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Blüten in Hülle und Fülle blühen im Juli in den Gärten. Schafgarben (Achillea) sind bei Insekten sehr beliebt. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

GartenpraxisDer MDR Gartenkalender im Juli

26. Juni 2023, 08:30 Uhr

Im Juli bilden viele Pflanzen Früchte aus und müssen gegossen werden. Wir haben die richtigen Gieß-Tipps. Außerdem pflanzen wir Sonnenblumen, gewinnen Samen und regen Stauden zu einer zweiten Blüte an. So geht's...

Den Garten richtig gießen

Bei Gemüsearten, die im Sommer und Herbst geerntet werden können, werden jetzt die Früchte gebildet. Die ersten Gurken, Tomaten, Paprika und Zucchini können geerntet werden. Aber auch bei später reifenden Arten wie Möhren oder Herbstkohl wird in diesen Wochen die Grundlage für den Ertrag gelegt. Das Wichtigste ist eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Wasser. Um dabei möglichst wenig Wasser zu verbrauchen, heißt es hacken, mulchen und Gießhilfen benutzen! Wichtig: Besser alle paar Tage viel, als jeden Tag ein bisschen zu gießen!

Für den Urlaub vorsorgen

Ein Nachbar, der gießt und sich um die Pflanzen kümmert, ist natürlich das allerbeste für den Garten. Aber wer keine Gießpaten für den Sommer hat, kann sich auf andere Art und Weise behelfen. Eine automatische Tröpfchenbewässerung, die mit einer Zeitschaltuhr gesteuert wird, liefert Wasser automatisch direkt an die Wurzeln der Pflanzen. Ollas aus Ton werden im Boden eingegraben, mit Wasser befüllt und geben dieses langsam an die Wurzeln ab.

Sonnenblumen jetzt noch pflanzen

Sonnenblumen sind einfach schön und sollten in keinem Garten fehlen. Als Schnittblume bringen sie die gute Laune auf den Tisch, nach der Blüte sind sie Nahrung für unsere heimischen Vögel und locken Meisen, Fink und Co. in den Garten. Es gibt viele verschiedene Sorten - einige werden bis zu drei Meter hoch und eignen sich sogar als Sichtschutz. Andere bleiben klein und stehen auch auf dem Balkon im Kübel oder auf der Fensterbank gut. Bis Juli können Sonnenblumen ausgesät werden, dann blühen die letzten im Oktober. Die Aussaat ist einfach. Die Samen werden etwa drei Zentimeter tief in der Erde versenkt. Keimfähig bleibt das Saatgut drei bis fünf Jahre. Es lohnt sich also, auch vergessene Samentüten dafür zu nehmen.

Blumenschnitt für eine zweite Blüte

Im Sommer ist es Zeit, Blüten zu ernten. Viele Blumen eignen sich für frische Blumensträuße. Außerdem wird so eine zweite Blüte im Spätsommer angeregt. Sobald eine Vielzahl der Blüten verwelkt sind, wird die gesamte Pflanze etwa zehn Zentimeter über den Boden abgeschnitten. Anschließend ist es wichtig die Pflanzen mit ausreichend Wasser und Nährstoffen zu versorgen, so wird der Neuaustrieb gefördert. Nach vier bis acht Wochen blühen die Stauden dann erneut, wenn auch etwas schwächer.

Remontierende Pflanzen ("wieder blühend")Rittersporn, Katzenminze, Bunte Margerite, Steppensalbei, Trollblume, Sterndolde, Storchschnabel-Arten, Frauenmantel, Graue Färberkamille, Feinstrahlaster

Durch den Rückschnitt werden die Stauden gleichzeitig an der Samenbildung gehindert. Sie stecken dann ihre Kraft in neue Blüten und ein Verwildern wird vermieden.

Gemüse für Herbst und Winter säen und pflanzen

Feldsalat, Fenchel, Radieschen, Speiserüben, Spinat und Petersilie dürfen jetzt noch gesät werden. Mitte bis Ende Juli ist auch die Aussaatzeit für Herbstrübchen und schwarzen Winterrettich. Ende Juli ist der letzte Zeitpunkt, um Mangold zu säen. Als Jungpflanzen kommen Blumenkohl, Kohlrabi und Brokkoli, Lauch, Fenchel und Endivien ins Beet.

So schützen Sie die Erdbeeren

Trotz ihres Namens sollten Erdbeeren nicht direkt auf der Erde, sondern gut gebettet liegen. Klassisch wird Stroh verwendet. Es hält Schnecken fern und lasst die Früchte rundherum gut abtrocken, damit sie nicht faulen. Lockere Holzwolle trocknet nach einem Regenguss noch schneller und lässt die Luft besser zirkulieren, sie kostet aber mehr. Gut funktioniert auch eine Schafwollmatte. Sie hält zudem am besten die Feuchtigkeit im Boden, ist aber auch die teuerste Variante, um Erdbeeren zu schützen.

Das hilft gegen die Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege ist eine kleine Fliege, die reifes Obst befällt. Sie ist ein großes Problem für Gärtner, denn der Schädling ist noch weitgehend unerforscht. Die Fliege befällt reifes Obst und legt ihre Eier durch die weiche Schale in die Frucht. Auch auf Komposthaufen fühlt sie sich wohl und findet Nahrung und Plätze, an denen sie ihre Eier ablegen kann.

Beerenobst Himbeeren vor Wanzen und Kirschessigfliegen schützen

Die Kirschessigfliege mag weiche Früchte wie Himbeeren, aber auch Trauben, Erdbeeren und Kirschen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Mit ihrem Eiablageapparat sägt die weibliche Kirschessigfliege leckere Früchte an und legt darin Eier ab. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Für den Gärtner bleibt nur ein Haufen unappetitlicher Beerenmatsch übrig, nachdem die Kirschessigfliege zugeschlagen hat. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die schnelle Vermehrung sorgt für große Schäden wie hier an den Trauben. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Da helfen nur kleine Netze, die um die Früchte gebunden werden. Das ist aufwändig, aber effektiv. Achtung: Blüten und reifende Früchte gehören nicht in die Säckchen. Ausschließlich frisch gebildete, grüne Früchte dürfen ins Netz. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
So können die Himbeeren ungestört von Kirschessigfliegen wachsen und reifen. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Auch Lederwanzen naschen gern an süßen Himbeeren. Durch Tüllbeutel werden Sie auch gleich ferngehalten. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Der Wanzenbefall hat in den vergangenen Jahren laut Gärtnerin Brigitte Goss zugenommen. Die Tiere fallen demnach kaum auf, weil sie sich bei Gefahr schnell fallen lassen oder verstecken. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss
Die Wanzen saugen an den Früchten und hinterlassen einen unangenehmen Geschmack. Wie im Bild zu sehen ist, bleiben nach starkem Befall nur noch verschrumpelte, ungenießbare Himbeeren zurück. Dagegen hilft nur, die Himbeeren rechtzeitig einzunetzen, so dass die Wanzen nicht mehr saugen können. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Gartenfachberaterin Brigitte Goss hat mehrere Tipps, was man gegen die Kirschessigfliege tun kann. Fruchtfliegenfallen helfen die Schädlinge anzulocken. Füllen Sie ein Gefäß mit einer Mischung aus Apfelessig, Wein und einem Tropfen Spülmittel. Drei bis vier Wochen vor der Reife können die Früchte durch ein kleinmaschiges Erdflohnetz geschützt werden. Auch der richtige Standort hilft, die Fliegen abzuschrecken. Kirschessigfliegen können Sonne nämlich gar nicht leiden. Einige Früchte - wie zum Beispiel die Kiwi - reifen auch im Kühlschrank nach. Ist die Kirschessigfliege unterwegs, lohnt es sich, Kiwis zu ernten, bevor sie weich und richtig reif sind.

Beliebte Beute der Kirschessigfliegen sind auch Brombeeren. Haben sich die Fliegen erst einmal auf dem Strauch niedergelassen, ist es um die Früchte geschehen. Wer schon über mehrere Jahre ein Problem mit der Kirschessigfliege hat, kann über einen Sortenwechsel nachdenken. Die Asterina-Brombeere kann ebenfalls schon vor der perfekten Reife geerntet werden, nämlich sobald die Früchte dunkel sind. Der Befall durch Kirschessigfliegen ist wesentlich geringer.

Was blüht jetzt?

Ziergehölze: Hortensie, Perückenstrauch, Scheineller, Sommerflieder, Trompetenbaum

Blumen und Blattschmuckstauden: Akelei, Bartnelke, Bechermalve, Blauschwingel, Echinacea, Eisenhut, Fingerhut, Frauenmantel, Glockenblumen, Indianernessel, Königskerze, Lavendel, Levkojen, Löwenmäulchen, Margeriten, Mutterkraut, Nachtkerze, Purpursonnenhut, Ringelblume, Rittersporn, Schafgarbe, Sonnenbraut, Stockrose, Taglilie

Viele Blumen blühen im Juli auch bei ordentlicher Hitze. Bildrechte: MDR/Mayte Müller

Diese Gartenarbeiten werden ebenfalls im Juli erledigt

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 02. Juli 2023 | 08:30 Uhr