Mehrere Kakifrüchte hängen an einem Baum
Frisches Obst im Spätherbst: Kakis (hier die Sorte 'Korea') werden ab Oktober geerntet, bevor langanhaltende Fröste den Früchten schaden könnten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Leuchtende Ernte Kaki pflanzen, pflegen und ernten

Diospyros ssp.

06. Oktober 2022, 15:04 Uhr

Kakifrüchte reifen im Herbst nach, nachdem die Blätter bereits abgefallen sind. In Asien werden Kaki oder Persimone seit 1000 Jahren angebaut und wie Äpfel gegessen. Auch in Deutschland gewinnen sie immer mehr Anhänger. In wintermilden Regionen wachsen Kakibäume sogar im Garten. Wie Sie eine Kakipflanze bis zur ersten Ernte pflegen, weiß Gärtnerin Brigitte Goss.

Eine Frau steht in einem Garten. In der Hand hält sie einen kleinen Strauß aus Kräutern.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar

  • Kakis ernten Sie im Oktober und November. Zusammen mit Äpfeln reifen sie schneller nach.
  • Kakibäume sind bedingt winterhart und einige produzieren astringierende Früchte. Achten Sie beim Kauf daher genau auf die Sorte.
  • Junge Pflanzen sollten Sie zunächst im Kübel anpflanzen und frostfrei überwintern.

Auf einen Blick
Heimat Südostasien, Nordamerika
Pflanzenfamilie Ebenholzgewächse, Ebenaceae
Blüte Mai/Juni, gelblich-weiß, selbstfruchtbar
Frucht Kaki, Persimone, Sharonfrucht; glatte essbare Schale
Reife Oktober/November (nach Laubabwurf); gelborange Farbe
Blatt oval, schöne Gelbfärbung im Herbst
Standort geschützt und sonnig, durchlässiger Boden, keine Staunässe; im Kübel: Erde-Perlite-Gemisch, kühl und geschützt überwintern
Winterhart ältere Pflanzen ja (ab etwa einem Meter Größe)
Besonderheit durch kühle Lagerung nach der Ernte baut sich Tannin ab, welches das pelzige, trockene Mundgefühl verursacht.

Kaki-Arten

  • Diospyros kaki: die große chinesische Persimone. Zu empfehlen sind die Sorten 'Tipo', 'Vainiglia', 'Korea' und 'Cioccolatino'.
  • Diospyros virginiana: amerikanische Persimone. Sie kann ausgepflanzt ca. acht Meter hoch werden. Die Frosthärte älterer Pflanzen ist ausreichend. Sie werden als Unterlage für D. kaki verwendet. Die Früchte sind etwa fünf Zentimeter groß und rund. Sie sind astringierend, bis sie weich und reif sind. Die Früchte vertragen leichten Frost, dann schmecken sie noch süßer.
  • Diospyros lotus: Lotuspflaume. Ihre Früchte sind nur kirschgroß, aber ebenfalls essbar. Diese Art dient Fruchtsorten als Unterlage und ist frosthart bis minus 15 Grad.

Pflanzung

Kaufen Sie ihre Kakipflanzen im Fachhandel. Pflanzen ohne Sortennamen sind meist aus Samen gezogen und bilden in der Regel astringierende Früchte aus. Es gibt Sorten, die durch Bestäubung bitterfrei sind (kaufen Sie daher eine zweite Pflanze) und Sorten, deren Früchte auch im festen Zustand schon bitterfrei schmecken. Informieren Sie sich genauestens vor dem Kauf über die Sorte.

Selbst die winterfestesten Sorten sind in Deutschland nicht sicher winterhart. Es ist empfehlenswert, Kakipflanzen mit unter einem Meter Größe erst ein bis zwei Jahre im Kübel zu belassen und frostfrei zu überwintern. Größere und ältere Exemplare überstehen strenge Winter besser. Ausgepflanzt werden sie am besten im Frühjahr.

Der Boden sollte durchlässig sein. Staunässe vertragen sie nicht. Kakibäume werden so groß wie kleinere Apfelbäume. Planen Sie also einen entsprechenden Platz ein. Ein geschützter, sonnenverwöhnter Standort käme der Fruchtreife entgegen.

 Ein Baum ohne Laub an dem lauter gelborangene Kaki-Früchte hängen.
Ein Kakibaum im Herbst: ohne Laub, dafür aber mit vielen orangefarbenen Früchten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Kaki im Kübel

Es ist empfehlenswert, die Kakipflanzen die ersten Jahre im Kübel zu halten. Verwenden Sie am besten ein durchlässiges Kübelpflanzensubstrat oder mischen Sie Perlite unter die Erde. Stellen Sie den Kübel an einen warmen sonnigen Platz. Da das Holz bis zu minus 15 Grad winterhart ist, können Sie den Kübel im Herbst lange draußen lassen. Erst in kritischen Wetterlagen, wenn lang anhaltende Fröste angekündigt sind, sollten die Kakipflanzen an einem kühlen, geschützten Platz stehen. Sie können dann sogar dunkel überwintert werden, da sie das Laub abwerfen.

Blüte

Die Blüte der Kakipflanzen erscheint Ende Mai bis Juni und ist somit kaum spätfrostgefährdet. Von der Blüte bis zur Reife benötigen die Früchte 120 bis 190 Tage. Je sonniger und wärmer die Kakibäume stehen, desto schneller reifen sie. Kakipflanzen sind selbstbefruchtend und benötigen keinen Bestäuber. Allerdings sollen die Früchte weniger astringierend schmecken, wenn die Blüten von einer anderen Sorte befruchtet werden.

Ernte, Lagerung und Reife

Kaki werden sehr spät geerntet. Wenn die Blätter bereits abgefallen sind, reifen die Früchte bis Oktober/November am Baum noch nach. Ernten Sie aber vor den ersten Frösten. Diese können den Früchten schaden. Ernten Sie die Früchte außerdem sehr vorsichtig, denn Druckstellen beeinträchtigen die Haltbarkeit. Lagern Sie die Kaki an einen mäßig kühlen Ort bei etwa 12 bis 15 Grad. Hier reifen sie nach. In dieser Zeit baut sich der Stoff Tannin ab, der das pelzige, trockene Mundgefühl verursacht. Damit Kaki schneller reifen, können sie mit Äpfeln gelagert werden.

Schnitt und Schädlinge

Kaki benötigen keinen Schnitt. Nach einigen Jahren kann die Krone, falls nötig, etwas ausgelichtet werden. Schädlinge und Pilzerkrankungen sind bei ausgepflanzten Kakipflanzen bisher nicht aufgetreten.

Veredelungen

Gute Kakipflanzen sind veredelt. In Europa werden meist Kaki auf den Veredlungsunterlagen Lotuspflaume und der besonders winterharten amerikanischen Kaki angeboten.

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