Naturnahe Gärten Gemischte Hecken: Stauden, Gräser und Gehölze kombinieren
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Wer einen dichten Sichtschutz zum Nachbarn haben möchte, der muss wohl auf klassische Heckenpflanzen wie Hainbuche, Liguster oder die sehr dunkel wirkende Lebensbaumhecke zurückgreifen. Wer es etwas luftiger, bunt und lebendig bevorzugt, der kann mit verschiedenen Pflanzenarten bunte Hecken gestalten und so richtige Gartenräume schaffen. Heutzutage, wo klassische Gemüse- oder Blumenbeete immer seltener werden, liegen solche Naturhecken im Trend.

Vor allem die Schweizer haben gemischte Hecken für den Garten entdeckt. Sie lassen sich ganz einfach anlegen, indem man Gehölze, Stauden, Gemüsepflanzen und Gräser kombiniert. So entstehen abwechslungsreiche und blütenreiche Hecken, die sehr lebendig wirken. Cornelia Pacalaj hat die Idee nach Erfurt geholt und mehrere gemischte Hecken in der Lehr- und Versuchsanstalt Erfurt vor drei Jahren angelegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Je nach Jahreszeit entwickelt sich die Hecke und verändert durch unterschiedliche Blühzeiten und Blattstrukturen immer wieder ihr Bild.
Die klassische Hecke ist ein funktionelles Element ohne Dynamik. Solche Hecken machen viel Arbeit. Ich empfehle bunte Hecken! Bunte Hecken leben. Sie spielen die Jahreszeiten durch, immer ist etwas anderes los!
Gemischte Hecken sehen nicht nur schön aus, sie sind auch pflegeleicht, schwärmt die Cornelia Pacalaj, die den Versuch leitet. Durch standfeste hohe Stauden müssen solche Hecken nur wenig gepflegt werden. Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht nötig und auch Unkraut fällt in bunten Hecken kaum auf. Die Gehölze werden im Frühjahr geschnitten, die Stauden im Sommer. Je nach Pflanzenauswahl wachsen die Hecken an einigen Bereichen sehr dicht, an anderen Stellen blickt man beispielsweise durch einen Gräser-Vorhang in einen anderen Teil des Gartens.
Eine gemischte Hecke anlegen
Die Fläche für eine bunte Hecke muss gut vorbereitet sein. Der Boden sollte durchlässig sein und kann mit organischem Mulch wie Xylit oder Gartenfasermulch abgedeckt werden. In Trockenzeiten müssen die Pflanzen bewässert werden. Vor allem, wenn auch Gemüse in der Hecke platziert wurde. Bei großen Hecken ergibt es also einen Sinn, über ein Bewässerungssystem nachzudenken.
Gute Pflanzzeit ist der Herbst. Bei der Auswahl der Pflanzen ist es wichtig, schon größere Gehölze zu kaufen. Da die Stauden sehr schnell wachsen, würden sie kleine Gehölze schnell überragen und diesen das Licht zum Wachsen nehmen.
Pflanzenauswahl
In der Lehr- und Versuchsanstalt wurden 17 verschiedene Arten und Sorten von Gehölzen gepflanzt. Diese wurden mit rund 80 verschiedenen Stauden kombiniert. Vor allem bei der Auswahl der Stauden ist der Wuchs wichtig. Einige Stauden, wie zum Beispiel die Schönaster benötigt eine Vorpflanzung, die unschöne Stiele kaschiert. Andere Stauden sehen von oben bis unten schön aus und stehen für sich. Deshalb haben die Mitarbeiter der Lehr- und Versuchsanstalt die Stauden in drei Gruppen eingeteilt. Die Liste mit den verwendeten Pflanzen können Sie sich als PDF herunterladen.
Stauden mit Vorpflanzung | Stauden wachsen höher und blühen im oberen Bereich, benötigen aber eine Vorpflanzung, um unschöne Stellen am Fuße der Pflanze abzudecken. | |
Stauden ohne Vorpflanzung | Stauden die im Gesamtbild vom Fuß bis zur Spitze schön aussehen. | |
Vorpflanzung | Niedrig wachsende Stauden, die am Fuße von Pflanzen und Gehölzen gut gedeihen und unschöne, kahle Stellen bedecken. |
Bei der Zusammenstellung ist der Phantasie der Gärtner keine Grenze gesetzt. Cornelia Pacalaj empfiehlt aber, Gehölzen mit großen Blättern lineare Strukturen folgen zu lassen, beispielsweise mit Gräsern oder langstieligen Blumen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 28. Februar 2021 | 08:30 Uhr