
8. September 2024 Tag des offenen Denkmals in Sachsen – unsere acht Empfehlungen
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07. September 2024, 04:00 Uhr
Zum Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024 können Sie in Sachsen bei einem Ausflug einiges entdecken. Der Tag steht unter dem Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" und wird bereits zum 31. Mal gefeiert. Ob Mühle, Kloster oder Schlosspark: Der Aktionstag lädt zum Staunen ein und zum Erklimmen, wer möchte. Wir haben eine Auswahl von acht Tipps für Sie, von Leipzig über Döbeln und Oschatz bis Dresden:
Inhalt des Artikels:
- Leipzig: Die Messeachse vom Deutschen Platz bis zum Völkerschlachtdenkmal
- Leipzig: Bismarckturm
- Groitzsch: Stadtmühle
- Oschatz: St. Aegidien-Kirche
- Döbeln: Führung durch das Gelände des Klosters
- Dresden: Gedenkstätte Bautzner Straße
- Dresden: DenkRaum Sophienkirche
- Pillnitz: Schlosspark – einstiger Lustgarten Augusts des Starken
Leipzig: Die Messeachse vom Deutschen Platz bis zum Völkerschlachtdenkmal
Für das Jahr 2024 hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" gewählt. Dieses Motto ist wie für die Stadt Leipzig gemacht. Bekannte Wahrzeichen gibt es viele: das Völkerschlachtdenkmal, den Hauptbahnhof, den Uni-Riesen, das Alte und Neue Rathaus, die Kirchen in den Stadtteilen, das Doppel-M an der Alten Messe ...
Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch Stadtbauinspektor Hans Strobel konzipierte und auf das Völkerschlachtdenkmal als Blickpunkt ausgerichtete Messeachse sowie ihr städtebaulicher und gartenarchitektonischer Rahmen sind Thema der von uns empfohlenen Führung. Sie passt hervorragend zum Motto und beginnt an einem der von Strobel konzipierten Stadträume, dem ovalen Deutschen Platz, heute architektonisch geprägt durch die Bauten der Deutschen Nationalbibliothek.
Jenseits des alten Messegeländes setzt sich die Achse als sechsreihige Hauptallee im Wilhelm-Külz-Park fort, welcher ab 1904 als "Denkmalspark" nach einem Konzept von Stadtgartendirektor Karl Hampel angelegt wurde.
Leipzig: Bismarckturm
Dieses Mal muss es zum Tag des offenen Denkmals noch ein zweiter Leipzig-Tipp sein. Der Architekt Hermann Kunze konzipierte den Bismarckturm, erbaut wurde er durch die Firma Pommer GmbH und am 1. April 1915 nach genau einjähriger Bauzeit eingeweiht. Mit einer Höhe von 30,75 Metern ist er der höchste Aussichtspunkt im Norden Leipzigs. Er gehört zu einer Reihe von Türmen, die zu Ehren des damaligen Reichskanzlers, Fürst Otto von Bismarck, errichtet wurden.
Am Tag des offenen Denkmals gibt es zur üblichen Führung noch Live-Musik und eine Lesung.
Groitzsch: Stadtmühle
Das Denkmal "Stadtmühle" in Groitzsch verkörpert in seinem Gebäudeensemble alt und neu. Typisch für Sachsen und doch sehr besonders. Die Mühle befindet sich in Groitzsch am Schnaudermühlgraben, erbaut wurde sie 1803 und nach einem Brand 1930 wieder aufgebaut. Sie war bis 1988 in Betrieb. Zum Baukomplex gehören das Fachwerkwohnhaus, das Mühlengebäude mit Winzerkeller und der Mühlengarten mit historischem Mühlrad. Am Tag des offenen Denkmals können die sonst nicht zugänglichen Teile der Stadtmühle sowie der Mühlengarten besichtigt werden.
Passend zur Mühle gibt es einige Informationen zum selbstgebackenen Brot. Und was darf beim Brot nicht fehlen? Der Wein! Oder ein süßer Traubensaft. Die Winzer beantworten im Weinkeller alle Fragen zum Thema Wein und Weinanbau. Falls der Wein schon gelesen wurde, wird dieser gepresst. Etwas für Connaisseure und Mühlenliebhaber.
Oschatz: St. Aegidien-Kirche
Die 75 Meter hohe doppeltürmige St. Aegidien-Kirche überragt die restlichen Gebäude der Stadt Oschatz und ist (nicht nur deshalb) ein Blickfang. Im Südturm der Kirche lebte früher der Türmer mit seiner Familie. Diese historische Türmerwohnung ist über 199 Stufen zu erreichen und lädt zur Besichtigung ein. Der Aufstieg wird mit einem faszinierenden Ausblick auf die Stadt Oschatz und die umliegende Region belohnt.
Wer nach dem Aufstieg Lust auf mehr hat: Oschatz hält noch viele weitere Angebote zum Tag des offenenen Denkmals bereit, die über die gesamte Stadt verteilt sind. Hier können Sie die ganze Liste einsehen.
Döbeln: Führung durch das Gelände des Klosters
Auf nach Döbeln: zu einer Führung durch das Klostergelände. Dort erzählt am Tag des offenen Denkmals der Döbelner Heimatfreund Helmut Bunde Interessantes über "Das Leben der Döbelner Benediktinerinnen". Anschließend findet die Besichtigung des Hofes der ehemaligen Propstei des damaligen Döbelner Nonnenklosters statt, mit Ausführungen zur Baugeschichte durch die Eigentümer Carmen und Axel Friedrich. Von lokalen Experten für ein interessiertes Publikum, das klingt spannend.
Dresden: Gedenkstätte Bautzner Straße
Zu Dresden passt das diesjährige Motto des Tages des offenen Denkmals natürlich auch hervorragend. Die Gedenkstätte Bautzner Straße ist "architektonische Zeitzeugin": Das Gelände der Staatssicherheit an der Bautzner Straße war zu Zeiten der SED-Diktatur Wirkungsort eines umfassenden Repressionsapparats. Hier errichteten die Sicherheitsapparate der sowjetischen Besatzungsmacht und der DDR ihren Hauptsitz für das Land Sachsen und später für den Bezirk Dresden. Die unzerstörten Gebäude nahe der Kasernenanlage im Dresdner Norden, wo die sowjetischen Besatzungstruppen unterkamen, dienten fortan der Arbeit der Geheimdienste.
In der Gedenkstätte gibt es am Tag des offenen Denkmals die Möglichkeit, an Kurzführungen mit Zeitzeugen teilzunehmen.
Dresden: DenkRaum Sophienkirche
Ein Denkmal, das Geschichte und Gegenwart verbindet, ist der DenkRaum Sophienkirche. Die begehbare Großplastik der neu errichteten Busmannkapelle erinnert an den einstigen Standort der Sophienkirche in Dresden. Diese gehörte zum damaligen Franziskanerkloster und wurde später zur evangelischen Hofkirche Dresdens. Bei den Angriffen im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, wurde die Ruine der Sophienkirche 1963 bei der Umgestaltung Dresdens zur sozialistischen Großstadt abgetragen. Der DenkRaum Sophienkirche dient heute als lebendiger Ort der Auseinandersetzung mit der Dresdner Geschichte und Gegenwart.
Pillnitz: Schlosspark – einstiger Lustgarten Augusts des Starken
Anfang des 18. Jahrhunderts ließ Kurfürst Friedrich August I., besser bekannt als August der Starke, das beeindruckende Berg- und Wasserpalais nach Pöppelmanns Plänen errichten – Pillnitz wurde zu seinem Spiel- und Lustschloss. Mit dem Lustgarten, den Heckenquartieren, dem Englischen, Holländischen und Chinesischen Garten bietet die Anlage abwechslungsreich gestaltete Areale.
Wer schon einmal in diesem Schlosspark war, möchte wieder hin, so viel ist sicher. Zum Tag des offenen Denkmals gibt es auch hier etwas Besonderes. Und zwar werden zwei Räume geöffnet, die sonst verschlossen bleiben: Das ehemalige Badezimmer im Wasserpalais (Zugang von der Elbseite aus unweit der Löwenkopfbastei) und das frühere Badezimmer im Neuen Palais (Zugang vom Fliederhof).
Die Macherinnen und Macher schreiben dazu: "Was wird Sie hier wohl erwarten? Prunkvolle Spiegel, luxuriöse Armaturen, dampfendes Wellenspiel, Schaumberge??? Nein, ganz anders! Seien Sie neugierig und schauen am 8. September doch einfach vorbei."
Quellen: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Stadt Leipzig, Stadt Dresden
31. Tag des offenen Denkmals 2024 | Deutsche Stiftung Denkmalschutz Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 08. September 2024 | 09:45 Uhr