Wasser aus Tschechien Hochwasser in der Elbe: Scheitel erreicht Sachsen-Anhalt

20. April 2023, 12:48 Uhr

Das Land Sachsen-Anhalt warnt vor Hochwasser in der Elbe. Durch den vielen Regen sind auch Ilse, Bode und Weiße Elster aktuell besonders voll. Mehrere Fähren fallen aus.

Der Hochwasser-Scheitel der Elbe hat Sachsen-Anhalt erreicht. Nach Daten des Landesbetriebs für Hochwasserschutz gilt derzeit eine Warnung vor mittlerem Hochwasser. In den kommenden Tagen werde sich der Scheitel an den Meldepegeln unterhalb oder im Bereich der Alarmstufe 1 bewegen, hieß es in einer Prognose.

Aufgrund des Rückstaus gilt laut Behörde die Hochwasser-Warnung auch für das Fluss-Gebiet Schwarze Elster. Bis zum Wochenende sei wegen des Zuflusses aus Tschechien nur mit langsam zurückgehenden Wasserständen zu rechnen. Die Elbe hatte sich nach anhaltenden Regenfällen in den zurückliegenden Tagen stetig gefüllt.

Hochwasserwarnung zum Wochenbeginn

Am Sonntag und Montag hatte es Hochwasserwarnungen für das Gebiet der Bode, der Weißen Elster, der Ilse, der Elbe und Nebenflüssen gegeben.

In Magdeburg steht die Elbe normalerweise bei 1,60 Metern, seit mehreren Tagen steht der Fluss bereits bei zwei Metern. Schätzungen zufolge könnte er auf bis zu 3,65 Meter ansteigen.

Dieser Wert liegt noch deutlich unter Pegelständen vom Jahrhunderthochwasser 2013. Damals wurde ein Stand von 7,47 Metern erreicht. Bis zu einem Wasserstand von 5,5 Metern ist laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes Schifffahrt zugelassen.

Die Hochwasserwarnstufen in Sachsen-Anhalt:

Elbe mit Wasser aus Tschechien

Die Elbe wird fast komplett mit Wasser aus Tschechien gespeist. Dort war bereits Anfang der Woche Hochwasser. Dann stiegen die Pegel nach und nach entlang des Flusses. Am Montag wurden Höchststände in Dresden erreicht.

Das bedeuten die Hochwasser-Alarmstufen Die Alarmstufe 1 ist die niedrigste von insgesamt vieren. Sie kennzeichnet den Meldebeginn. Das Flussbett ist bei Stufe 1 bordvoll, es gibt stellenweise kleinere Ausuferungen. Anlieger sind noch nicht gefährdet. Bei Stufe 2 richten Städte und Gemeinden einen Kontrolldienst ein, ab Stufe 3 gibt es einen ständigen Wachdienst und es wird mit Maßnahmen der Deichverteidigung begonnen. Alarmstufe 4 bedeutet Gefahr für die Allgemeinheit, die Wirtschaft und für die Funktionstüchtigkeit wasserwirtschaftlicher Anlagen.

Elbfähren fallen aus

Mehrere Fähren über die Elbe fallen aufgrund des Hochwassers aus. Betroffen sind unter anderem folgende Verbindungen:

  • Elbfähren Pretzsch, Elster, Coswig (Anhalt) im Landkreis Wittenberg
  • Fähre Barby (Salzlandkreis, ab 18.4.)
  • Gierseilfähre Westerhüsen - Kreuzhorst (Magdeburg, ab 18.4.)

dpa, MDR (Michael Rosebrock, Johanna Daher, Julia Heundorf, Maren Wilczek, Annekathrin Queck) | erstmals veröffentlicht am 16.04.2023.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. April 2023 | 10:00 Uhr

10 Kommentare

W.Merseburger am 17.04.2023

Werter Eulenspiegel,
Sie strapazieren das Wort extrem in Ihrem kurzen Beitrag überdurchschnittlich. Aus mathematischer Sicht ist der Extremwert einer Funktion ein Wert, der nicht mehr überschritten werden kann. Wenn sie nun schreiben, dass es zwar schön ist jetzt "feuchte" Böden zu haben, aber das kann sich ja in drei Monaten ändern, dann erkenne ich darin einen Wunsch, dass eine baldige Trockenperiode Ihre Theorie zum Wetterverlauf bestätigen sollte. Allerdings könnten wir dieses Jahr ein feuchtes, kühles Wetter eben auch bekommen. Mal sehen!

Eulenspiegel am 17.04.2023

Also ich denke was das Wetter angeht normal wird es nicht mehr geben.
Denn Klimawandel heißt die Extremwetterlagen werden immer mehr. Extreme Hitze und Trockenheit, extreme Regenfälle und extreme Stürme werden immer mehr. Es ist sehr schön das unsere Böden z.Z. sehr feucht sind. Aber das sagt gar nichts. In drei Monaten kann es schon ganz anders aus sehen.

DER Beobachter am 17.04.2023

Ja, daran erinnere ich mich als Dresdner auch. Und an Bäche, die man abstauen konnte, die trotz der Niederschläge nicht mehr existieren und deren einstige Existenz nur noch als Graben im Wald zu ahnen ist...

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