Auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus Espenhain laufen die Bauarbeiten für den letzten Bauabschnitt der Autobahn A72 zwischen Leipzig und Chemnitz.
Auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus Espenhain laufen die Bauarbeiten für den letzten Bauabschnitt der Autobahn A72 (rechts im Bild) zwischen Leipzig und Chemnitz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Autobahnverkehr Espenhain: Weiteres Teilstück der A72 fertig

13. November 2022, 07:00 Uhr

Das Bauprojekt um die Autobahn 72 zwischen Chemnitz und Leipzig kommt der Fertigstellung wieder einen Schritt näher: Am Montag sollte das zwei Kilometer lange Teilstück zwischen Espenhain-Nord und Rötha freigegeben. Laut Plan sollte der Verkehr schon 2006 von Leipzig nach Borna rollen können, aber es gab viele Bauprobleme.

  • Das neue Teilstück ist etwa zwei Kilometer lang. Es reicht von der neuen Abfahrt Rötha der A72 bis zur alten Abfahrt der Bundesstraße 95.
  • Erst Ende Oktober ist an der Anschlussstelle Zwenkau erfolgreich eine Stahlbrücke eingedreht worden.
  • Die A72 ist ein Großbauprojekt der Region. Bis die Verbindung zur A38 im Süden Leipzigs hergestellt sein wird, wird es laut Projektleitung noch vier Jahre dauern.

Am Montag soll ein weiteres Teilstück der A72 zwischen Chemnitz und Leipzig für den Verkehr freigegeben werden: An der Anschlussstelle Espenhain-Nord verschwindet das Nadelöhr. Zwei Kilometer Strecke, die Erleichterung bringen sollen, sagte Projektleiter Eric Winter im Gespräch mit MDR SACHSEN. "Die Ampel im Bereich der B 95 aus Espenhain kommend, fällt weg. Der Durchgangsverkehr Richtung Leipzig hat hier freie Fahrt", so der Verkehrsexperte.

Bauprojekt im Süden Leipzigs macht Fortschritte

Nach dem erfolgreichen Eindrehen einer Stahlbrücke an der Anschlussstelle Zwenkau Ende Oktober ist die Freigabe dieses Teilstücks der nächste Schritt im Großbauprojekt. Die Autobahnfahrt endet jedoch nahe Rötha schon wieder. Der Verkehr wird auf die alte B 95 zurückgeführt und schlängelt sich danach über eine enge provisorisch ausgebaute Staatsstraße.

Verbindung bis A38 frühestens in vier Jahren fertig

Der Projektleiter Eric Winter sagte weiter, vom jetzigen Anschluss Rötha bis zur A38 wird die gesamte Strecke komplett befahrbar sein — wenn auch nur einspurig und geschwindigkeitsbegrenzt. Der bislang letzte Abschnitt zwischen Borna und Rötha wurde aber erst Mitte 2019 freigegeben. Nun sind es noch etwas mehr als acht Kilometer bis zur A38. Endgültig fertiggestellt wird dieser Abschnitt aber wohl erst 2026.

Eine weitere große Einschränkung steht den Verkehrsteilnehmenden kommenden Sommer bevor: Da muss die Strecke zwischen Rötha und dem künftigen Anschluss Zwenkau für mehrere Wochen voll gesperrt werden, um die Bundesstraße 2 mit der Autobahn 72 zu verbinden.

An der Anschlussstelle Espenhain laufen die Bauarbeiten für den letzten Bauabschnitt der Autobahn 72 zwischen Leipzig und Chemnitz.
Fast die gesamte Trasse um Rötha verläuft auf einem ehemaligen Tagebau-Gelände. Dieses musste aufwändig verdichtet werden. Dadurch gestalten sich auch die Brückenbauten schwieriger (Archivbild aus dem Sommer 2022). Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Probleme mit dem Tagebauboden

Im Jahr 2003 ist mit dem Bau der A 72 von Chemnitz Richtung Leipzig begonnen worden. Zur Fußball-WM in Deutschland drei Jahre später wollte man mindestens in Borna sein. Das hatte so nicht geklappt — aus zwei wichtigen Gründen, so Winter. Es habe nur halbseitig gebaut werden können, weil der Verkehr auf der Bundesstraße weiter rollen musste. "Und wir haben den Tagebau, der mit seinem schlechten Baugrund uns hier vor große Herausforderungen stellt."

MDR (R. Kühnke, M. Bochmann, I. Löwe/sme)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 11. November 2022 | 17:30 Uhr

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