Hände um den Hals einer jungen Frau 1 min
Keinen Sauerstoff bekommen und dadurch kurz vor der Ohnmacht stehen, das ist die neue gefährliche Tiktok-Challenge. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO / Andia
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Bei Tiktok gibt es eine gefährliche neue Challenge: den sogenannten Pilotentest. Auch auf Sachsen-Anhalts Schulhöfen ist er bereits angekommen. MDR-Redakteurin Olga Patlan mit weiteren Infos.

MDR S-ANHALT Mi 22.05.2024 18:00Uhr 00:45 min

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Soziale Medien Gefährlicher neuer Tiktok-Trend "Pilotentest": Schulen informieren Eltern

23. Mai 2024, 10:02 Uhr

Weniger Sauerstoff bekommen und dadurch möglichst nah an der Ohnmacht sein: Das ist der so genannte Pilotentest. Die neue Challenge bei Tiktok ist allerdings gefährlich. Und trotzdem ist sie ein Trend auf den Schulhöfen. Auch in Sachsen-Anhalt gibt es Fälle.

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Mit dem sogenannten Pilotentest ist ein gefährlicher neuer Trend im sozialen Netzwerk Tiktok auch an Sachsen-Anhalts Schulen angekommen. Wie das Landesschulamt am Dienstag auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT erklärte, werden die Eltern einer betroffenen Schule "anlassbezogen über das Phänomen durch die Schulleitung aufgeklärt". Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeitende wurden aufgefordert, besonders darauf zu achten, ob andere Kinder diese Challenge durchführen.

Schulamt kennt einen Fall an Grundschule in Halle

Dem Landesschulamt ist nach eigenen Angaben Anfang Mai ein Fall an einer Grundschule in Halle gemeldet worden. Ein Viertklässler habe durch den Sauerstoffmangel kurzzeitig das Bewusstsein verloren und sich beim Sturz eine Prellung am Kopf zugezogen, schreibt das Amt. Von der Schule sei der Rettungsdienst alarmiert worden. Der Schüler wurde vor Ort versorgt und anschließend den Eltern übergeben.

Weil die Schule den Fall als "Medizinischen Notfall" eingeordnet hat und der Rettungsdienst vor Ort war, musste er an das Landesschulamt gemeldet werden. Die Behörde schließt nicht aus, dass es "möglicherweise weitere Fälle gab, die aber nicht die Meldeschwelle überschritten haben".

Weitere Fälle in Halle

Das Portal dubisthalle.de hatte unter Berufung auf das Rathaus von zwei Fällen in der Stadt berichtet. Besondere Handreichungen für die Lehrkräfte gibt es zu solchen Challenges nicht, wie das Landesschulamt weiter erklärt. Die Aufklärung zu solchen medialen Phänomenen und der sichere Umgang mit digitalen Medien sei Bestandteil der allgemeinen Medienbildung und -erziehung in den Schulen, hieß es weiter.

Mediziner warnen vor gesundheitlichen Folgen

Beim Pilotentest halten die Testenden die Luft an. Parallel wird ihnen von einer weiteren Person auf den Brustkorb oder den Hals gedrückt. Durch das Gefühl kurz vor einer Ohnmacht zu stehen, soll sich ein Rausch einstellen. Medizinerinnen und Mediziner warnen vor gesundheitlichen Folgen.

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Eine junge Frau sitzt umgeben von Büchern auf dem Boden und filmt sich mit einem Smartphone.
Auf der Videoplattform TikTok diskutieren, empfehlen und rezensieren vor allem junge Frauen in kurzen Videos Bücher. Bildrechte: MDR MEDIEN360G | Panthermedia

MDR (Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Mai 2024 | 06:30 Uhr

9 Kommentare

justm3 vor 3 Wochen

Da hat die "Jugend" aber einen ganz alten Hut ausgegraben. So einen Blödsinn haben wir vor 30 Jahren auch schon gemacht.

Vielleicht sollte man tiktok mal sinnvoll nutzen... Kleines Video mit einem der arbeitet... Oder zur Schule geht. Wenn da auch so ein Trend daraus wird 🤔

Spoddi vor 3 Wochen

Wir waren ohne tiktok nicht anders. Nur haben wir damals hyperventiliert. Tatsächlich sind auch einige umgefallen. Nur haben sich solche Sachen eher nur im kleinen Kreis verbreitet. Heute gehen solche Sachen innerhalb von Sekunden viral...
Daher sind nicht nur die Schulen gefordert, über die Gefahren aufzuklären.

mattotaupa vor 3 Wochen

"Wir haben Tiktok von Anfang an verboten." der reiz des verbotenen stellt aber auch eine gefahr dar. es bleibt letztlich wirklich nur reden, reden, reden und ab und zu mal das handy kontrollieren. man muß den kindern tatsächlich vor augen führen, daß sie im "erfolgsfall" überfordert sind und ggf. das leben von freunden gefährden. die wenigsten kinder kennen sich mit erster hilfe aus und dann ist noch die scheu hilfe zu holen, wenn strafe droht oder zumindest strafe vermutet wird. hab selbst, nach bericht eines kindes, mail an schule geschrieben, dort erfolgte umgehend ansprache vom direktor an die lehrkräfte und von dort an die klassen. die späteren diskussionen unter den kindern bleiben bei diesen hoffentlcih hängen, da einige nun wohl ihre eigene hilflosigkeit im ernstfall erkannt haben.

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