag der Familie Melanchthon.
Informationen für den Besuch
- Melanchthonhaus | Collegienstraße 60, 06886 Lutherstadt Wittenberg
- Öffnungszeiten: 1. April bis 31. Oktober: Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr; 1. November bis 31. März: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
- Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Kombiticket (Melanchthonhaus + Lutherhaus): 8 Euro
Nebra: Arche Nebra
Die Arche Nebra steht golden glänzend auf einem freien Feld im Unstruttal, nahe den Orten Nebra und Wangen. Sie ist der berühmten Himmelsscheibe von Nebra gewidmet. Als man die Scheibe aus der Bronzezeit 1999 fand, war das eine archäologische Sensation. Über 3.600 Jahre alt, ist sie die älteste bekannte Darstellung des Kosmos weltweit. Zwar ist das Original inzwischen im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle, doch das Besucherzentrum Arche Nebra widmet sich allen Fragen rund um den Fund auf ungewöhnliche, sehr spannende Art. Es ist eine modern konzipierte Ausstellung mit Comics, Filmen und einer virtuellen Figur: In die Vitrinen projiziert, führt der "Hausgeist" charmant durch die Arche Nebra. Im Obergeschoss befindet sich das Planetarium: In einer 20-minütigen Show erfahren Besucher mehr über das erstaunlich komplexe, astronomische Wissen der Bronzezeit. Das Panorama-Café sorgt für das leibliche Wohl.
Hinweis Das Besucherzentrum Arche Nebra ist ab dem 1. Oktober 2022 bis Ende Juni 2023 aufgrund von Modernisierungsarbeiten geschlossen.
Die Arche Nebra bietet sich besonders für einen Familienausflug an, Kinder finden hier ein Kasperletheater zur Fundgeschichte und eine Spielecke. Im Anschluss kann man im Restaurant einkehren – von der Sonnenterasse aus hat man einen tollen Blick ins Grüne. Wer möchte, unternimmt eine 3,5 Kilometer lange Wanderung zum genauen Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg. Dort steht ein spektakulärer Aussichtsturm, von dem aus man das Kyffhäusergebirge sehen kann.
Informationen für den Besuch
- Arche Nebra | An der Steinklöbe 16, 06642 Nebra
- Öffnungszeiten: März bis Oktober: täglich 10 bis 18 Uhr; November bis Februar: Dienstag bis Freitag, 10 bis 16 Uhr, Samstag/Sonntag/Feiertage, 10 bis 17 Uhr
- Eintritt: 8,50 Euro für Erwachsene, ermäßigt 5,50 Euro, 20 Euro für Familien (2 Erwachsene, bis zu 4 Kinder bis 18 Jahre)
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 13. Mai 2022 | 18:05 Uhr