Blüten der Glockenblume
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Schöne Frühblüher Glockenblumen: Ein schöner Frühlingsgruß

29. März 2015, 08:40 Uhr

Die Familie der Glockenblumengewächse ist riesig. Mehr als 300 Arten sind weltweit bekannt. Glockenblumen - auch Campanula genannt - wachsen hoch oder niedrig. Sie bilden große oder kleine Blüten. Das lateinische "Campana" bedeutet Glocke. Campanula-Spezialistin Annie Agger war zu Gast im MDR Garten-Studio und hat erklärt, was bei der Pflege von Glockenblumen zu beachten ist. Außerdem stellte sie neue Sorten vor.

Die erfrischenden Farben der Glockenblumen sind ein Höhepunkt der Nachwinter-Saison. Die zauberhaften Stauden stimmen auf die Gartensaison ein und bringen Frühlingsgartenlaune in die Wohnräume. Den Züchtern der Glockenblume war eines wichtig: Die Pflanze soll für den Außen- und Innenbereich Verwendung finden. Das heißt, wenn Sie die Pflanze im Zimmer hatten und die letzten Fröste unter fünf Grad vorbei sind, kann sie in den Garten gestellt werden.

Die typische Blütenfarbe der Glockenblumen ist helles oder dunkles Blau. Es gibt auch weiße und als Rarität sogar rote Glockenblumen. Eine heimische Art ist übrigens essbar: "Campanula rapunculus". Es ist der echte Rapunzelsalat, den wir aus Grimms Märchen kennen. Leider werden Glockenblumen auch von Schnecken gern verspeist. Im Topf oder Kübel sind sie aber vor diesen Fraßfeinden gut geschützt.

Standort und Pflege

Ein heller sonniger Platz ist optimal für die Glockenblume. Aber auch im Halbschatten steht sie gut. Die winterharten Stauden blühen am richtigen Standort viele Jahre. Im Winter ziehen sich Glockenblumen zurück und sind dann nicht mehr zu sehen. Im Frühjahr treiben sie neu aus. Die erste Blütenpracht entwickeln Glockenblumen Ende Mai bis Anfang Juni. Sie blühen lange - bis in den Herbst hinein. Wichtig beim Aus- beziehungsweise Umpflanzen ist das Wässern des Ballens. Nur so wird die Pflanze gut anwachsen. Staunässe sollte allerdings vermieden werden.

Achten Sie beim Einpflanzen darauf, dass der Wurzelballen nicht zu tief eingesetzt wird. Ein Stück vom Ballen sollte immer oberhalb der Erde stehen. Das gilt für Pflanzen auf dem Beet oder auch im Blumenkasten. So wird vermieden, dass die Glockenblumen zu nass stehen.

Annie Agger, Glockenblumen-Expertin
Wurzelballen schaut noch einen Zentimeter aus der Erde heraus
Der Wurzelballen sollte nicht vollständig in der Erde stecken. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Ein Rückschnitt der Pflanze ist nicht notwendig. Lediglich ein Ausputzen nach der Blüte ist sinnvoll. Die braunen Blüten werden dann einfach entfernt.

Glockenblumen brauchen regelmäßig - etwa zwei Mal pro Woche - Wasser. Weiche Blätter sind ein Zeichen dafür, dass die Pflanzen durstig sind. Wenn möglich, sollte die Glockenblume von unten gegossen werden.

Im ersten Jahr nach der Auspflanzung braucht sie keinen Dünger - im darauf folgenden Jahr lediglich eine leichte Düngergabe mit Kompost.

Vermehrung

Die hängenden Glockenblumen werden von Bienen und Hummeln bestäubt. Jede Einzelblüte hält sich bis zu 20 Tage. Es bilden sich pro Blüte drei bis fünf Balgfrüchte mit Samen. Am Ende des Sommers bilden sich dann Löcher in den Kapselfrüchten und die Samen fallen heraus. Der Wind und Ameisen helfen bei der Verbreitung im ganzen Garten.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 23. Juni 2019 | 08:30 Uhr