Polen Polnischer Wahlkrimi geht weiter - Stichwahl in zwei Wochen
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28. Juni 2020, 21:58 Uhr
Bei den Präsidentschaftswahlen in Polen muss Amtsinhaber Andrzej Duda weiter zittern. Der nationalkonservative Politiker verpasste nach ersten Prognosen die für eine Wiederwahl nötige absolute Stimmenmehrheit. Er muss sich nun in zwei Wochen einer Stichwahl dem oppositionellen Kandidaten Rafal Trzaskowski stellen.
In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl kam Amtsinhaber Andrzej Duda laut Prognosen mit 41,8 Prozent auf den ersten Platz. Der Warschauer Bürgermeister Rafal Trzaskowski folgte an zweiter Stelle mit 30,4 Prozent der Stimmen. Für die Stichwahl am 12. Juli wird ein knappes Ergebnis erwartet.
Lange hatte es so ausgesehen, als könnte Duda bereits im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit der Stimmen erreichen. Duda wird von der regierenden nationalkonservativen PiS-Partei unterstützt. Doch dann warf Trzaskowski Mitte Mai seinen Hut in den Ring – und hat seither viele Polen und Polinnen für sich begeistern können.
Der späte Kandidat Trzaskowski
Der 48 Jahre alte Trzaskowski gilt als einer der profiliertesten Köpfe innerhalb des liberal-konservativen Lagers.
Der promovierte Politologe wurde 2013 als Minister für Verwaltung und Digitalisierung vom damaligen Regierungschef Donald Tusk ins Kabinett geholt.
Später war er stellvertretender Außenminister. Im Oktober 2018 gewann der Vater von zwei Kindern die Wahl zum Warschauer Oberbürgermeister im ersten Wahlgang. Er ist also ein erfahrener Politiker.
Hohe Wahlbeteiligung trotz Corona
Die Wahlbeteiligung war trotz der Corona-Pandemie hoch. Bis um 17 Uhr hatten fast 48 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie die Wahlkommission in Warschau mitteilte. Bei der Präsidentenwahl 2015 hatte die Wahlbeteiligung um die gleiche Uhrzeit bei 34 Prozent gelegen. Die Gesamtwahlbeteiligung am Ende des Tages bei rund 49 Prozent.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 28. Juni 2020 | 21:30 Uhr
Atheist am 29.06.2020
Die Polen wollen eben weiter Konservativ bleiben, nicht so wie es sich die deutschen Medien wünschen, gut so.