Tarifkonflikt Bodenpersonal Vorerst kein weiterer Streik bei Lufthansa

27. Juli 2022, 20:25 Uhr

Lufthansa-Kunden haben nach dem Warnstreik des Bodenpersonals am Mittwoch zumindest eine Woche Ruhe. Die Gewerkschaft Verdi will sich mit weiteren möglichen Arbeitskampfmaßnahmen bis zur nächsten Tarifverhandlungsrunde zurückhalten.

von MDR AKTUELL

Bei der Lufthansa ist der Flugbetrieb am Mittwoch durch einen Warnstreik des Bodenpersonals weitgehend zum Erliegen gekommen. Besonders betroffen sind die Drehkreuze Frankfurt und München, aber auch die Flughäfen Berlin, Hamburg und Düsseldorf. In Leipzig/Halle und Dresden entfallen insgesamt 13 Lufthansa-Flüge von und nach München und Frankfurt.

Das befürchtete Chaos blieb aus. Eine Lufthansa-Sprecherin meldete eine ruhige Lage an den Airports, weil Reisende vorab informiert worden und deshalb gar nicht erst angereist seien. Die Fluggesellschaft hatte mehr als 1.000 Flüge gestrichen und fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag. Nach ihren Angaben mussten 134.000 Passagiere in der Ferienhochsaison ihre Reisepläne ändern oder ganz absagen.

Verdi: Keine Streiks bis 3. August

Lufthansa-Kunden müssen nun zumindest bis zur nächsten Gesprächsrunde in der kommenden Woche keine weiteren Arbeitsniederlegungen fürchten. Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle sagte am Mittwoch im ZDF, weitere Maßnahmen in den nächsten Tagen schließe sie aus.

Verdi und die Lufthansa wollen wieder am 3. und 4. August über Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20.000 Bodenbeschäftigten sprechen. Behle verteidigte zudem die Länge des Warnstreiks von mehr als 24 Stunden: Man versuche, alle Beschäftigten einzubeziehen.

Forderung nach 9,5 Prozent mehr Lohn

Die Tarifverhandlungen zwischen der Lufthansa und Verdi für die rund 20.000 Beschäftigten am Boden waren in der zweiten Runde Mitte Juli ohne Ergebnis geblieben. Die Gewerkschaft fordert 9,5 Prozent mehr Lohn und einen Mindeststundenlohn von 13 Euro bei zwölf Monaten Laufzeit.

AFP,dpa(ans)