vier grüne Früchte hängen zwischen Blättern an einem Baum
Die Pawpaw ist eine Frucht aus Nordamerika, die auch in hiesigen Gärten gedeiht. Bildrechte: MDR/Heike Mohr

Exotisches Obst Pawpaw anbauen und ernten

bot. Asimina triloba; Dreilappige Papau, Indianerbanane

06. Oktober 2023, 13:40 Uhr

In Deutschland ist die aus Nordamerika stammende Pawpaw - oder auch Paupau - noch weitgehend unbekannt. Dabei schmecken die umgangssprachlich auch als Indianerbananen bekannten Früchte sehr gut, sie sind jedoch nur kurz haltbar. Deshalb gibt es sie nicht im Supermarkt zu kaufen. Wer sie trotzdem probieren möchte, muss sich einen der pflegeleichten Bäume in den Garten pflanzen.

Die dreilappige Pawpaw oder auch Papau ist in Deutschland ein seltenes Gut. Ihre Früchte sind in keinem noch so gut sortierten Obsthandel zu finden. Und das, obwohl sie lecker, cremig und aromatisch sind. Ihr Geschmack erinnert an eine Mischung aus Ananas, Banane, Mango und Vanille. Zum Erntezeitpunkt löffelt man die Fruchtcreme einfach direkt aus dem halbierten frischen Obst.

Pawpaw - Indianerbanane
Die Pawpaw hat helles, cremiges Fruchtfleisch. Es wird einfach direkt aus der Frucht gelöffelt. Bildrechte: Obstlehrgarten Coburg
Papau auf einen Blick
Heimat Nordamerika
Pflanzenfamilie Annonengewächse (Annonaceae)
Wuchs 4 bis 13 Meter hoch
Blüte ja
Früchte ja
Standort sonnig und windgeschützt
Boden durchlässig, keine Staunässe
Winterhart bis minus 25 Grad Celsius
Mehrjährig ja
Besonderheiten Früchte kaum haltbar

Pawpaws sind nur kurz haltbar

Pawpaws werden reif, wenn sich das Laub des Baumes gelb verfärbt. Je nach Sorte und Standort ist es zwischen Ende August und Oktober so weit. Die länglichen, an Mangos erinnernden Früchte, werden dann braun, weich und fallen fast vom Baum. Sie müssen frisch verzehrt werden, denn sie reifen nicht gut nach, lassen sich schlecht lagern und transportieren.

Papau - pflegeleichter und robuster Obstbaum

Asimina triloba, wie der botanische Name lautet, wird nicht von Schädlingen oder Blattkrankheiten befallen. In unseren Breiten wird der Baum etwa drei bis vier Meter hoch. Im Herbst trägt er hübsches, gelbes Laub. Frost bis minus 25 Grad Celsius verträgt er problemlos.

Durch sein tiefen Wurzeln kommt die Pawpaw mit wenig Wasser aus und trotzt daher auch heißen, trockenen Sommern. Allerdings bleiben die Früchte dann entsprechend kleiner, da sie weniger Wasser einlagern können.

Standort der Pawpaw

An Orten, an denen Wein gut gedeiht, fühlt sich auch die Papau am wohlsten. Der ideale Standort für ausgewachsene Bäume ist sonnig und windgeschützt. Jungbäume müssen durch Schattierung vor zu starker Sonne geschützt werden. Die PawPaw verträgt problemlos Minusgrade, in bergigen Regionen, die längere Winter haben, schaffen es die Früchte allerdings nicht immer, reif zu werden.

Pawpaw - Indianerbanane
In Weinbauregionen gedeiht die Pawpaw gut. In kühleren Gefilden reifen die Früchte nicht immer aus. Bildrechte: Obstlehrgarten Coburg

Späte Fröste im Frühjahr sind hingegen kein Problem, weil die ungewöhnlich dunkel-purpur gefärbten glockenförmigen Blüten sich erst im Mai bilden - noch vor dem Laub.

Staunässe mag der Baum nicht, daher sollte der Boden tiefgründig und durchlässig sein. Ansonsten stellt er wenig Ansprüche an den Boden. Allerdings sind rein sandige und lehmige Böden ungeeignet.

Gepflanzt wird idealerweise im Herbst, wenn der Baum schon sein Laub abgeworfen hat. Die fleischigen Wurzeln dürfen bei der Pflanzung nicht beschädigt werden.

Die Dreilappige Papau pflegen

In jungen Jahren mag der Baum keine Konkurrenz. Halten Sie die Baumscheibe daher frei. Mulchen ist sinnvoll, aber bitte nicht mit Rindenmulch, denn dieser macht den Boden sauer. Eine Gabe mit organischem Dünger im Frühjahr fördert Wachstum und Fruchtbildung.

Zwar verträgt die PawPaw Trockenheit, für einen guten Ertrag sollte der Boden jedoch gleichmäßig feucht sein. Pflanzen im Kübel müssen in jedem Fall gewässert werden.

Geschnitten werden muss der Obstexot nicht zwingend. Nach einem Jahr mit gutem Ertrag wird empfohlen, die Krone auszulichten, um den Baum zu neuem Wachstum anzuregen. Blüten und Früchte erscheinen nur am einjährigen Holz.

Pawpaw - Indianerbanane
Die Papau hat hübsche Blüten, die am einjährigen Holz wachsen. Bildrechte: Obstlehrgarten Coburg

Vermehrung und empfehlenswerte Sorten der PawPaw

Normalerweise benötigt man zwei Bäume verschiedener Sorten, die sich gegenseitig befruchten. 'Overleese' und 'Davis' sind populäre Sorten. Es gibt aber auch zwei bewährte selbstfruchtende Sorten im Handel: 'Prima 1216' und 'Sunflower'. Das Angebot an Sorten in Deutschland ist im Vergleich zu Nordamerika beschränkt. Gehandelt werden sie in kleinen Spezialgärtnereien.

Es empfiehlt sich, eine veredelte Sorte zu kaufen. Zwar kann man den Baum auch selbst aus Samen ziehen, aber zum einen wächst er sehr langsam und zum anderen weiß man nicht, welche Eigenschaften seine Früchte aufweisen. Auch kann es zwei Jahre dauern bis der Samen keimt.

Zierwert der Pawpaw  

Weil die Asimina so langsam wächst und mit ihrer prächtigen Herbstfärbung glänzt, eignet sie sich gut als Solitärgehölz im Garten.

Pawpaw - Indianerbanane
Leuchtend gelb strahlen die Blätter der Pawpaw im Herbst. Bildrechte: Obstlehrgarten Coburg

Quellen: MDR Garten (hm, dgr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. September 2023 | 08:30 Uhr