Kriminalität LKA nutzt Gesichtserkennung immer häufiger

31. August 2022, 11:49 Uhr

Das Landeskriminalamt in Sachsen-Anhalt setzt immer häufiger eine Software zur Gesichtserkennung ein. Der Anteil der Menschen, die mit dem System erfolgreich identifiziert werden, hat sich zuletzt sogar verdoppelt.

In Sachsen-Anhalt lässt das Landeskriminalamt immer mehr Gesichter mithilfe einer Software digital abgleichen. Wie die Behörde auf Nachfrage mitteilte, wurde das Gesichtserkennungssystem (GES) des Bundeskriminalamtes in diesem Jahr bereits 262 Mal genutzt. Im gesamten Jahr 2021 waren es lediglich 174 Recherchen mit dem Erkennungssystem gewesen. Das entspricht einer Zunahme der Fälle von rund 50 Prozent.

Zuletzt hat sich dabei auch die Rate von erfolgreichen Identifizierungen deutlich erhöht. Bei den Recherchen sei es in diesem Jahr bislang zu 52 Treffern beim Abgleich mit dem Lichtbild-Gesamtbestand gekommen, hieß es. Das entspricht einer Erfolgsquote von rund 20 Prozent. Zum Vergleich: 2019 erreichte man bei 114 GES-Recherchen nur 12 Übereinstimmungen – die Trefferquote lag bei rund 10 Prozent.

Abgleich mit zentralem Bildbestand der Polizei

Mit dem seit 2008 im Bundeskriminalamt betriebenen Gesichtserkennungssystem können Fotos mit dem Lichtbild-Gesamtbestand im zentralen Informationssystem der Polizei abgeglichen werden.

Als Ergebnis liefert das System laut Landeskriminalamt eine Vorauswahl an möglichen Foto-Übereinstimmungen. Experten und Sachverständige werten diese im Anschluss aus. Ungeklärte Straftaten, zu denen nur ein Lichtbild einer unbekannten Person als Ansatz für Ermittlungen vorliegt, könnten so immer häufiger aufgeklärt werden.

MDR (Kevin Poweska, Thomas Tasler, Felix Fahnert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. August 2022 | 10:30 Uhr

2 Kommentare

geradeaus am 31.08.2022

Das ruft natürlich sofort die Datenschützer auf den Plan. Allen voran Marit Hansen, Datenschutzbeauftragte Schleswig Holsteins. Sie hat Sorge das sich bald niemand mehr unerkannt in der Öffentlichkeit bewegen kann.

Na und sage ich. Wenn man nichts verbrochen hat dann hat man auch nichts zu befürchten. Es dient dem Allgemeinwohl, der Sicherheit aller. 2016 hat das BKA ~23k Recherchen über das GES durchgeführt und die Aufklärungsrate verbessert sich. Es muss halt optimiert werden.

DanielSBK am 31.08.2022

"Ungeklärte Straftaten, zu denen nur ein Lichtbild einer unbekannten Person als Ansatz für Ermittlungen vorliegt, könnten so immer häufiger aufgeklärt werden."

Vielleicht mal die Stinknormale, Allgemeine Präsenz von Streifenpolizisten auf der Straße erhöhen, anstatt sich im stillen Kämmerlein hinter Monitoren zu verstecken - damit wäre schon einiges für das allgemeine Sicherheitsgefühl getan - anstatt hier solche HighTech-Berichte aus dem Wolkenkuckucksheim zu bringen. Es gibt einige Ecken in Magdeburg, da geht man besser nach 22 Uhr nicht mehr hin - vom Hassel mal ganz abgesehen...

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